Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
Taille. Er ähnelte so sehr ... jemandem, an den sie sich einfach nicht erinnern konnte.
»Also. Kommst du mit?«
Sie konnte nur nicken.
Aus dem Fenster seines Lofts konnte sie die ganze Stadt überblicken, die unter einer dünnen Schicht Licht schlief, das von tief hängenden Wolken reflektiert wurde. Auf dem Weg hierher hatte sie kein Wort gesagt. Er war für ihren Geschmack zu schnell gefahren, und ihr feuchtes Haar war im Fahrtwind zu einer wilden Lockenmähne getrocknet. Sie hatte ihn nicht gefragt, wohin er sie brachte, wie sie sich auch jetzt nicht zu ihm umdrehte, obwohl sie seine Hitze wieder spürte. Seinen massigen Körper, der hinter ihr stand. Seine Hände, die sich um ihre Schultern schlossen.
»Du bist’s, Marcus. Was hat das alles hier zu bedeuten?«, wollte sie wissen. Sie schleuderte ihm die Worte entgegen, obwohl sie vor allem gegen das Feuer in ihrem Blut und das Summen in ihrem Schädel ankämpfte.
Er zog sie enger an sich. Seine Lippen legten sich seidig und heiß auf ihr Ohr.
»Nichts«, flüsterte er. Obwohl es ihr widerstrebte und sie mit aller Macht gegen ihn ankämpfte, spürte sie ihren Widerstand dahinschmelzen. Sie ließ sich fallen. »Ich will nichts, außer dich zu verführen.« Er lachte. »Du wirst mein.«
Sie schloss die Augen. Das Pulsieren ihres Bluts steigerte sich zu einer ohrenbetäubenden Kakophonie, und sie spürte den Schweiß, der eisig über ihren Rücken rann. Sie öffnete den ersten Knopf ihrer Pyjamajacke, dann den zweiten. Aber sie verspürte keine Erleichterung. Die Hitze blieb unerträglich.
Einzelne Haarsträhnen klebten schweißnass in ihrem Nacken. Seine heißen Finger streichelten die Haare weg. Er liebkoste ihren Hals, als machte er es nicht zum ersten Mal. Nässe flutete ihren Schoß, als Marcus eine Hand zwischen ihre Beine schob. Seine Finger rieben die nasse Baumwolle, die Naht rieb sich an ihrer Spalte. Die wachsende Erregung pochte in ihrer Klitoris.
Rubinrote Wolken schoben sich über einen dunklen Himmel, den sie nicht kannte. Schwüler Wind streichelte ihre Haut. Er liebkoste, verführte sie. Ihr Blut sehnte sich nach seiner Berührung.
Gib dich ihm hin.
Ja, das klang nach einer guten Idee. Allerdings ... An diesem Nachmittag hatte sie schon einmal erlebt, wie jemand sie berührte und seine Berührung sich ihr einbrannte. Ein anderer hatte an ihrem Verstand gezupft und ihr das Versprechen unvorstellbarer Lust gegeben. Sie musste sich an diesen Gedanken klammern, ehe er ihr wieder entschlüpfen konnte, zumal Marcus’ Finger immer schneller über ihr erregtes Knöpfchen kreisten. In ihrem Verstand ging alles durcheinander.
Denk nach. Erinner dich ...
Von den Stufen, die zur Dachterrasse führten, hörte sie plötzlich eine Stimme, die so honigsüß und zugleich scharf wie ein Dolch war.
»Nicht so schnell, Marcus«, sagte er.
Dieses Mal hörte sie tatsächlich ein Knurren, als Marcus ihren Rücken an seine Brust zog. Mit einem Arm umschloss er sie eisern. Das war eine hübsche, beschützende Geste, die ihr aber nicht die geringste Sicherheit schenkte. Das Knurren war kein Geräusch, das ein Mensch oder ein Tier von sich geben konnte. Sie musste unwillkürlich an die Soundeffekte in einem Science-Fiction-Film denken. Nur dass diese Geräusche real waren.
Zu jeder anderen Zeit, an jedem anderen Ort hätte dieses Knurren sie zu Tode geängstigt. In dieser Nacht war sie gefangen zwischen zwei übernatürlichen Rivalen um ihre Gunst. Ihre Gunst! Angst war da fehl am Platz.
Der andere kam auf die beiden zu. Der auffrischende Wind zerrte an seiner Jacke. So viel zur Verkleidung als Penner. Der elegant geschnittene Anzug ließ ihn größer wirken. Seine Schultern waren breiter, als sie sie in Erinnerung hatte. Zwischen den beiden Männern fühlte sie sich winzig, wie ein zerbrechliches Spielzeug. Der Eindruck verstärkte sich, weil sie Marcus nur bis ans Kinn reichte. Adrenalin schoss in ihre Muskeln. Sie verkrampfte sich. Ihre Nippel zeichneten sich deutlich unter der Baumwolle ihres Oberteils ab.
»Damar.« Marcus’ Stimme grollte in seiner Brust. »Für dich ist hier kein Platz.«
Sie hörte den Spott in Marcus’ Stimme und sah, wie Damars Haltung sich leicht veränderte. Er hob eine Braue, und sein Mundwinkel ging leicht nach oben.
»Ach, tatsächlich?«
Jetzt schaute er sie an, und seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. Sie dachte wieder an die heiße Straße, an die knittrige Dollarnote zwischen ihren Fingern, seine
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