Bis dass ein Mord uns scheidet
toll. Dann kann ich mir jetzt ja dieses neue Auto kaufen.«
Ich glaube nicht, dass ich den Kauf dieser Klemmbretter je veranlasst hatte. Ich fragte mich, woher Blaine sie hatte, aber ich dachte mir, wenn ich diese Frage stellte, würde ich mehr erfahren, als ich wissen wollte. »Ha, ha.« Ich ging mit dem Kätzchen in Richtung meines Büros. Ich hatte ein paar dieser kleinen Dosen Katzenfutter in meine Tasche gesteckt. »Ich versuche nur, ein bisschen was dazuzuverdienen, um dein Gehalt zu bezahlen«, rief ich über die Trennwand, während ich in meiner Tasche wühlte. Aha. Ich holte die Dose hervor und las auf dem Etikett, dass die Geschmacksrichtung Toter Fisch hieß.
Klang lecker. Ich rümpfte die Nase und ging zurück in den Eingangsbereich.
»Klar.« Blaine sah mich mit einem dämlichen Grinsen an.
»Und dass du deinen Freund, den Privatdetektiv, beeindrucken willst, hat nichts damit zu tun. Oder dass du der Stadt beweisen willst, dass du nicht bloß eine dumme Hausfrau bist.«
Schulterzuckend setzte ich das Kätzchen zurück in die Schachtel, öffnete die Dose Katzenfutter und stellte sie vor die Katze. Wow, jetzt hatten wir ein neues Aroma, das zur allgemeinen Atmosphäre des Büros noch eine Nuance beitrug.
Ich hob die Schachtel hoch und trug die Katze und den Geruch in mein Büro. Wir würden für die Kunden das Sprechzimmer benutzen.
Ich hörte, dass die Tür geöffnet wurde und Blaine neue Kunden begrüßte. Ich ging in den Eingangsbereich und zur Arbeit.
Leslie Lee war die letzte der vier neuen Kunden und wahnsinnig aufgekratzt. Das Sprechzimmer war ungefähr zwei- oder dreimal so groß wie mein Büro. An einem Ende stand der Eichenholztisch aus der Zeit meiner Ehe, während am anderen Ende alles für Foto- und Videoaufnahmen vorbereitet war. An der einen Wand hing ein Fernseher, und ein Videorekorder stand in der Ecke. Romantische Reiseposter bedeckten die anderen Wände.
Ms. Lee hatte sich seit über einer Stunde das Fotoalbum und Videos angesehen.
Da ich vor Hunger ganz schlapp war, fiel es mir schwer, mich immer wieder daran zu erinnern, dass ich Kunden brauchte. Die ersten drei Kunden waren mit der Befragung und meinem feierlichen Versprechen, dass mein Assistent und ich sofort nach einem passenden Partner suchen würden, zufrieden gewesen.
Leslie Lee nicht. Sie wollte sich die Fotos und Videos selbst ansehen und eine Million Fragen stellen. Widerwillig musste ich zugeben, dass ihre Fragen von Intelligenz zeugten. Sie machte sich sogar Notizen über unser Prinzip, zunächst jeden Kunden einzeln wegen eines potenziellen Treffens zu kontaktieren und die Telefonnummern erst nach beiderseitiger Zustimmung weiterzugeben. Adressen gaben wir nie weiter, und wir verteilten eine kleine Sicherheitsbroschüre an die Kunden. Das war Gabes Vorschlag gewesen. Darauf wurden sichere Möglichkeiten für ein erstes Treffen beschrieben, wie zum Beispiel eine doppelte Verabredung gemeinsam mit Freunden an einem öffentlichen Platz zu arrangieren. Es waren vor allem Vorschläge, die einem der gesunde Menschenverstand riet.
Aber inzwischen hatte Ms. Lees Genauigkeit die Grenze von beeindruckend zu nervend überschritten. Ich brauchte Schokolade und Koffein. Und zwar sofort.
»Also, wenn ich mir einen Typen aussuche, aber er an mir keine Interesse hat, dann geben Sie mir weder seine Telefonnummer noch andere Kontaktinformationen?«
Ich seufzte. »Richtig. Wir schützen grundsätzlich die Privatsphäre unserer Kunden, Ms. Lee.«
»Nennen Sie mich Leslie!«
»In Ordnung.« Ich musste es beenden. »Äh, Leslie, wie wäre es, wenn Sie das alles zu Hause überdenken, eine Nacht darüber schlafen? Sie können dann morgen wiederkommen und sich die Alben und Videos noch einmal anschauen, und in der Zwischenzeit werden Blaine und ich unser hochmodernes Vermittlungsprogramm für sie anwerfen. Dadurch könnten wir die Suche für Sie auf diejenigen einschränken, die dieselben Interessen haben wie Sie. Im Moment jedoch« – ich sah zur Verdeutlichung auf meine Uhr – »es tut mir Leid, aber ich muss mich beeilen, um zu einem Geschäftstreffen zu kommen.« Mit einem Big Mac, Pommes und Cola light. Als Maximenü.
Sie sah von ihren Notizen auf. »Oh! Natürlich! Ich bin bloß so aufgeregt, weil ich endlich den Mut hatte herzukommen.«
»Sicher, das ist verständlich. Und ich verspreche Ihnen, dass wir Ihnen bis spätestens Ende der Woche passende Partner vorstellen können.« Ich stand auf und begleitete Leslie Lee
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