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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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zusammenkamen.
    „Quatsch!“, fauchte Dylan. Mit einem weißen Handtuch tupfte er sich das verschwitze Gesicht trocken. Naserümpfend bemerkte er, wie ebenfalls Puder und Wimperntusche damit abgerieben wurden.
    „Die Show war super, oder nicht?“ Er schenkte seinem Manager einen provokativen Augenaufschlag. Ohne eine Antwort abzuwarten, folgte er Angus und Cliff in den Ruheraum, wo zu seinem Leidwesen einige Reporter und Fans anwesend waren.
    „So was hat mir gerade noch gefehlt“, war sein Kommentar dazu, den zum Glück nur Angus hörte. Der reichte seinem Bandkollegen ein Bier, welches Dylan auch sofort öffnete, um seinen Durst zu stillen.
    „Dylan Perk? Ein paar Worte zur Show?“ Die Stimme eines Journalisten holte ihn aus seinen noch immer wirren Gedanken.
    „Jetzt nicht!“ Er verdrehte die Augen und sah einfach an dem Mann vorbei.
    „Aber …“
    „Keinen Kommentar hab ich gesagt!“ Dylans Stimme war lauter geworden und alarmierte Tony sofort. Der Manager von RACE kam angerannt und legte schützend einen Arm um den Reporter, als hätte er Angst, Dylan könne wieder einen seiner legendären Wutausbrüche bekommen und wild um sich schlagen.
    „Ähm, gönnen Sie ihm doch eine kurze Verschnaufpause.“ Tony lächelte entschuldigend, wenn auch verkrampft. „ Ich könnte auch ein paar Fragen beantworten, wenn Sie wollen.“
    Gekonnt führte er den Reporter aus Dylans Sichtfeld.
    Aber auch das konnte Dylan nicht beruhigen. Allmählich wurde er rastlos. Die ganzen Leute machten ihn nervös. Seine Laune war auf den Nullpunkt gesunken. Das bemerkte auch Angus.
    „Geht’s dir nicht gut?“ Besorgt sah er Dylan an. Nebenbei schrieb er ein paar Autogramme. Die Fans blieben allerdings auf Abstand. Die angespannte Atmosphäre hatten sie längst bemerkt. Und in dieser Situation kam niemand gerne in den näheren Kontakt mit der schwarzen Furie .
    „Keine Ahnung!“ Dylan zuckte mit den Schultern. „Mich nervt es alles nur.“ Sein Blick schwirrte durch den Raum und haftete sich schließlich an der Tür fest. „Ich glaube, ich geh nochmal in die Halle und sehe die Show zu Ende.“
    Angus zögerte. Für einen Moment blieb ihm die Sprache weg. „Du willst dir Wooden Dark ansehen? Freiwillig?“

    Dylan stellte sich seitlich an die Absperrung zwischen Bühne und Publikum. Er hielt sich bewusst abseits, um weder von den Fans noch von Wooden Dark gesehen zu werden.
    Nur ab und zu verirrte sich ein Scheinwerfer in seine Richtung und blendete für kurze Zeit, doch das hinderte ihn nicht daran neugierig auf die Band zu starren.
    Im ersten Moment war er ein wenig erschrocken gewesen, als er den Blick auf die Bühne riskiert hatte. Alle Mitglieder von Wooden Dark waren mit auffälligen Corpsepaint bemalt. Gesicht, sowie Arme und Hände, sofern sie frei zu sehen waren, besaßen eine weiße Farbgrundierung, darauf waren schwarze Streifen gemalt, die Augen, der Mund und Wangenknochen ebenfalls mit schwarzer Farbe hervorgehoben. Thor, der ein armfreies Shirt trug, hatte sogar Kunstblut auf seinen Oberarmen haften.
    Diese Art von Leichenbemalung war befremdend, doch ebenso faszinierend, wie Dylan nach längerer Zeit der Betrachtung feststellte. Die Band wollte aussehen wie aus einem Grab auferstanden, was ihr sichtlich geglückt war. Die erschreckende Bemalung auf ihrer Haut entstellte ihren Gesichtsausdruck. Finster sahen sie aus, böse und ebenso wild.
    Zu dieser Maskerade trugen sie überwiegend Leder- und Nietenkleidung in Schwarz. Nur die Accessoires, bestehend aus Patronengürtel und nietenbestickten Armstulpen, glänzten in den Scheinwerfer ab und zu silbern.
    Die Bühne war übersäht mit lodernden Fackeln, im Hintergrund thronte ein großes, umgedrehtes Kreuz, welches die düstere Atmosphäre unterstrich.
    Zudem kam der treibende, dumpfe Klang der Musik, der Dylans Herzschlag sofort beschleunigte, was auf den schnellen Doublebass des Schlagzeugs zurückzuführen war.
    Überraschenderweise musste er sich eingestehen, dass er sofort gefangen war in seinen Wahrnehmungen. Die Bühnendarstellung fesselte ihn. Mit leicht geöffnetem Mund verfolgte er Erik und die anderen zwei Gitarristen, wie sie über die Bühne rannten oder starr auf der Stelle standen, die Saiten der Instrumente quälten und dazu ihre Häupter mit den langen Haaren wild vor und zurück schaukelten.
    Zwischen ihnen stand Thor, der die Show weniger energisch unterstrich. Wie man es von ihm gewohnt war, strahlte er eher Ruhe und Gelassenheit aus, eine

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