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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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drei Dollar bezahlen sollte, wenn ich beim Drive-in bei McDonald’s auf einen Dollar sogar noch Wechselgeld bekam.

    Damit ein solcher Laden in einer Arbeiterstadt wie Lake Elsinore überlebte, musste er etwas Besonderes bieten. Und zwar nicht nur das Ich-habe-genug-Kohle-um-mir-das-leisten-zu-können-Gefühl. Das funktionierte in Temecula, unserer gehobenen Weingegend, die ihre eigene Einkaufsstadt hatte, ein paar Meilen südlich auf dem Freeway Fifteen. Temecula hatte ein echtes Einkaufszentrum. Elsinore hatte Secondhandläden und Geschäfte für Autoersatzteile. Wir hatten zwar ein cooles Fabrikverkaufszentrum, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht zählt. Beim Fabrikverkauf geht es schließlich darum, dass man einen Schnäppchenpreis auf Designerkleidung bekommt, und alle wussten, dass man gehobenere Städte dafür verlassen musste.
    Das Kätzchen wachte auf und nieste. Ich sah auf den kleinen grauen Fellball und hoffte, dass Dominic Danger es nehmen würde. Die Katze machte ihre stahlblauen Augen weit auf und sah mich an.
    Verdammt, diese bierglasgroße Katze hatte eine ziemlich souveräne Haltung. Von mir gelangweilt, drehte sie sich um, streckte ihren kleinen Körper und spielte ein bisschen mit ein paar Fäden des Handtuchs.
    Ich griff an der Katze auf dem roten Vinylbeifahrersitz vorbei, hob meine Tasche vom Boden hoch und nahm mein Handy heraus, wählte Gabes Nummer und drückte auf Anrufen.
    Während es klingelte, hielt ich nach großen weißen Geländewagen Ausschau. Auf dem riesigen Parkplatz standen mindestens ein Dutzend große weiße Wagen. Mit Wal-Mart auf der einen Seite und Vons Lebensmittelladen auf der anderen war das hier ein Mekka für Fußballmütter.
    Gabes Anrufbeantworter ging ran. Ich dachte schnell nach.
    Zweifellos arbeitete er an einem Fall. Irgendwo. Hoffentlich nicht im Bett einer hübschen Blondine oder einer leidenschaftlichen Brünetten. Verärgert über meinen Gedankengang, sagte ich: »Gabe, ich bin’s. Ich habe heute früh mit Mindy gesprochen. Ich habe drei Tage Zeit, um noch vor der Beerdigung Fayes Mörder zu finden. Adam muss zur Beerdigung seiner Frau gehen können. Außerdem werde ich von irgendeinem Wahnsinnigen verfolgt. Ruf mich später zurück.«
    Ich legte auf und stieg aus dem Auto, dabei nahm ich die Schachtel mit der Katze mit und betrat zielstrebig Smash Coffee. Der üppige Geruch von frisch gemahlenem Kaffee schlug mir entgegen. Ich sah mich um. An der rechten Seite des Ladens war eine lange Theke über einem Dutzend oder mehr Glasbehältern voller Kaffeebohnen eingebaut. Hinter der Theke befand sich eine Reihe glänzender Maschinen, die wahrscheinlich Kaffee mahlten und kochten. Am Ende stand ein hoher Glaskasten voller Kuchen und Brote.
    Mein Magen knurrte schmerzhaft. Ich zwang mich wegzusehen. Meine Oberschenkel dankten mir.
    Die Wände waren hellbraun und mit glänzendem Stuck abgesetzt. Üppige Grünpflanzen hingen von der Decke und den Wänden herab und schufen eine Art Dschungelatmosphäre. Auf dem Boden lagen raue Fliesen im Hellbraun der Wände. Links im Laden standen schmiedeeiserne Tische mit Glasplatten und gepolsterte Stühle.
    Es wirkte wie ein Hof im Freien, gemütlich und warm.
    Und ruhig. Nachdem ich mit der Betrachtung des Ladens fertig war, fiel mein Blick auf die Gruppe Frauen, die an zwei Tischen saßen. Sehr stille Frauen, die mich alle anstarrten.
    Mir wurde sofort heiß, ich bekam feuchte Hände, mein Herz raste, mein Mund wurde trocken, und ich hatte plötzlich panische Angst vor dem Telefon, denn all das konnte nur bedeuten, dass ich mitten in ein Treffen der Elternvereinigung geplatzt war. Was, wenn sie mich fragen würden, einem Komitee vorzustehen? Oder vielleicht fünfundzwanzig perfekt dekorierte Muffins in neunundfünzig Minuten zu backen? Oder

    – ich versuchte, nicht in Ohnmacht zu fallen – beim Spendensammeln zu helfen? Ich erstarrte an Ort und Stelle.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Ich riss mich zusammen und erinnerte mich daran, dass ich jetzt eine andere Person war. Ich bin keine Fußball- oder Elternvereinigungs- oder Lade-alles-der-Hausfrau-auf-Mutter mehr. Ich bin eine Geschäftsfrau. Ich hatte ein Ziel. Ich setzte mein strahlendstes Lächeln auf und drehte mich zu dem Mann hinter der Theke um. Er sah nicht aus wie das Foto in Dominics Unterlagen. »Ich suche Dominic Danger.«
    »Und wer sind Sie?« Die ernsten, dunklen Augen des Mannes durchbohrten mich. Sein Haar war gnadenlos kurz geschnitten.
    Er war

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