Bis du stirbst: Thriller (German Edition)
geschlossenen Augen und wiegte sich zur Musik.
Als er sie kennenlernte, war sie gerade mal achtzehn. Dann brach die Band auseinander, und sie trieb davon. In den nächsten paar Jahren traf er sie ein-, zweimal zufällig, bevor er sie aus den Augen verlor.
Dann wurde Sami für eine ganze Zeit in den Bau geschickt. Nach drei Monaten bekommt er einen Brief von Kate Tierney. Parfümiert. Kleine blaue Blumen um den Rand. Sami legt sich in seiner Zelle zurück und stellt sich dieselben kleinen blauen Blumen vor, wie sie den Rand ihres Slips verzierten.
Danach schrieb sie ihm zweimal die Woche. Erzählte ihm aus ihrem Leben. Ihre Familie war reich gewesen, bis ihr Vater in Schrottpapiere investiert und alles in den Wind geschossen hatte. Kate wurde von einer Privatschule in Surrey auf eine staatliche Schule in Hackney versetzt.
Sami hatte keine Ahnung, warum Kate beschlossen hatte, ihm zu schreiben. Vielleicht tat er ihr leid. Vielleicht hatte sie schon seit Jahren eine heimliche Schwäche für ihn. Vielleicht war der Grund elementarer und lag tiefer.
Er bat sie, ihm ein Foto zu schicken. Sie schickte ihm eines, auf dem sie rittlings auf einem Schaukelpferd saß, nur mit einem Seidenbody bekleidet. Da verstand er, dass es um Lust ging. Er war jetzt ein böser Junge. Ein Gesetzesbrecher. Manche Mädchen denken, dass sie solche Kerle verdienen.
Kate Tierney studierte Hotelmanagement und bekam einen Job im Savoy. Sie fing in der Rezeption an und arbeitete sich zum Nachtmanager hoch.
Sami ruft sie auf der Arbeit an. Erzählt ihr, dass er eine Bleibe braucht. Er hat den ganzen Nachmittag und Abend damit verbracht, Nadia zu suchen. Hat ihre Freunde besucht, mit ihren Arbeitskollegen geredet. Er wird nicht in das Wohnheim zurückkehren.
Kate denkt darüber nach. Lässt ihn warten. Sami kann hören, wie sie mit kultivierter Stimme zu einem Hotelgast spricht, Mr Somersby einen schönen Abend wünscht, und dass er die Oper genießen möge.
Dann ist sie wieder am Telefon, flüstert ihm etwas über den Boteneingang neben den Embankment Gardens zu. Er soll bis zehn warten. Sie anrufen, wenn er draußen steht.
Sami tut, wie sie sagt.
Die Feuertür geht auf. Kate sieht toll aus. Sie ist angezogen wie eine Stewardess, nur sexier, in einem schwarzen engen Rock und einem eng anliegenden schwarzen Blazer. Armani. Ihre Augen sind so geschminkt, dass sie riesig aussehen, und ihr Haar ist hochfrisiert, wodurch ihr Hals noch länger wirkt.
»Du kannst hierbleiben, aber um sechs musst du weg sein«, flüstert sie und winkt ihn herein. Die Tür geht zu.
Sie bringt ihn in einem Service-Aufzug nach oben. Schließt mit einem Hauptschlüssel eine Suite auf. Das Teil ist größer als die meisten Häuser, in denen Sami bisher gewohnt hat.
»Nimm nichts aus der Minibar. Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns später.«
Sami duscht. Er ist so todmüde, dass er fast unter dem Wasserstrahl einschläft, der aus diesem großen Silberkopf herausspritzt, der so groß ist wie ein Essteller.
Danach zieht er einen von diesen weichen weißen Bademänteln an und kriecht aufs Bett. Er muss nachdenken, muss schlafen. Seine Augen fallen zu. Er träumt.
Es geht um Kate Tierney, und der Traum ähnelt den Träumen von ihr, die er in den letzten zwei und ein bisschen Jahren gehabt hat. Sie nimmt seine Eier in die rechte Hand und dann in ihren Mund. Sie sieht an seiner Brust hoch, in seine Augen und leckt dann mit ihrer Zunge an ihm hoch, nimmt ihn in den Mund, saugt stark genug, dass es ihm beinah kommt. Gerade als er seine Ladung abschießen will, drückt sie genau unterhalb seiner Eichel kräftig zu.
Da wacht er auf und guckt nach unten. Sieht ihr verwuscheltes blondes Haar. Sie kriecht auf dem Bett nach oben, s etzt sich rittlings auf seine Brust, wobei sie ihre Hüften vor- und zurückbewegt.
Dann rutscht sie wieder nach unten, nimmt ihn in sich auf. Er kann ihr Bild im Spiegel sehen. Sami sieht zweimal hin, um sicher zu sein, dass er es auch wirklich ist. Er muss im Himmel sein. Er liegt auf Laken aus ägyptischer Baumwolle in einer der teuersten Hotelsuiten in ganz London und wird von einem Mädchen gevögelt, über das er mehr Nächte fantasiert hat, als er zählen kann. Kate Tierney. Nicht mehr nur ein feuchter Traum. Sondern Wirklichkeit.
Später, als sie im Bett liegen, reden sie über die alten Zeiten, über die letzten paar Jahre. Sie will alles über das Gefängnis wissen, das Eingemachte, die Gewalt, die Gangs. Sexuell frustrierte Männer.
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