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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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…“
    „Meine Band hat nichts gegen RACE“, unterbrach ihn Thor, woraufhin Dylan perplex stehen blieb. Und auch Thor stoppte. Still sahen sie sich an.
    „Na, dann eben diese Unstimmigkeiten zwischen uns beiden“, fuhr Dylan fort. Musste er wirklich erklären, was ihm missfiel? „Ständig diese Sticheleien, diese verachtenden Worte …“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich meine, ich kann damit leben, mich stört es wirklich nicht …“
    War es so? Er sah Thor noch eindringlicher an. „Aber es schadet dem Umfeld. Und ich will nicht, dass sich die Fans bekriegen … Kein Black Metal -Fan sollte einen Electro anpöbeln, nur weil wir beide uns nicht verstehen.“
    Thors Gesicht blieb ernst, eine ganze Weile. Es schien, als wolle er gar nicht darauf antworten. Es schien sogar, als wäre er erstarrt, mit offenen Augen zu einer Salzsäule geworden. Dylans Gefühl, welches er noch immer spürte und es auch noch immer nicht einordnen konnte, kroch seinen Rücken empor und erzeugte dort eine regelrechte Gänsehaut.
    „Thor? Alles okay?“
    Dann erst blinzelte Fahlstrøm mit den Wimpern.
    „Wer sagt, dass wir uns nicht verstehen?“, antwortete er schließlich und nahm den Weg wieder auf. Dylan musste gezwungenermaßen folgen. Das Gespräch dauerte länger, als angenommen. Er wollte die Situation klären, knapp und präzise, doch Thor schien daran nicht wirklich interessiert, sondern fing an zu diskutieren.
    „Ist doch offensichtlich, dass du mich nicht abkannst“, konterte Dylan zynisch. Vielleicht klang es auch verbittert. Er biss sich auf die Zunge. Er wollte nicht verbittert sein. War es nicht scheißegal, was ein Thor Fahlstrøm von ihm dachte?
    „Würde ich dich nicht abkönnen, würde ich gar nicht erst mit dir reden – und schon gar nicht mit dir bei Nacht durch die Straßen ziehen“, hörte er Thor sagen. Der drehte sich dabei allerdings nicht um, sondern blickte weiterhin stur nach vorne.
    Dylan folgte still, wie ein Schatten. Zusammen betraten sie einen der Supermärkte, die rund um die Uhr geöffnet hatten. Bei den Spirituosen machten sie Halt.
    „So, was nehmen wir denn, um das Kriegsbeil zu begraben und diese Einigung zu begießen?“
    Dylan seufzte. Er war wirklich müde, wollte eigentlich mal einen Abend mit dem Trinken aussetzen … doch ebenso wollte er diese verdammte Sache klären.
    „Whiskey … Scotch … oder so“, sagte er leise.
    „Gut.“ Thor griff nach einer Flasche, drehte sich dann aber sofort zu Dylan um. „Hey, und nun mal etwas mehr Stimmung! Ein wenig könntest du dich schon freuen, dass ich dir entgegenkomme.“
    Dylan versuchte ein Lächeln. War es denn das, was er gewollt hatte? Dass sie sich entgegenkamen ? Sollte er Thor jetzt etwa noch dankbar dafür sein? Wollte er nicht eigentlich, dass sie sich voneinander fernhielten?

    Sie bezahlten, draußen leerten sie die Flasche fast vollständig und spazierten dabei weiter die Straße entlang, bis Thor plötzlich stehen blieb.
    „Lust auf eine Hautverschönerung?“
    Sie standen direkt vor einem Tätowier – und Piercingstudio. Der Laden war noch hell erleuchtet und ein Tätowierer, sowie Kunde, durch eine große Glasscheibe deutlich erkennbar.
    Dylan zögerte. Er besaß kein Tattoo, hatte auch noch nie daran gedacht, sich eins stechen zu lassen. Schminke und Kleidung reichten ihm - um aufzufallen.
    „Du hast doch genug Tätowierungen“, antwortete er daraufhin und dachte dabei an Thors Arme und Hände, welche tatsächlich mit den unterschiedlichsten Hautbemalungen übersäht waren.
    „Es wäre noch Platz.“
    Thor schob den Ärmel seiner Lederjacke ein Stück empor und strich dann über eine Stelle an seinem inneren linken Handgelenk.
    Dylans Begeisterung hielt sich in Grenzen.
    „Und was sollen wir uns tätowieren lassen?“, fragte er weniger enthusiastisch. Sein Gegenspieler schien allerdings extrem angetan von der Idee.
    „Unsere Namen“, sagte er, seine Augen leuchteten dabei hinterlistig. „In gotischen Schriftzügen. Was hältst du davon?“
    Dylan zuckte kurz mit den Schultern. „Wieso sollte ich meinen Namen auf meinen Arm tätowieren lassen? So ein Blödsinn.“ Er fasste sich kopfschüttelnd an die Stirn.
    „Doch nicht deinen!“, fuhr Thor sofort dazwischen. „Wir lassen uns gegenseitig unsere Namen tätowieren, ist doch klar.“
    Nun verstand Dylan, wo der Reiz an der ganzen Sache lag. War es ein Reiz oder eher eine absurde Idee?
    „Deinen Namen auf meinem Arm?“ Er sah Thor ungläubig an, und

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