Bis dass ein Mord uns scheidet
wollen, weil Jan ihn vergiftete.
Aber warum sollte Eddie mir seinen Hausschlüssel geben, wenn er Faye umgebracht hatte? Das war es, das hatte mich die ganze Zeit gestört. War er so verzweifelt gewesen, weil Jan ihn vergiftete?
Ich schüttelte den Kopf. In diesem Stadium waren Vermutungen sinnlos. Irgendetwas kratzte mich in meinen neuen Schuhen. Ich wackelte mit dem Fuß, und danach schien es in Ordnung zu sein, dann ging ich aus dem Zimmer und den Flur entlang. Meine Tasche und mein Schlüssel lagen im Wohnzimmer auf dem Sessel, und Ali war bereits im Garten.
Alles, was ich tun musste, war, meine Tasche und meine Schlüssel zu holen und beim Hinausgehen die Alarmanlage einzuschalten.
Ich dachte wieder an Eddie. Würde Vance Eddie erzählen, dass ich ihn dazu überredet hatte, die Tierhandlung zu durchsuchen? Und was war mit diesem seltsamen Anruf gestern Nacht? Schlief Vance nie? Warum hatte er mich gefragt, ob ich irgendjemandem von der Mordwaffe erzählt hatte? Ich wusste, dass die Polizei einige Beweise vor der Öffentlichkeit geheim hielt.
Verdammt, mir tat der rechte Fuß weh. Irgendetwas in dem Schuh stach. Als ich im Wohnzimmer ankam, humpelte ich um den braun karierten Sessel herum. Meine Tasche und meine Schlüssel lagen dort auf dem Kissen und warteten auf mich.
Aber zuerst hob ich mein rechtes Bein hoch und legte meinen Fuß mit dem neuen roten Schuh auf die Armlehne. Ich konnte nichts sehen, also zog ich den Schuh aus und sah ihn mir an. Der weiße Nylonfaden, an dem das Preisschild gehangen hatte, hatte mich am Fuß gekratzt.
Weißes Nylon. Das erinnerte mich an irgendetwas.
Vance hatte wegen des Springseils angerufen. Ich hatte Grandpa erzählt, dass Faye mit einem Springseil erdrosselt worden war. Ich sah den Nylonfaden in meinem Schuh stirnrunzelnd an und dachte angestrengt nach. Wen hatte Vance eigentlich gemeint, dem ich es erzählt haben könnte? Er hatte sich gedacht, dass Gabe es mir erzählt hatte, denn nach ihm hatte er nicht gefragt. Vance hatte Adam nicht getroffen. Jim Ponn und Dom hatten Alibis. Dom.
O mein Gott, Tristan! Er hatte gestern irgendwas davon gesagt, dass ich in Doms Schlafzimmer nach Springseilen gesucht hätte. Kannte er die Mordwaffe? Woher? Der Grund dafür konnte nicht sein, dass Dom Faye ermordet hatte, da er ein Alibi hatte.
Ich sah von meinem Schuh hoch, und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Ich sah auf den Sessel, auf dem meine Tasche und meine Schlüssel auf dem Kissen lagen. Dann zum Beistelltisch, zur Lampe und auf die Wohnzimmerwand. Ich drehte mich um und sah nach rechts.
Was war nicht in Ordnung? Ich starrte eine Sekunde lang auf die Haustür, dann wurde es mir klar. Die Tür: Sie war nicht ganz geschlossen, als hätte sie jemand nur ein Stück weit zugezogen.
Hinter mir bewegte sich etwas. Die Haut auf meinem Rücken prickelte, und ich wusste Bescheid.
Oh, Scheiße – hinter mir war jemand!
Ein plötzlicher Adrenalinstoß brannte in meinen Eingeweiden.
Ich musste raus aus dem Haus! Ich merkte, dass ich immer noch mein Bein auf der Couch liegen hatte und den Schuh in der Hand hielt, und ich versuchte, meinen Fuß in den Schuh zu schieben.
In derselben Sekunde spürte ich deutliche Bewegungen hinter mir. Als ich mich vorgebeugt hatte, flog etwas über meinen Kopf und blieb an meinem Kinn hängen.
Ein Seil. O Gott, es war ein Seil! Es wurde enger und schnitt tief in die Haut an meinem Kinn ein. Panische Angst schoss wie ein greller Blitz durch meinen Körper. Mit meiner linken Hand griff ich nach oben, um das Seil, das sich in mein Kinn grub, zu packen.
Wer auch immer hinter mir stand, versuchte, das Seil weiter nach unten zu reißen, damit es sich um meinen Hals legte. Wie bei Faye. Also würde ich sterben wie Faye. Nein! Ich würde nicht sterben. Das Seil presste mein Kinn gegen meinen Hals, und es lag so eng an, dass ich meine Finger nicht darunter stecken konnte.
Keine Panik! In Panik könnte ich nicht mehr nachdenken.
Wie sollte ich kämpfen? Ich blickte umher und sah meinen Schuh, den ich immer noch in der rechten Hand hielt. Ich dachte nicht weiter nach, sondern zielte nach hinten und schwang ihn über meine rechte Schulter.
»Umpf.«
Das Seil lockerte sich. Ich musste ihn noch einmal treffen und dann weglaufen. Ich stellte mein Bein auf den Boden und schob das Seil über meinen Kopf, drehte mich nach links und schlug fest mit dem Schuhabsatz zu.
Ich traf Tristan Rogers an der Schläfe. Er
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