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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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einen erneuten Disput gefasst. Allerdings beschloss er, die Angelegenheit sofort zu klären und nicht erst darauf zu warten, bis Tony wieder misstrauisch wurde und nachfragte.
    Somit nahm er neben seinem Manager Platz und hielt ihm seine bandagierte Hand direkt unter die Augen.
    „Bevor du fragst: Ja, ich habe mich wieder verletzt, aber es ist halb so wild. Es musste nicht mal genäht werden.“
    „Mmh, ja, kein Problem.“ Das war das einzige, was Tony dazu sagte. Er wirkte verstört, abwesend, ganz anders als sonst. Er sah die Pflaster an Dylans Händen nicht einmal an.
    „Alles okay bei dir?“ Dylan erkundigte sich sofort nach dem Befinden seines Managers. Dass jener sich wortkarg und völlig desinteressiert zeigte, obwohl der Sänger von RACE wieder verletzt war, kam selten vor.
    „Es geht mir gut“, erwiderte Tony, dabei schielte er nachdenklich zum Nachbartisch, an dem die Crew von Wooden Dark saß.
    Als sich Thor Fahlstrøm erhob, stand Dylan ebenfalls auf.
    „Soll ich dir was mitbringen?“, fragte er geistesabwesend.
    Tony zuckte müde mit den Schultern. „Cornflakes, vielleicht…“
    Dylan nahm Kurs auf das Buffet. Doch es waren nicht die Speisen, die ihn heranlockten, vielmehr Thor. Vor den großen Schüsseln mit Müsli und Kellogg’s, wagte Dylan eine Annährung.
    „Hi!“
    Thor drehte sich. Trotz der langen Nacht wirkte seine Haut stramm und frisch. Seine hellblauen Augen leuchteten wach, dennoch verliehen ihm seine hohlen Wangen etwas gespenstisches, und Dylan bemerkte, dass es ihm gar nicht gefiel, wenn der Sänger von Wooden Dark seine Haare streng zurückgekämmt und zu einem Zopf geflochten trug, denn so war die lebendige Haarfülle gebändigt und Thors Erscheinung ernster und geordneter denn je.
    „Was gibt’s?“
    „Ehm …“ Dylan zögerte. Verstohlen blickte er auf die Rosinen im Müsli. „Wegen gestern …“
    „Ja?“ Es klang forsch, fast desinteressiert.
    Dylan sah auf. „Es gibt da Dinge, die ich mir nicht erklären kann.“
    „Ja, und?“
    Thors Blick war eiskalt. Tat er nur so unwissend, oder stellte er sich stur? Dylan konnte es nicht einordnen, trotzdem wollte er die Gewissheit haben. Er trat näher und flüsterte kaum hörbar:
    „Hast du mich angefasst?“
    Da schlich sich ein Lächeln auf Thors Gesicht. „Hättest du wohl gerne, was?“
    Dylan atmete angestrengt aus. „Hast du es getan oder nicht?“
    „Und wenn, Perk?“ Thor baute sich vor ihm auf. „Was wäre, wenn?“
    „Ich will es nur wissen, okay? Mehr nicht …“ Dylan wurde nervös, fast gereizt. Er spürte deutlich, dass Thor ihm die Wahrheit verheimlichte. „Haben wir wirklich geknutscht?“
    Das Lachen seines Gegenüber wurde mutiger. Thor lachte ihn regelrecht aus, doch Dylan ließ nicht locker. „Haben wir?“
    Thor antwortete nicht, stattdessen entfernte er sich mit seiner Müslischale vom Buffet, hörte allerdings nicht auf zu lachen.
    „Haben wir es getan oder nicht?“, schrie Dylan wütend. Er wusste nicht, wieso, doch es kam laut über seine Lippen, unzufrieden und fordernd.
    Alle starrten ihn plötzlich an. Peinlicher hätte es nicht sein können. „Alles okay!“
    Er zwinkerte den Leuten seiner Crew beruhigend zu, auch der Mannschaft von Wooden Dark schenkte er ein Lächeln, bevor er sich wieder dem Buffet zuwandte, ohne eine wirkliche Antwort erhalten zu haben. Aber innerlich fühlte er sich nicht okay. Da war etwas geschehen, womit er niemals gerechnet hätte. Er wusste es ganz genau. Es war geschehen!
    „Sag mal, was ist da eigentlich los mit euch?“, fragte Tony, als Dylan sich wieder setzte. Und zum ersten Mal zeigte sich Tony nicht verärgert oder genervt von der Situation, sondern wirklich besorgt.
    Der Sänger von RACE konnte daraufhin allerdings nur den Kopf schütteln. Was los war? Er wusste es doch selbst nicht. „Frag lieber nicht.“
    „Du wolltest dich von ihm fernhalten“, erinnerte Tony.
    „Ja.“ Dylan seufzte missmutig. „Ich weiß …“

    Noch einmal trafen sie dann vor dem Hotel aufeinander. Als Dylan sein Gepäck zum Bus trug, bemerkte er Thor, der seitlich vom Eingang eine Zigarette rauchte. Dylan stoppte abrupt, ließ dabei seine beiden Taschen los, sodass sie laut zu Boden fielen und Thors Aufmerksamkeit sofort erweckten.
    „Ich kann es partout nicht leiden, wenn man sich über mich lustig macht, okay?“, zischte er. „Und glaube bloß nicht, dass du den großen Macker markieren kannst, nur weil wir hier in Norwegen sind!“
    Thor zog genüsslich an

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