Bis dass ein Mord uns scheidet
Kopf. »Nein, sie ist nicht verrückt. Nur … ein Kontrollfreak. Sie würde mich nicht umbringen. Aber wenn du herausfinden kannst, wie sie mich krank macht, dann kann ich das regeln.«
Es fiel mir immer noch schwer, das zu glauben. Die Kinder hier liebten Jan. Warum, in Gottes Namen, sollte Jan Eddie vergiften? Sie war stolz, ihn geheiratet zu haben. Einen Typen wie Eddie, einen beliebten Footballer, der sie in der High School keines Blickes gewürdigt hatte. Es ergab keinen Sinn. Ich bemühte mich, meine Ungeduld zu kontrollieren, und suchte nach den richtigen Fragen. »Eddie, wann wird dir normalerweise schlecht?«
»Morgens. Genau wie heute.«
»Okay.« Ich wühlte in meiner Tasche, zog meinen gelben Block hervor und notierte es mir. »Isst du immer dasselbe zum Frühstück?«
»Das, was sie mir macht. Es ist nie dasselbe. Manchmal stellt sie nur Cornflakes und Milch hin.«
»Aha.« Ich notierte es mir. Falls das stimmte, dann hatte Eddie auf jeden Fall mit einer Sache Recht, nämlich damit, dass Jan clever war. Zu clever, als dass sie leicht zu erwischen war. Ich sah auf und sagte: »Folgt die Übelkeit irgendeinem Muster?
Also, zum Beispiel jeden Dienstag- und Donnerstagmorgen?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, und mir wird auch nicht nur nach einem bestimmten Essen schlecht. Ich finde es einfach nicht heraus!«
Ich hörte auf zu schreiben und sah ihm direkt in die Augen.
»Eddie, weißt du, warum sie das tut?«
Er sah zur Seite. »Vielleicht. Das Warum ist egal. Alles, was ich wissen möchte, ist, wie sie es macht. Dann kann ich es regeln. Ich habe eine Idee.«
Und ich musste woandershin. »Welche?«
»Heute Abend bekommt Jan eine Auszeichnung der Handelskammer. Wir werden von halb sieben bis mindestens zehn Uhr außer Haus sein. Könntest du vielleicht kommen und dich umsehen?«
»In euer Haus einbrechen?«
»Ich gebe dir einen Schlüssel.« Er schob die schlafende Katze auf einen Arm, ging zur Kasse und hob einen Schlüsselbund hoch, der neben seinem großen silbernen Thermosbecher lag. Er balancierte die Katze auf seinem Arm und schaffte es, einen Schlüssel vom Ring abzulösen.
»Schau dir die Küche und alles an, sieh nach, ob du findest, was sie benutzen könnte. Was auch immer es ist, es muss ziemlich schnell wirken. Mir wird übel, ich bekomme Schweißausbrüche und Herzrasen.« Er hielt mir den Hausschlüssel hin.
Ich starrte den Schlüssel an. Das alles war irgendwie sehr merkwürdig. »Eddie, was machst du, wenn du herausfindest, wie sie dich vergiftet? Was willst du wirklich?«
Sein weiches Kinn spannte sich an. »Ich liebe sie, Sam. Sie ist klug und organisiert und etwas Besonderes. Wenn ich weiß, wie sie es macht, und es ihr sage, dann wird sie wissen, dass ich genauso klug bin wie sie, und aufhören, mich auf diese Weise zu bestrafen.«
Ich glaubte ihm. Es war verrückt, aber ich glaubte ihm.
»Okay, ich werde es probieren.« Ich riss ein Stück Papier von meinem gelben Block und schrieb meine Handynummer auf.
»Behalte das bei dir. Falls irgendetwas schief läuft, ruf mich an, und ich verschwinde aus dem Haus.«
Seine breiten Schultern sanken erleichtert herab. »Danke, Sam.« Er gab mir den Schlüssel und steckte meine Nummer ein.
»Wie läuft die Suche nach Fayes Mörder?«
»Genau dafür bin ich jetzt schon spät dran. Ich muss einer Spur folgen.«
»Ich kann das Kätzchen eine Weile hier behalten, wenn du möchtest, Sam. Es wird ihm gut gehen. Was für eine Spur?«
Eine Pause! Was sagte man dazu? »Eddie, das wäre toll! Bei der Spur geht es um Faye. Äh, weißt du oder hast du etwas davon gehört, dass Faye eine Beziehung mit jemandem hatte?«
»Beziehung? Aber ich dachte, sie wäre zu deiner Partnervermittlung gegangen. Warum sollte sie das tun, wenn sie eine Beziehung hatte?«
Um mich auszunutzen. »Ich dachte nur, du hättest vielleicht etwas gehört. Ich muss los, Eddie. Vielen Dank, dass du auf die Katze aufpasst.« Ich drehte mich um und lief hinaus.
Bis nach Hause waren es zehn Minuten. Ich schaffte es in sieben. Es war elf Uhr. Grandpa war noch nicht von seinem Morgenkaffee nach Hause gekommen. Ich schloss die Haustür auf und wollte in den Flur gehen und meinen Elektroschocker aus meinem Schrank holen.
Doch mein Blick fiel auf Ali, die draußen vor der Schiebetür des Esszimmers saß. Sie saß ganz still da und beobachtete mich.
Sie hatte etwas im Maul. Etwas strahlend Blaues und Knallrotes.
Ich blieb auf halbem Weg durch das Wohnzimmer stehen
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