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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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der nickte. Sofort senkte Dylan den Kopf. Er dachte nach. Eine Tätowierung, so etwas Einschneidendes, Dauerhaftes. Er sah wieder auf. Der Mann, dessen Namen er tragen sollte, stand genau vor ihm.
    Schon wieder … Dafür, dass sie gar nichts miteinander verband, waren sie eigentlich ziemlich häufig zusammen unterwegs.
    „Das wäre doch ein wirkliches Zeichen der Einigung, oder nicht?“
    „Ich weiß nicht …“ Dylans Stimme klang noch immer zögernd.
    „Du hast Angst …“
    „Nein, hab ich nicht …“ Entsprach das der Wahrheit? Hätte er diese Idee nicht am liebsten abgelehnt? Er dachte sichtlich nach. „Wie groß?“
    Thor sah auf seinen Arm. Darauf waren schon Totenköpfe tätowiert, Worte auf Norwegisch. Die Tattoos auf seinen Fingerknöcheln konnte Dylan genau entziffern:
    B l a c k M e t a l – jeder Finger trug einen Buchstaben dieses Schriftzuges.
    „Mindestens 20 Zentimeter.“
    Dylan schluckte. Sein Unterarm war schmaler, als der von Thor. Ein Tattoo an dieser Stelle würde bei ihm sofort jedem ins Auge fallen.
    Unschlüssig sah er in die Räume des Tattoo - Studios.
    Thor nickte und lächelte dabei. „Wusste, dass du kneifen würdest …“
    „Tu ich nicht!“, tönte Dylan sofort lauthals, nachfolgend hielt er sich die Flasche Whiskey an den Mund, leerte sie mit vielen, gierigen Schlucken.
    Als er ausgetrunken hatte, stellte er die Flasche auf den Bürgersteig und sah abermals in den Tattoo-Laden.
    „Lass uns reingehen …“

    Der Tätowierer staunte nicht schlecht und unterbrach sofort seine Arbeit, als er die beiden Männer eintreten sah. Ohne Frage – er kannte sie, die Typen, über die regelmäßig etwas in den Zeitungen stand.
    „Un momento por favor“, sagte er, dann schrie er durch den Laden: „Carlos!“
    Im nächsten Moment tauchte ein weiterer Mann auf. Er war glatzköpfig, allerdings jung und über und über tätowiert. Sie faselten etwas auf Spanisch, was Dylan und Thor nicht verstanden. Dann kam der zweite Mann auf sie zu und begann das Gespräch auf Englisch.
    „Schön euch zu sehen, das Konzert war gut?“
    Thor nickte. Er wollte allerdings nicht groß ausschweifen und kam gleich zur Sache.
    „Hast du Zeit uns zu tätowieren? Wir wollen gegenseitig unsere Namen auf den Unterarmen haben – am besten in einer gotischen Schreibweise.“
    Dem Mann blieb erst eine Weile der Mund offen stehen, als er das hörte. Dann deutete er ein Nicken an. „Können wir machen, kein Problem.“
    „Meget bra“, entwich es Thor kaum hörbar. Er nahm sofort auf einem der Stühle Platz und entblößte dazu seinen linken Unterarm. „Mach es bei mir zuerst …“ Er zwinkerte Dylan zu. „Damit mein Kumpel sieht, dass ich es ernst meine.“
    Nur kurz hatte Thor sich aus einer Mappe die passende Schriftart ausgesucht, dann skizzierte der Mann den angegebenen Namen mit genau diesem Stil auf eine Vorlage. Als er fertig war, nickte Thor zufrieden, dann begann die eigentliche Tätowierarbeit.
    Zuerst wurden die Vorlage auf die Haut gebracht, die Buchstabenränder in die Haut gestochen, danach mit Farbe ausgefüllt. Es war ein schwarzes Tattoo, schlicht, doch durch die schnörkelige Schrift, wurde es ein absoluter Blickfang.
    Dylan stand der ganzen Angelegenheit weiterhin skeptisch gegenüber. Er trank einen Kaffee, der ihm von einer jungen Frau, die dort als Piercerin arbeitete, angeboten wurde. Hätte der Whiskey ihn nicht in einer gewissen Art und Weise benommen gemacht, hätte er den Laden wohl schon längst wieder verlassen. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Und gewiss wollte er vor Thor nicht als Versager auftreten.
    Nach einer gefühlten langen Zeit war das Tattoo fertig. Tiefschwarz glänzend zierte es Thors Arm.
    „Und?“ Thor erhob sich, um Dylan die Tätowierung aus nächster Nähe zu zeigen. „Wie findest du es?“
    Fassungslos schüttelte Dylan den Kopf, als er den Schriftzug
    Dylan
    auf Thors Unterarm sah. „Ich glaub das nicht …“
    War das wirklich real? Oder träumte er das nur? Was war das für ein verdammter Abend? Er wollte doch nur ein wenig quatschen, die Differenzen klären …
    Er spürte Thors festen Griff an seinem Oberarm.
    „So, nun bist du dran …“
    Dylan verkrampfte sich zuerst, doch dann ließ er sich gefügig zum Stuhl führen. Was danach geschah, registrierte er nur noch am Rande seines Bewusstseins …

    Es klopfte unsanft an der Tür. „Dylan! Aufwachen!“
    Es war Tony, keine Frage. Zum Glück teilten sie sich die Zimmer nicht mehr.
    Dylan

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