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Bis ich bei dir bin

Bis ich bei dir bin

Titel: Bis ich bei dir bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Hainsworth
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stolz vor der ganzen Schule posiert – Arm in Arm mit Viv. Was würde Viv davon halten, dass Mike meine Kämpfe für mich ausficht?
    »Ich werde selbst mit Logan fertig«, schnauze ich ihn an.
    »Entschuldige, ich wusste ja nicht, dass du dir gern die Nase brechen lassen wolltest.«
    Ich knirsche mit den Zähnen. »Mein Scheiß geht nur mich selbst was an. Hast du keine eigenen Probleme, oder bist du zu nett, als dass dir jemand eine reinhauen will?«
    »Alter, was soll das?«
    »Lass mich in Ruhe, okay?« Ich stampfe die Treppe hinauf, aber als ich Mikes Gesichtsausdruck sehe, verpufft meine Wut. Wie soll ich ihm erklären, dass ich nicht wie ein Loser wirken will im Vergleich zu – meinem anderen Ich?
    Als ich oben ankomme, ruft er mir nach: »Was zum Teufel ist los mit dir, Pike?«
    Ich zucke die Achseln. »Ich hatte ein super Wochenende.«
    »Mr Reed!«, rufe ich auf dem Weg zum Mittagessen durch den Gang.
    Mein Extrainer bleibt stehen und wartet inmitten des Schülerstroms auf mich.
    »Mr Pike? Kann ich etwas für Sie tun?«
    Es ist mir ein bisschen unangenehm, damit zu ihm zu kommen, aber nun, da ich vor ihm stehe, kann ich schlecht einen Rückzieher machen.
    »Ich hatte gehofft, ich meine, ich wollte Sie fragen … Meinen Sie, ich könnte wieder am Sportunterricht teilnehmen?«
    Er will gerade etwas sagen, aber ich presche voran, ehe einer von uns richtig zum Nachdenken kommt.
    »Ich habe die zweite Stunde immer frei, ich meine, mein Bein und so, ich weiß, aber ich dachte, es würde mir vielleicht guttun. Ich möchte nur einfach wieder ein bisschen in Form kommen. Nicht wieder spielen, natürlich, aber na ja, ich weiß nicht …«
    Mein Gesicht brennt. Reed steht regungslos da. Eine volle Minute lang blinzelt er nicht mal, ich schwör’s.
    »Wenn Sie sich bereit dafür fühlen, sage ich im Schulbüro Bescheid, damit man Sie einem Kurs zuteilt, Camden.«
    Mir klappt die Kinnlade herunter. Ich war sicher, dass er erst einmal sagt, er müsse darüber nachdenken.
    »Okay. Danke, äh, Coach.«
    »Cam«, ruft er mir hinterher, als ich davoneile. »Bis morgen hast du wieder einen Spind. Bring Sportsachen mit.«
    Ich bin dabei .
    Ich gehe in die Schulkantine, aber nur, um mir was zu essen zu kaufen. Die Hamburger sind kein Stück besser geworden, seit Viv und ich letztes Jahr daran herumgenagt haben, aber ich klatsche tonnenweise Senf, Ketchup und Gürkchen darauf, bis sie nach etwas Essbarem aussehen. Dann wickele ich sie in Alufolie, schmeiße mein Tablett auf das Band vor der Tür und gehe zurück in den Flur. Als ich Mike in unserer üblichen Nische über sein Skizzenbuch gebeugt sitzen sehe, bleibe ich stehen.
    Er deutet mit dem Kopf auf die Burger, als ich herankomme. »Fängst du wieder an zu essen?«
    »Ich schätze, ich könnte ein paar Pfund zulegen«, sage ich vorsichtig.
    Eigentlich will ich nur ein ruhiges Plätzchen für mich allein finden. Ich werfe einen verstohlenen Blick auf die Seite, die er gerade in Arbeit hat, eine detailgenaue Zeichnung von einem Fantasy-Wesen, eine Art sexy Gnu-Girl. Ich ziehe verwundert die Augenbraue hoch. Das ist Neuland für ihn.
    »Was ist, willst du im Stehen essen?«, fragt er.
    Er sitzt einfach ruhig da, kaut seinen Müsliriegel wie immer und zeichnet, als hätte ich mich heute Morgen nicht wie der letzte Idiot benommen. Ein paar endlose Sekunden stehe ich noch planlos herum, dann setze ich mich.
    Ich kaue mechanisch und ziehe jeden Bissen in die Länge, um einen Vorwand zu haben, nicht reden zu müssen. Dabei beobachte ich, was sich um uns herum abspielt. Keisha Todd und James Clark knutschen auf der anderen Gangseite. Die Typen vom Matheclub neben uns beugen sich über ihre Hefte und lösen Gleichungen wie die Irren. Zwischendurch sehe ich Tash Clemons und ihre Clique durch den Flur klappern – offenbar haben sie sich abgesprochen, heute alle Stilettos zu tragen, damit sie sich gegenseitig beim Gehen stützen können.
    »Eins macht mich neugierig«, sagt Mike unvermittelt und steckt seinen Bleistift hinters Ohr. »Ich habe heute Morgen gesehen, dass die Gedenkstätte verschwunden ist. Hast du die Sachen abgenommen?«
    »Ja«, antworte ich und wische mir Senf vom Mund.
    »Darf ich fragen, warum?«
    »Hast du mir nicht vorgehalten, dass das Leben weitergeht und ich mich berappeln soll? Was willst du?«
    »Mann, ich … na ja, vielleicht habe ich das gesagt.« Er schnappt sich seine Powerdrink-Flasche. »Ich meine, tu, was du tun musst. Möchte nur wissen, was das

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