Bis dass ein Mord uns scheidet
Schachtel und dann wieder in mein Gesicht –, »Sie könnten beweisen, dass diese Katze arbeitet. Vielleicht als Blindenkatze.«
Tristan Rogers. Dieses Wiesel. »Ich habe nur vorbeigeschaut, um Dominic zu fragen, ob er das Kätzchen wollte. Dominic war nicht da, und Tristan war unhöflich. Warum sollte sich ein Detective überhaupt um eine harmlose Belästigungssache kümmern?«
Vance lächelte. Ein komplettes strahlendes Sonnengottlächeln inklusive Grübchen. »Ich überprüfe Sie, Ms. Shaw. Das gehört zu meinem Beruf. Dass ich Sie hier antreffe, wo Sie nichts zu suchen haben, bringt mich dazu, mir alles genauer ansehen zu wollen.« Er betrachtete mich. »Nettes Outfit. Ich nehme an, ein T-Shirt links zu tragen ist der neueste Trend. Ich frage mich« –
er hakte einen Finger am Rand der Weste ein und zog daran –,
»was ich wohl in all diesen Reißverschlusstaschen finden würde?«
Verführerisch. Glatt. Er bewegte sich, als teile er warmes Wasser, geschmeidig und kraftvoll. Sein Finger berührte mich nicht. Und doch zuckten meine Nervenenden. Ich wusste, dass Vance mich hasste. Was bedeutete, dass er mit mir spielte.
Dreizehn Jahre Ehe mit einem Spieler hatten meine Instinkte geschärft. Ich ließ meinen Arm hochschnellen und benutzte eine Bewegung, die Gabe mir beigebracht hatte, um seine Hand wegzuschlagen. Ich sagte nichts.
Er ließ seinen Arm hängen und fuhr fort: »Sie haben keinen Waffenschein. Vielleicht sollte ich Sie durchsuchen, um sicherzustellen, dass Sie nicht bewaffnet sind.«
Verdammt, er hatte sich über mich erkundigt. Ich biss meine Zähne so fest zusammen, dass meine Ohren knackten.
Konzentriere dich! Ich musste nachdenken. Das Wichtigste war, meine Familie zu beschützen. Ich wollte Vance nicht zu sehr verärgern, sodass er mich oder Grandpa verhaften würde. Aber ich hatte auch einen Auftrag zu erledigen. Ich hatte drei Tage, um Fayes Mörder zu finden, damit Adam zu ihrer Beerdigung gehen konnte. Ich war hier, um mit Dominic zu sprechen, und ich musste wissen, ob Tristan, die Wieselschaufensterpuppe, da war. »Was hat Tristan gesagt?«
Das Lächeln verlosch. »Nichts. Er ist nicht da. Ich wollte gerade zu Ihnen nach Hause fahren.«
Ich musste die Situation kontrollieren. Wir konnten beide unseren Charme einsetzen. »Hören Sie, Vance, irgendwie haben wir beide einen schlechten Start gehabt. Wie wäre es, wenn wir einfach noch einmal von vorn anfingen? Warum wollten Sie zu mir nach Hause kommen?« Mein Kopf dröhnte vor Anstrengung, ruhig zu bleiben. »Da wir nun diesen kleinen Zusammenstoß hatten, kann ich Ihnen die Fahrt ja vielleicht ersparen.«
Vance verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß und betrachtete mich. Was dachte er? Meine Nerven sandten unterschiedliche Signale aus und verursachten Kopfweh. Es war fast so, als hätten Vance und ich eine Verbindung, von der ich nichts wusste, er aber schon. Ich hasste es, nicht eingeweiht zu sein.
Schließlich sagte er: »Sie haben eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen, erinnern Sie sich? Eine unvollständige Nachricht. Vielleicht versuchen Sie mal, Ihre Sätze zu beenden, bevor Sie auflegen.«
»Hä? Ach, ja! Der Verfolger.« Mein Gott, ich musste meine Gedanken ordnen.
Sein gesamter Körper spannte sich an. Er lehnte sich auf den Fußballen vor. »Faye Miller wurde verfolgt? Ich habe keinen Polizeibericht über einen Verfolger gefunden.« Er griff in seine Jackentasche und zog sein Notizbuch hervor.
»Erzählen Sie mir, was Sie wissen.«
Ich schluckte, denn ich wusste, dass ich seine Illusion der ersten heißen Spur in diesem Fall zerstören musste. »Nicht Faye, ich. Irgendein Wahnsinniger in einem weißen Geländewagen hat mich vom Freeway Fifteen gejagt und hat dann um die Mittagszeit versucht, bei Heart Mates einzubrechen.«
Seine breiten Schultern sanken enttäuscht herab. »Oh. Sie werden verfolgt.« Er seufzte. »Kommen Sie morgen ins Revier, und zeigen Sie es an.«
Es war ihm egal. Verdammt, warum hatte ich gedacht, es würde ihn interessieren? Tristan hatte Anzeige erstattet, weil ich ihn angeblich belästigt hatte, und sofort war Detective Vance ganz Polizist und ging dem nach. Bei mir? Er hoffte wahrscheinlich, dass mein Verfolger mich nach Mexiko entführen würde.
»Sam, ist alles in Ordnung?« Grandpa kam und gab Vance ein paar Papiere.
»Alles klar, Grandpa.« Ich sah Vance düster an.
Er lächelte ein wenig, doch die Grübchen zeigten sich nicht.
Und dieses Lächeln erweckte in
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