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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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erinnern, dass sie geknutscht hatten … wild … Es war schmerzhaft gewesen, denn Dylan hatte sich zuvor den ganzen Mund mit der Rasierklinge zerschnitten. Doch es war auch reizvoll gewesen, erregend. Irgendwie erlösend. So ergreifend, dass es Dylan anscheinend die Tränen in die Augen getrieben hatte …
    „Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es im Schlaf passierte, unwillkürlich … oder ob Thor dran Schuld ist …“
    War es wirklich so? Konnte er sich nicht entsinnen oder wollte er es nicht? Konnte er nicht noch deutlich Thors Hand zwischen seinen Beinen spüren? Diese verdammte Hand, die fest an ihm gerieben und ihn zum Abspritzen gebracht hatte?
    „Ich sag Carol Bescheid“, sagte Angus leise. Er zwinkerte Dylan dabei zu, klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter, doch sein Gesichtsausdruck spiegelte etwas ganz anderes wieder. Dylan und Thor Fahlstrøm? Das war unglaublich, skandalös und grotesk zugleich. Und es machte nicht nur Angus sprachlos.

    Carol versorgte Dylans Wunden still, äußerste sich ebenfalls kaum dazu. Angus stand im Hintergrund und schielte unentwegt auf die Uhr. Sie hätten längst am Frühstückstisch sitzen sollen.
    Die Ärztin, die sonst eher lebhaft und voller Dynamik war, beendete ihre Tätigkeit mit einem leichten Seufzer.
    „Was Tony dazu sagen wird, kannst du dir ja sicher denken“, sagte sie. Dabei inspizierte sie Dylans Hände nochmals genau. Sie hatte die Schnitte gründlich desinfiziert und mit mehreren Pflastern versorgt. Es blieb nicht aus, dass sie dabei auch das Tattoo zu Gesicht bekam. Sie hatte augenfällig geschluckt, als sie die Buchstaben entziffert hatte, doch gesagt hatte sie nichts.
    Und auch Angus hatte sich einen Kommentar verkniffen.
    „Lass mich mit ihm reden, okay?“, bat Dylan.
    Carol deutete ein Nicken an, schloss dann ihre Arzttasche.
    „Und was wirst du ihm erzählen?“, fragte sie gespannt.
    „Dass es nur ein Spiel war. So wie kleine Jungs das machen … Ihr wisst doch, Messerspiele … Geschicklichkeitstraining und so …“ Bei diesen Worten lachte Dylan gequält.
    „Du meinst Mutproben“, konterte Carol. Sie sah Dylan fast strafend an. „Eine dämliche Sache. Bist du nicht zu alt dafür? – Meinst du wirklich, du kannst einem Thor Fahlstrøm damit imponieren?“
    „Er hat angefangen!“, schrie Dylan sofort. In der Tat klang das wie der Aufschrei eines naiven, uneinsichtigen Jungen. Carol lachte gestelzt.
    „Fahlstrøm … und seine Typen von Wooden Dark sind Satanisten, Verbrecher, Kirchenschänder … In der Black Metal Szene hat doch jeder Verfahren laufen wegen Körperverletzung … Von denen solltest du dich wirklich fernhalten.“

    Tony war ganz in Gedanken, als er den Fahrstuhlknopf drückte und der Lift sich kurz darauf auch schon öffnete. Er selbst war ausnahmsweise einmal spät dran und bemerkte zuerst nicht, dass sich seine Freunde ebenfalls noch nicht auf den Weg zum Speiseraum gemacht hatten.
    Sein Wecker war in der Nacht stehen geblieben, allein seine innere Uhr hatte ihn geweckt. Er ging fest davon aus, dass er der Letzte war, der zum Frühstück ging, deswegen erkundigte er sich nicht, wie jeden Morgen, ob Dylan schon wach war.
    Der Fahrstuhl war nicht leer. Ein junger Mann mit langen, glatten, schwarzen Haaren stand darin und lächelte sofort, als Tony sich zu ihm gesellt.
    „God Morgen!“, grüßte er dazu.
    „Morning“, erwiderte Tony, allerdings nur leise. Unauffällig musterte er den Mann, der jetzt zu Boden sah. Er hatte unheimlich blasse Haut, ein sehr schmales Gesicht mit ebenso schmalen, blassen Lippen, eine gerade Nase und ein insgesamt schlankes Äußeres.
    Tony entsann sich, diesen Mann schon öfter gesehen zu haben. Und zwar auf dieser Tour. Aber wo genau war es gewesen?
    Im Backstagebereich? In einem der Hotels? Er wusste es nicht mehr genau, trotzdem konnte er sich an ihn erinnern, denn die schwarzen Haare dieses Mannes waren ihm sofort aufgefallen.
    Sie waren ebenso dunkel, wie seine eigenen, allerdings dünner und feiner.
    Während Tony stets Probleme hatte, seine dicken Zotteln zu bändigen, hingen die Haare des Mannes glatt und glänzend auf seinen Schultern, als müsse er sie niemals kämmen.
    Als sie beide zusammen den Frühstücksbereich betraten, musste Tony erst Recht annehmen, dass dieser Mann etwas mit der Tournee zu tun hatte. Doch als der sich an den Tisch setzte, an dem auch Thor Fahlstrøm saß, beendete Tony seine sorgfältige Betrachtung vorerst.

    Dylan machte sich innerlich auf

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