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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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überreden lassen würde. Trotzdem hörte Dylan nicht auf zu schreien.
    „Mach es nicht! Nein! Nein, Thor!“
    Und ehe er näherkommen konnte, um Thor die Waffe zu entreißen, ertönte ein lauter Knall, der Dylan sofort in die Knie zwang. Dabei schnellten seine Hände an die Ohren, er schloss reflexartig die Augen. Sofort breitete sich ein beißender Geruch im Zimmer aus und stieg ihm unangenehm in die Nase. Er hörte den Revolver auf den Boden fallen und kurz darauf einen dumpfen Aufprall.
    Als Dylan die Augen erschrocken öffnete, sah er Thor auf der Erde liegen.
    Sofort eilte er zur Hilfe, kniete vor Fahlstrøm nieder. Der hatte die Augen geschlossen, rührte sich nicht. Aus einer kleinen Wunde am Hals floss etwas Blut und verteilte sich auf dem Teppich.
    „Thor!“, schrie Dylan hysterisch. „Hey, hörst du mich, Thor?“
    Fahlstrøm blinzelte mit den Augen und verzog das Gesicht.
    „Hat es mich erwischt?“, fragte er zaghaft, dabei tastete er vorsichtig nach der Verletzung.
    „Ja, aber es scheint nicht schlimm“, antwortete Dylan, als er erkannt hatte, dass die Wunde nur oberflächlich war. In sekundenschnelle schwirrte sein Blick durch den Raum. Wo war die Kugel abgeblieben? Wo war sie eingeschlagen? Hatte sie etwas zerstört? Er hatte kein weiteres auffälliges Geräusch gehört …
    Nachdenklich sah er Thor an, der noch immer auf dem Bode lag, dabei jedoch weniger erschrocken wirkte, sondern sogar leicht lächelte.
    „Es sieht mir nicht einmal nach einem Streifschuss aus“, stellte Dylan erleichtert fest. Es war tatsächlich nicht viel passiert. Das war unglaublich! Wie konnte das nur angehen?
    „Was war das bloß für Munition, die du benutzt hast?“ Er konnte kaum glauben, was Thor ihm daraufhin offenbarte:
    „Es war eine Platzpatrone, Perk! Ganz einfach.“
    Er grinste mutiger, obwohl er sich noch immer an den Hals fasste. Auch die Wirkung einer Platzpatrone sollte man nie unterschätzen, das war ihm bewusst gewesen. Er hätte sich ohne weiteres auch schlimmer verletzen können.
    „Wie bitte?“ Dylan glaubte schlecht gehört zu haben. „Eine Platzpatrone? – Und du hast mich die ganze Zeit im Glauben gelassen, dass wir mit scharfer Munition spielen?“
    Er konnte es nicht fassen. Lachen konnte er darüber nicht. Doch war er wütend? War seine Erleichterung nicht viel größer?
    Als er Thor vor sich sah, auf dem Teppich, lachend, konnte er wirklich nicht entscheiden, welche Reaktion wohl am angebrachtesten war.
    „Reg dich jetzt bloß nicht auf, Perk!“
    „Du hast es die ganze Zeit gewusst“, stellte Dylan fest. Er atmete tief durch, die Anspannung fiel von ihm ab. „Wusstest du auch, dass erst die letzte Kammer die Patrone enthalten würde?“
    Thor nickte und erklärte:
    „Mit etwas Geschick kannst du die Trommel so drehen, dass du die Lage der Patrone exakt bestimmen kannst.“
    „Shit, echt?“ Dylan staunte. Er konnte wirklich noch nicht begreifen, was tatsächlich vorgefallen war. Und die Tatsache, dass keiner von ihnen ernsthaft zu Schaden gekommen war, schwächte seine Wut ein wenig ab.
    „Und ich hab die ganze Zeit gedacht, du machst Ernst. Ich hatte gedacht, dass du nur darauf spekulierst, dass ich den Kürzeren ziehe.“
    „Wieso sollte ich?“
    Dylan zuckte mit den Schultern. Ja, wieso hatte er das gedacht? Hatte er Thor einen derartig fiesen Gedanken wirklich zugetraut? Hatte dieser Gedanke ihn vielleicht noch animiert?
    Er wusste es nicht genau, aber eins stand fest: „Das war unfair. Das war ziemlich mies.“
    Seine Stirn zog sich nachdenklich zusammen. „Das wirst du bereuen!“, schrie er plötzlich, und schon nutzte er die hilflose Lage von Thor aus, indem er sich auf ihn stürzte und an den Armen festhielt. Sie begannen zu ringen, dabei wälzten sie sich auf dem Boden. Dylan spürte sofort, dass Thor noch immer stärker war. Und als sie ein wenig verschnauften, zog er Dylan direkt auf seinen Schoß.
    „Es hat dir trotzdem gefallen, oder?“, fragte er keuchend.
    „Ja!“
    „Komm her …“
    Dylan spürte die feste Hand in seinem Nacken. Er wurde von Thor nach unten gezogen. Ihre Lippen trafen sich zitternd und verlangend. In Dylan breitete sich ein aufregendes Kribbeln aus. Knutschen, ja, genau das bekräftigte das Gefühl der Erleichterung.
    „Du schmeckst wie ein Fjord“, stellte Dylan fest, als er die kühlen, feuchten Lippen auf seinem Mund spürte. Genüsslich schloss er die Augen, sein Unterleib war gesenkt. Er saß rittlings auf Thors Körper und

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