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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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entnahm ihr eine Patrone.
    „Wir nehmen allerdings nur eine Kugel auf sechs Schuss …“ Er legte die Munition in eine der Kammern und drehte die Trommel.
    „Willst du kontrollieren?“ Er streckte Dylan die Waffe entgegen, doch jener schüttelte sofort den Kopf.
    „Nein, ich glaub dir schon … Und ehrlich gesagt, kenne ich mich mit Revolvern wenig aus.“
    Thor nickte, damit hatte er gerechnet. Er nahm wieder Platz und erklärte:
    „Mit der hier ist es ganz einfach … Hahn nach hinten ziehen und den Abzug drücken, okay?“
    Dylan nickte still.
    „Was hättest du lieber?“, erkundigte sich Thor weiter, und es klang richtig fachmännisch. „Sollen wir die Partie einmal durchspielen, also so lange, bis jemand die Kugel hat, oder sollen wir nach jedem Versuch die Trommel erneut drehen? Das könnte allerdings bedeuten, dass wir die ganze beschissene Nacht spielen, wenn keiner von uns die Kugel erwischt.“
    Dylan hatte sich sofort entschieden, es gab eigentlich nichts mehr zu überlegen.
    „Nein, nicht immer die Trommel neu drehen“, sagte er fast ein wenig erschrocken. „Wir wechseln uns ab, bis der Schuss fällt.“
    Thor schmunzelte. Offensichtlich war er mit der Entscheidung zufrieden.
    „Gut. Und wer fängt an?“
    Ein paar Sekunden herrschte absolute Stille zwischen ihnen. Man hörte nur die Stimmen von der Straße durchs offene Fenster und ein paar Hotelgäste, die auf dem Flur entlanggingen. Geräusche des alltäglichen Lebens. Und niemand schien zu vermuten, was für ein Wahnsinn sich hier in Dylans Zimmer abspielte.
    „Ich werde beginnen“, sagte der. Ein wenig hektisch wirkte er, als er noch einen Schluck von dem Whiskey nahm und dann nach dem Revolver griff. Aber er hatte sich absolut unter Kontrolle. „An den Kopf halten, ja?“, fragte er dennoch ein wenig unsicher.
    Thor deutete ein Nicken an.
    „Aber die Reinigung fürs Hotelzimmer übernimmst du“, sagte Dylan. Es war ein makaberer Scherz, der die Stimmung auflockern sollte, doch es hörte sich aus Dylans Mund eher verkrampft an. Und seine Hand war ebenfalls extrem verkrampft, als er sich die Waffe an die rechte Schläfe hielt.
    Vorsichtig berührte sein Daumen den Hahn, um ihn zu spannen. Sein Blick war zu Boden gerichtet, nur kurz sah er noch einmal auf, um festzustellen, dass Thor ihn neugierig fixierte, dann berührte sein Zeigefinger den Abzug und er betätigte ihn … KLACK …
    Kein Schuss fiel. Dylan atmete auf, während er die Hand mit der Waffe senkte. Ein erleichtertes Lächeln flog über sein Gesicht, doch es verschwand auch ganz schnell, als ihm bewusst wurde, dass er im schlimmsten Fall noch zwei Mal an der Reihe war.
    „Glück gehabt, Perk!“, sagte Thor. Er wirkte noch immer ganz entspannt, als er sich den Revolver griff und den Hahn sofort zurück spannte.
    Als er sich die Waffe an den Kopf hielt, sahen sie sich tief in die Augen. … KLACK …
    Auch als Thor den Abzug betätigte, kam es zu keinem Schuss.
    „Unentschieden“, sagte er amüsiert lächelnd. Danach füllte er ihre Gläser mit Whiskey. Sie tranken still ein paar Schlucke, dann ging es weiter.
    Der Alkohol hatte Dylan ein wenig beruhigt. Er fühlte sich mutiger, ungehemmter, obwohl ein eigenartiges Gefühl blieb, als er sich den Revolver erneut an die Schläfe hielt.
    Diesmal schloss er die Augen. Er war sich sicher – bei seinem Glück, würde es jetzt zu dem „ersehnten“ Schuss kommen.
    Er spannte die Waffe, verharrte ein paar Sekunden, dann drückte er ab. … KLACK …
    Wieder nichts.
    Er senkte die Hand. „Bist du sicher, dass sie geladen ist?“
    „Natürlich“, erwiderte Thor. „Du hast doch gesehen, wie ich die Patrone hineingesteckt habe, oder?“
    Dylan nickte.
    „Na also.“
    Thor nahm ihm die Waffe aus der Hand, sah sie prüfend an. „Mit der ist alles in Ordnung, wirklich. Kannst mir glauben.“
    Er atmete tief durch, dann hielt er sich die Waffe wieder an den Kopf. Diesmal zögerte er allerdings ein wenig. Wurde ihm der Ernst der Lage allmählich ebenfalls bewusst?
    Dylan beobachtete deutlich, dass Thors Bewegungen langsamer geworden waren. Er zog den Hahn ganz sachte nach hinten, um die Waffe zu spannen, dann hielt er einen Moment inne.
    „Was ich noch sagen wollte, Perk“, begann er mit ruhiger Stimme.
    „Ja?“ Dylan sah ihn sofort aufmerksam an, aber Thor seufzte nur, schüttelte den Kopf.
    „Schon gut …“ Er lächelte kurz. „Wir sollten uns aufs Wesentliche konzentrieren, oder?“
    „Mmh“, machte Dylan. Es klang

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