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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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drehte seinen Kopf. Er hatte mal wieder keinen Wecker gestellt. Aber zum Glück konnte er sich auf seinen Manager verlassen.
    „Ich komme gleich!“, schrie er mit belegter Stimme.
    „Okay, ich geh schon vor!“
    Dylan seufzte. Einen kurzen Moment blieb er noch im Bett liegen. In seinem Unterarm pochte es. Und sogleich fiel ihm wieder ein, wieso.
    Er hob seinen Arm, wo dick bandagiert der Verband haftete. Er hätte die Folie und die Mullbinde darum längst abmachen können. Aber er wartete noch … Wenigstens bis nach dem Frühstück. Die anderen mussten ja nicht gleich mitbekommen, was nun schon wieder geschehen war.

    Still setzte er sich mit in die Frühstücksrunde. Er bestellte Kaffee, dazu aß er nur eine große Schale Müsli, angereichert mit Obst und Magerquark. Er aß nie viel, wenn sie auf Tour waren, dafür trank er umso mehr. Die überflüssigen, hochprozentigen Kalorien glich er deswegen mit Sport und gesunder Ernährung aus, auch wenn sich Tony ständig darüber beklagte, dass Dylan trotz der großen Anstrengungen, viel zu wenig Nährstoffe zu sich nahm.
    Sein Blick driftete ab – zu dem Tisch gegenüber. Dort saß die norwegische Crew, wie immer bestens gelaunt. Man vernahm ihr lautes Lachen und Grölen, als wären sie allein auf weiter Flur.
    Sie hatten ein ganz anderes Auftreten, als die Engländer. Sie waren gesellig und redselig, hatten immer guten Appetit und großen Durst, was vielleicht auch daran lag, dass in Norwegen ein ganz eigenes Regime herrschte, was Alkohol anging. Denn der war dort teuer und nur in speziellen Geschäften zu erwerben. Vielleicht ließen sie deswegen in fremden Ländern oftmals „die Sau raus“. Und auch wenn sie nüchtern waren, morgens, unterschieden sie sich deutlich von den stillen Engländern.
    „Dylan, du isst wieder wie ein Spatz …“ Tony schüttelte den Kopf, als er den klebrigen Müsli-Obstbrei in der Schale vor Dylan erblickte, jener daraus aber noch kaum etwas gegessen hatte, sondern lustlos darin herumstocherte. „Es ist auch Kuchen da, frischer Toast und Bacon …“
    „Keinen Hunger, danke …“, erwiderte Dylan nur leise. Er sah auf sein Gedeck, schielte zwischendurch trotzdem zum Nachbartisch hinüber.
    Thor hatte sein langes Haar wieder zu einem Zopf geflochten. Es sah so rein aus, wie sein Gesicht. Sein „Ziegenbart“ schien frisch gestutzt. Er unterhielt sich angeregt mit Erik, sah dabei kein einziges Mal herüber …
    „Was ist mit deinem Arm, Dylan?“, fragte Tony plötzlich, dabei zogen sich seine dunklen, etwas zu buschigen Augenbrauen zusammen.
    Shit, jetzt hatte er es bemerkt!
    Dylan zog seinen Ärmel des schwarzen Longsleeves bis ans Handgelenk herunter. Beim Anblick von Thor und dem Kampf mit dem Essen, hatte er seinen Verband doch glattweg vergessen.
    „Ach, das ist nichts … „
    „Hast du dich verletzt?“, bohrte Tony weiter. Wie immer, wenn er etwas Sonderbares an dem Sänger von RACE erblickte, ließ er nicht locker.
    „Nein, hab ich nicht …“ Dylan klang genervt. Mit nachdenklichem Blick verfolgte er die norwegische Crew, wie sie sich vom Nachbartisch komplett erhob und den Saal verließ. Thor sah ihn dabei kurz an und nickte still.
    „Was denn?“, fragte Tony. „Soll ich etwa einen Psychiater kommen lassen, weil du dir in die Arme geschnitzt hast oder was soll der Käse? Machst du jetzt einen auf Emo oder was?“
    Angus, der ihr Gespräch mitverfolgte, lachte unterdrückt.
    „Quatsch …“, zischte Dylan. Er entspannte sich, als keiner der Norweger mehr zu sehen war.
    „Du hast ein Tattoo, richtig?“, mischte sich Carol ein. Sie saß Dylan genau gegenüber und starrte ebenfalls auf seinen nicht vollständig verdeckten Verband.
    Entgeistert sah Dylan auf:
    „Woher weißt du das?“
    Die Erschrockenheit in seiner Stimme war nicht zu überhören. Hatte sie womöglich etwas gesehen? Hatte sie vielleicht das Tattoo bei Thor entdeckt? Oder sonstiges beobachtet?
    „Das ist ja wohl nicht schwer zu erraten.“ Sie deutete auf seinen Arm. „Unter dem Verband lugt Folie hervor. – Und um die Ecke ist ein Tattoo-Laden.“
    Sie sah ihn durchdringend an.
    „Ist das wahr? Du hast dich tätowieren lassen?“, fragte Tony sofort laut, so dass auch die anderen, die mit am Tisch saßen, neugierig zu ihnen herüber sahen.
    „Ja, schon, aber …“ Dylan druckste herum.
    „Zeig doch mal!“, rief Clifford interessiert.
    „Du kannst den Verband abmachen“, funkte Carol dazwischen. „Du musst es mit Wundsalbe

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