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Bis ich bei dir bin

Bis ich bei dir bin

Titel: Bis ich bei dir bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Hainsworth
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Nächstes passiert. Wird Logan aus dem Gebüsch gesprungen kommen und dann ein Filmchen von uns ins Netz stellen? Wird sie sich wieder in einen Geist verwandeln und verschwinden?
    Sie zieht mich vorwärts, woraufhin ich so ein schreckliches Déjà-vu habe, wie ich in das grüne Licht gezerrt werde, aber es bleibt alles dunkel. Wir trampeln durchs Gebüsch und beschreiben einen weiten Kreis um den Strommast herum. Es verschafft mir eine kindische Freude, bei diesem seltsamen Ringelreihen in das stachelige Gestrüpp zu treten.
    Nach ein paar Minuten fängt sie an, an meinem Handgelenk zu zerren, als könnte sie die Dinge erzwingen, wenn sie nur fest genug zerrt. Ich blicke sie an, worauf sich ihr Gesicht verzieht. Sie wendet den Kopf ab, aber in dem matten Straßenlicht sehe ich neue Tränen auf ihren Wangen glänzen.
    »Äh, vielleicht sollten wir näher an den Strommast herangehen«, brumme ich. »Irgendwie kommt es mir vor, als wären wir das letzte Mal näher dran gewesen.«
    Sie nickt nur, also ziehe ich sie diesmal hinter mir her und komme mir ziemlich albern dabei vor. Ich schiele zu Vivs Fotos hin, die mich beobachten, und fühle mich schäbig, weil ich mit diesem fremden Mädchen hier Händchen halte. Sie weiß hoffentlich, dass sie die Einzige für mich ist und bleibt. Sie versteht das hoffentlich.
    Wir bleiben vor dem Mast stehen. Nichts hat sich verändert. Meine Hand wird langsam taub vom Gedrücktwerden, aber ich sage nichts. Das Geistermädchen sieht sich wild um, als wollte sie die ganze Ecke auseinandernehmen, und ich bin drauf und dran, ihr zu sagen, dass ich das kenne, dass es mir genauso geht. Doch dann lässt sie meine Hand los und wirft ihre Haare nach hinten.
    Die Spitzen leuchten grün auf.
    Nur eine Sekunde lang, denn sobald die Strähnen auf ihre Schultern fallen, sehen sie wieder normal aus. Ich traue mich kaum zu blinzeln und greife schnell an ihr vorbei hinter den Mast, wo ich das Phänomen bemerkt habe, und beobachte, wie meine Fingerspitzen grün werden.
    Sie kribbeln. Passiert das … wirklich?
    »Da«, sage ich atemlos.
    Sie dreht sich um und schnappt nach Luft. Dann reckt sie sich in das Dunkel unterhalb meines Arms, wo die Luft normal aussieht, und senkt ebenfalls ihre Finger hinein. Ihre Nägel fangen an zu leuchten, und sie schiebt die Hand weiter voran, bis sie bis übers Handgelenk hinaus grün ist. Mit offenem Mund sehe ich ihr zu. Mir stockt der Atem. Sie lässt mich los und will in das grüne Licht hineingehen, aber ich halte sie am Ärmel fest.
    »Warte – bist du dir auch sicher?«
    Sie dreht sich mit einem schmerzlichen Gesichtsausdruck zu mir um. »Ich kann nicht hierbleiben. Ich muss zurück nach Hause, zu meinem Bruder.«
    Die Hälfte ihres Körpers erscheint normal, während die andere Hälfte durchsichtig geworden ist und leuchtet. Ich muss blinzeln. Es war schon ein Schock, beim ersten Mal durch sie hindurchzuschauen, aber zuzusehen, wie sie hineingeht und auf einmal durchsichtig wird …
    Ich deute in das Licht. »Und wenn dich das nicht nach Hause bringt?«
    Sie beugt sich noch weiter hinein, so weit, dass sie zur Hälfte ganz verschwindet, während ihre untere Hälfte vollständig grün wird. Ich bin erleichtert, als sie sich aufrichtet und nun zwar von Kopf bis Fuß durchsichtig, aber immerhin in einem Stück ist.
    »Es sieht hier aus wie zu Hause, aber dort drüben wohl auch, schätze ich«, sagt sie unsicher.
    Ihre Stimme klingt wieder so metallisch wie bei meiner ersten Begegnung mit ihr, nur der Ton ist jetzt sanfter. Ihre Augen sind grün statt braun und blicken sehr entschlossen.
    Sie zwingt sich zu einem Lächeln. »Es war schön, dich wiederzusehen, Cam.«
    Ich mache den Mund auf, weiß jedoch nicht, was ich sagen soll. Sie kann doch nicht einfach so fortgehen – sie hat mir noch nicht einmal erzählt, woher sie mich kennt oder gar Viv. Von wo kommt sie? Wohin führt das Licht? Wie ist das alles überhaupt möglich? Mein Kopf schwirrt vor lauter Fragen, die ich ihr längst gestellt hätte, wenn ich ihr nur eher geglaubt hätte.
    Noch bevor ich ein Wort herausbringe, wendet sie sich ab und verschwindet mit dem Licht.
    Ich warte noch ein paar Minuten. Es ist still hier draußen. Ein Hund bellt irgendwo in der Nachbarschaft. In der Ferne heult schwach eine Sirene, mal leiser, mal lauter. Nichts geschieht mehr bei dem Holzmast. Ich habe Angst, mich zu bewegen.
    Wo ist sie hingegangen?
    Mein Atem kommt in kurzen Stößen. Ich hebe die Hand und will meine

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