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Bis dass der Tod uns scheidet

Bis dass der Tod uns scheidet

Titel: Bis dass der Tod uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Mosley
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eine Firma namens Tagmont vertritt. Nicht, wenn Sie Tally Immunität anbieten und er ausspuckt, was er zu dem Anwalt gesagt hat.«
    »Wer ist Ihr Klient, Leonid?«
    »Meine Klientin ist tot, Carson. Ich versuche nur, es wiedergutzumachen.«
    Er war nicht glücklich über die Story. Ich auch nicht. Aber es kommt nur selten vor, dass in einem solchen Fall alles ans Tageslicht kommt. Selbst wenn Cyril Allondra umgebracht haben mochte, war das wahrscheinlich im Streit geschehen, und selbst dann konnte es gut sein, dass er sich tatsächlich nicht mehr erinnerte.
    Ich saß am Hickorytisch im Esszimmer, nippte an einem Glas Brandy und war zum ersten Mal seit Tagen wirklich entspannt.
    »Mr. McGill?«, sagte Elsa Koen. Sie trug Twills alten karierten Pyjama und einen Bademantel.
    »Elsa. Wo kommen Sie denn her?«
    »Ich habe in Shellys Zimmer geschlafen und Sie reinkommen hören.« Sie sah mich zögerlich an und zog dann einen Stuhl heran. »Ich muss Sie etwas fragen.«
    »Wie geht es Gordo?«
    »Der Doktor findet im Blut keine Spur mehr vom Krebs. Er will nicht sagen, dass er krebsfrei ist, aber …«
    »Was möchten Sie?«
    »Mr. Tallman möchte nach Hause gehen.«
    »Ist er stark genug dafür?«
    »Er braucht noch immer Hilfe, aber wenn jemand ein-, zweimal am Tag nach ihm sieht, dürfte das reichen.«
    »Wahrscheinlich wird es ihm zu Hause schneller besser gehen«, meinte ich. »Gordo ist gern unabhängig, wissen Sie?«
    »Ja«, meinte Elsa, »aber ich mache mir Sorgen um seinen Geisteszustand.«
    »Mir kommt er ganz normal vor.«
    »Er meinte zu mir, er würde mich gern als Vollzeitpflegerin einstellen. Er sagte, er würde dafür aufkommen.«
    »Und?«
    »Ich habe ihm gesagt, das würde dreihundert Dollar am Tag machen, inklusive der Agenturgebühren, und er meinte, das sei schon in Ordnung. Ich weiß, Sie mussten ihn aufnehmen, als er krank wurde. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist er ein armer Mann. Vielleicht … vielleicht ist er ein wenig verwirrt.«
    Mein Anwalt und ich waren die Einzigen, die wussten, dass das elfstöckige Gebäude, in dem sich sein Boxstudio befand, Gordo gehörte und dass er mehrfacher Millionär war. Ich hatte ihn nur aufgenommen, weil er unter Freunden sein musste.
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Elsa«, beruhigte ich sie. »Wenn Gordo Sie haben will und Sie für ihn arbeiten wollen …«
    »O ja«, unterbrach sie mich. »Er ist ein wunderbarer Mensch. Ich sage das nur, weil er vielleicht Schwierigkeiten hat, das klar zu sehen. Ich würde auch umsonst arbeiten.«
    »Dazu gibt es keinen Grund«, beruhigte ich sie. »Wir werden dafür sorgen, dass Sie entlohnt werden.«
    »Hallo, ihr zwei«, sagte Katrina, die in der Tür stand.
    Sie trug ein schickes Kleid für eine zwanzig, vielleicht dreißig Jahre jüngere Frau. Trotzdem sah sie ziemlich gut aus in diesem Partykleid in Pink und Rot. Selbst aus der Entfernung sah man die Nachwirkungen von Wein, roch das Parfüm, erahnte den Sex. Elsa konnte nicht verbergen, wie peinlich ihr das war.
    Ich war an jenem Abend allerdings über Eifersucht hinaus. Ich hatte den Fall gelöst, einen Tod vertuscht, ein Leben gerettet und war nur einen Millimeter von einem Mord entfernt gewesen. In diesem Kleid war Katrina nur die Sauerkirsche auf dem Eisbecher meiner Woche.
    »Hallo, Schätzchen«, grüßte ich sie. »Elsa sagt, dass Gordo nach Hause geht.«
    »Das ist ja wunderbar«, seufzte Katrina. Sie schien auf der Welle ihres duftenden Atems von der Tür zu einem Stuhl am anderen Ende des Tischs zu surfen.
    »Euer Mitgefühl hat ihn ins Leben zurückgeholt«, erklärte sie. »Deine Kraft, Leonid, und Elsas aufopferungsvolle Pflege. Nein, nein, wenden Sie sich nicht ab, Elsa, ich sehe doch, was Sie fühlen. Ich weiß, wie das ist, wenn einem etwas Verrücktes ins Herz fährt.«
    Stille folgte auf die genauen Beobachtungen meiner Frau. Wir alle dachten an etwas Verrücktes , das uns trotz all unserer Intentionen widerfahren war. Wir sahen uns nicht in die Augen, denn in dieser Feststellung steckte zu viel Wahrheit.
    Schließlich stand Katrina auf und sagte: »Ich muss jetzt wirklich ins Bett. Die Mädchen und ich sind in diese Weinbar an der 79th Street gegangen. Ach … zu viel.«
    Unsicher ging sie zur Tür hinaus, und Elsa und ich hüteten weiter die Wahrheit, die Katrina ausgespuckt hatte wie eine lecke Ölquelle im Golf von Mexiko.
    »Es wurde ein Paket für Sie abgegeben«, sagte Elsa nach langer, nachdenklicher Pause.
    Sie stand auf, ging

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