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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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langsam durch die Nase zu atmen, um sich zu beruhigen. Sie musste klar denken und langsam vorgehen. Sonst würde Kim sie dazu bringen, noch andere Dinge zu verraten, schlimmere Dinge. Es gab alle Arten von Geheimnissen, an denen Kim nicht teilhaben brauchte, angefangen mit … praktisch allem.
    Amelie ignorierte die beiden und streckte dem Bodyguard, der neben ihr saß, die Hand hin. Ohne ein Wort zu sagen, zog er ein Handy heraus und reichte es ihr. Sie wählte, wartete und sagte dann: »Wir sind auf dem Weg. Du hast die Adresse, oder? Ich erwarte dich dort. Und, Oliver? Mach dich auf einen Kampf gefasst. Wir werden dieses Vipernnest auslöschen. Wir dürfen nicht zögern. Das alles geht schon viel zu weit.«
    Aber was ist mit Shane? Claire streckte ihre Hand nach Amelie aus, berührte sie aber nicht – das hätte sie nicht gewagt. Auch so packte der Bodyguard sie am Handgelenk und hielt sie fest. Er tat ihr nicht weh, ließ aber keinen Zweifel daran, dass er es hätte tun können. »Stopp«, sagte er. »Denk nach, was du da tust.«
    »Amelie«, sagte Claire. »Ich habe Ihnen gesagt, dass Shane nicht Teil davon ist. Bitte …«
    Ohne das Handy vom Ohr zu nehmen, sah sie Claire direkt und mit ausdruckslosen grauen Augen an und sagte dann ins Telefon: »Alle festnehmen. Wir werden dann vor Ort entscheiden, wer schuldig und wer unschuldig ist.« Sie reichte das Handy wieder ihrem Lakaien, der es ausschaltete und wegsteckte. »Warum streckst du die Hand nach mir aus, Claire? Glaubst du, ich würde deinem … Freund ohne einen Beweis etwas antun?«
    Eigentlich glaubte Claire das tatsächlich. Sie hatte bereits erlebt, wie Amelie aufs Ganze ging, und sie wusste, dass sie nicht zögern würde, Shane zu bestrafen, wenn auch nur der leiseste Verdacht bestünde, dass er sich an dieser ganzen Sache freiwillig beteiligt hatte.
    Nicht gerade beruhigend, diese Vorstellung.
    Und wie aufs Stichwort sprach Kim die Horrorvision, die sie im Kopf hatte, aus: »Sie wird alle umbringen«, sagte sie. »Und wir beide werden schuld daran sein. Und wenn Shane noch dort ist, wird sie sich ihm gegenüber bestimmt genauso verhalten wie die Königin aus Alice im Wunderland : Hau ihm den Kopf ab. So viel zum Thema poetische Gerechtigkeit.«
    Das genau war es, wovor Claire sich fürchtete, und zwar so sehr, dass sie es nicht ihn Worte fassen konnte. Aber auf Kim war Verlass, wenn es darum ging, die schlimmsten Befürchtungen laut auszusprechen. Amelie bestätigte sie weder, noch stritt sie sie ab. Sie warf Mr Martin einen Blick zu, der Kims Hand ergriff und sagte: »Genug jetzt.« Seine Stimme klang ruhig und nicht besonders drohend, trotzdem schauderte Kim. Claire spürte es. »Sei jetzt still. Genieß deine Stunden der Freiheit.«
    »Das nennen Sie Freiheit? Ich bin mit einer Truppe Gefängniswärtern mit Eckzähnen in ein Auto eingesperrt. Ach, und außerdem mit ihr.« Kim stieß Claire nicht allzu sanft mit der Schulter an. »Dem Maskottchen des Vampirteams.«
    »Ich knall dir jetzt wirklich gleich eine«, sagte Claire.
    »Oh, das versetzt mich jetzt in Angst und Schrecken, Danvers. Glaubst du, du kannst es mit mir aufnehmen, wenn Shane nicht in der Nähe ist, um deine Schlachten für dich zu schlagen?«
    Claire wandte sich zur Seite und starrte Kim direkt ins Gesicht. »Ja«, sagte sie. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das kann.«
    Sie meinte jedes Wort davon ernst und Kim musste wohl beschlossen haben, es auf sich beruhen zu lassen – oder aber Mr Martins Anwesenheit nahm ihr die Entscheidung ab. Die nächsten Minuten herrschte Schweigen, während die Limousine immer weiter und weiter fuhr … Schließlich war Claire erleichtert und erschrocken zugleich, als sie ihre Fahrt verlangsamte.
    Claire zog ihr Handy heraus. Amelie warf ihr einen scharfen Blick zu. »Ich rufe nur Eve an. Ich will, dass sie weiß, dass ich nicht einfach so verschwunden bin. Wie Michael und Shane. Sie wissen doch, wie sie ist.«
    Amelie blickte sie verwirrt an und nickte. »Sag ihr aber nicht, wo wir sind.«
    »Ich weiß doch gar nicht, wo wir sind.« Claire wählte. Eve nahm beim ersten Läuten ab.
    »Hallo?« Ihre Stimme klang angespannt, als hätte sie sich überhaupt nicht unter Kontrolle. »Michael?«
    »Nein, ich bin’s, Claire …«
    Ihr Schrei gellte laut genug aus dem Handy, um im ganzen Wagen gehört zu werden. Claire hielt es von ihrem Ohr weg und konnte immer noch ganz deutlich hören, was Eve brüllte. »Was zum Teufel treibst du? Wo bist du? Du

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