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Bis ich bei dir bin

Bis ich bei dir bin

Titel: Bis ich bei dir bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Hainsworth
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andauernd krank bin?«
    »Für den Anfall eben konntest du doch nichts, Owen«, sagt Nina.
    Ich setze mich zu ihm auf die Bettkante. »Es gibt Leute, die mit noch schlimmeren Handicaps Sport machen. Du musst einfach nur gut auf dich achten.«
    Er blickt nicht auf.
    »Im Football geht es nicht darum, kerngesund und perfekt zu sein, Owen.« Ich schlucke und denke lieber nicht näher über das nach, was ich da sage. »Die besten Spieler sind die, die am meisten Biss haben, die sich am meisten anstrengen.« Ich nehme den Football von dem Regalbord über seinem Bett und stelle erstaunt fest, wie gut er in meiner Hand liegt. Owen fängt ihn reflexartig auf, als ich ihn werfe. »Es wäre doch echt traurig, wenn die Rams nie so einen klasse Quarterback kriegen würden, wie du mal einer wirst.«
    Er blickt skeptisch, aber nicht mehr düster drein.
    »Habe ich recht, Nina?«
    Sie antwortet nicht, und als ich mich nach ihr umdrehe, ist sie weg.
    »Kommst du ein Weilchen allein klar?«, frage ich.
    Owen lehnt sich zurück und seufzt. »Ja, sicher. Danke, Cam.«
    Nina ist nicht in ihrem Zimmer, als ich an der offen stehenden Tür vorbeikomme. Ich muss zu dem Foto auf ihrem Bücherregal hinsehen. Keine Frage, das ist sie als kleines Mädchen, wie sie ihre Nase krauszieht und mit ihrer Mom, ihrem Dad und ihrem kleinen Bruder in die Kamera lächelt. Ich frage mich, ob Owen von klein auf krank war. Ich frage mich, wie alt Nina war, als ihre Eltern umkamen.
    Ich finde sie in der Küche, wo sie mit ein paar Lagen Küchentuch Orangensaft vom Tisch wischt.
    »Alles okay?«, erkundige ich mich. Eine dumme Frage.
    »Ja, alles in Ordnung.«
    Ihre Augen sind trocken, wenn auch gerötet, und sie schrubbt kräftig an einem für mich unsichtbaren Fleck herum. Ich nähere mich ihr, unsicher, was ich sagen soll. Owen war irgendwie einfacher zu trösten.
    »Es geht ihm bestimmt bald wieder gut«, bemerke ich. »Hast du ja selbst gesagt.«
    »Ich weiß«, erwidert sie kurz angebunden und klingt verärgert.
    »Was hast du denn?«
    Sie knüllt das vollgesogene Küchenpapier zusammen und schleudert es knapp an mir vorbei in die Spüle.
    »Es wäre gar nicht erst so weit gekommen, wenn ich besser aufgepasst hätte!«
    »Hey, hey.« Ich hebe beschwichtigend die Hände. »Das war doch nicht deine Schuld, Nina.«
    Sie schnaubt verächtlich und geht zur Spüle. Nach den richtigen Worten suchend lege ich ihr die Hand auf die Schulter.
    »Sei nicht so streng zu dir selbst. Es ist sowieso eine viel zu große Verantwortung, dass du dich allein um deinen kleinen Bruder kümmern musst.«
    Sie steht einen Augenblick still, als ich sie berühre, dann wirft sie den Küchentuchmatsch weg und fängt an, die Spüle zu schrubben.
    »Danke, aber wer soll es denn sonst tun? Tante Car vergisst es ständig.«
    »Na ja, vielleicht solltest du mal mit ihr reden. Sie ist immerhin die Erwachsene. Es ist nicht gerecht, dass …«
    »Das Leben ist nicht gerecht, Cam!«, faucht sie.
    Ich starre sie an.
    »Es vergeht kein Tag, an dem ich mir nicht meine alte Schule und mein altes Zuhause zurückwünsche, in dem unsere Eltern sich die Sorgen gemacht haben und nicht ich oder Owen. Doch als sie gestorben sind, hat sich das alles verändert.« Sie wendet sich ab und verbirgt das Gesicht hinter dem Vorhang ihrer Haare. »Es wäre wohl zu viel verlangt, dass du das verstehst.«
    Ich glaube, mich verhört zu haben. Weiß sie noch, mit wem sie hier redet?
    »Falls du es vergessen hast, ich habe ein lahmes Bein, mein Vater hat uns verlassen, meine Freundin ist tot …«
    »Und siehe da, du hast sie wieder«, beendet Nina den Satz für mich.
    Mir steht der Mund offen, aber ich schaffe es, ruhig zu bleiben. Ich kann nicht von ihr erwarten zu begreifen, dass das Universum Viv und mir etwas schuldig war. Es hat die Dinge lediglich wieder ins rechte Lot gerückt.
    »Trotzdem musste ich das alles durchmachen.«
    »So funktioniert das nicht, Cam. Meine Eltern sind gestorben, und sie sind für immer fort.«
    »Hör zu, das mit deinen Eltern tut mir leid. Ich wünschte ehrlich, du könntest sie ebenfalls zurückbekommen …«
    »Menschen sterben nun mal«, sagt sie mit eisiger Ruhe und sieht mir in die Augen. »Auch wenn ich mich noch so sehr nach ihnen sehne, habe ich doch akzeptiert, dass sie nicht wiederkommen werden und dass ich es bin, die jetzt für Owen da sein muss.«
    Ich beiße auf die Innenseite meiner Wange.
    »Mach es mir nicht zum Vorwurf, dass ich Glück gehabt habe.«
    »Du hältst

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