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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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warst du auf den Geschmack gekommen? Es gibt einem ein Gefühl von Macht, nicht wahr, wenn man einen anderen Menschen töten kann, ohne sich dabei die Hände blutig machen zu müssen.«
    »Ich habe niemanden getötet. Das können Sie mir nicht anhängen.«
    »Und dann hast du dir noch Cerise Devane gegönnt. Schließlich wurde das Ganze live gefilmt und du konntest dabei zusehen. Ich wette, es hat dir echt Spaß gemacht zu sehen, wie sie sprang, nicht wahr, Jess? Ich wette, du hast dich daran aufgegeilt. Genau wie du dich daran aufgegeilt hast dir vorzustellen, wozu du heute Abend Roarke mit deinem gottverdammten Spielzeug bringen würdest.«
    »Das ist alles, worum es dir geht, nicht wahr?« Wütend beugte er sich über den Schreibtisch. Sein Lächeln war nicht mehr charmant, sondern eiskalt und gemein. »Du willst mir etwas anhängen, weil ich mich in das Gehirn von deinem Macker eingeklinkt habe. Dabei solltest du mir dafür auf Knien danken. Ich wette, dass ihr beide wie zwei wilde Raubkatzen übereinander hergefallen seid.«
    Sie ballte die Faust, schnellte vor und rammte sie ihm, ehe sie auch nur wusste, was sie tat, kraftvoll unter das Kinn. Er krachte wie ein Stein mit dem Gesicht zuerst auf die Platte ihres Schreibtischs, woraufhin ihr Telefon laut scheppernd auf den Boden fiel.
    »Verdammt.« Keuchend öffnete sie ihre Faust und ballte sie erneut. »Gottverdammt.«
    Durch das Rauschen in ihren Ohren hörte sie, wie Peabody mit kühler, ruhiger Stimme in den Recorder sprach. »Der Verdächtige hat den Lieutenant während des Verhörs körperlich bedroht. Infolgedessen hat der Verdächtige das Gleichgewicht verloren und ist mit dem Kopf auf dem Schreibtisch aufgeschlagen. Scheint momentan das Bewusstsein verloren zu haben.«
    Während Eve sie mit großen Augen ansah, erhob sich Peabody von ihrem Stuhl, trat an den Schreibtisch, zog Jess am Hemdkragen nach oben und sah ihn prüfend an. Seine Knie gaben nach und von seinen Augen war nur das Weiße zu sehen.
    »Zustand des Angreifers wurde überprüft«, gab sie zu Protokoll, ehe sie den Kerl in einen Sessel sinken ließ. »Lieutenant Dallas, ich glaube, Ihr Recorder wurde bei dem Angriff beschädigt.« Mit einer kurzen Handbewegung kippte Peabody Eves Kaffee über das Gerät, was sicher keiner der Mikrochips unbeschadet überstand. »Mein Recorder ist noch funktionstüchtig, was für einen Gesprächsbericht sicher genügt. Sind Sie verletzt?«
    »Nein.« Eve schloss die Augen und atmete tief ein. »Nein, alles in Ordnung, Danke. Das Interview wird um ein Uhr dreiunddreißig unterbrochen. Verdächtiger Jess Barrow wird zur Untersuchung und Behandlung in das Brightmore-Gesundheitszentrum und von dort für eine Fortsetzung des Verhörs um neun Uhr auf das Revier verbracht. Officer Peabody, bitte organisieren Sie den Transport. Der Verdächtige ist festzuhalten, bis die Befragung abgeschlossen und er gegebenenfalls dem Haftrichter vorgeführt worden ist.«
    »Zu Befehl, Madam.« Peabody wandte den Kopf, als die Tür zu Roarkes Büro beinahe lautlos aufglitt. Ein Blick in sein Gesicht genügte, um zu wissen, dass dies noch nicht das Ende der Schwierigkeiten war. »Lieutenant«, begann sie und hielt den Recorder vorsichtshalber so, dass nur ihre eigene Stimme auf dem Gerät zu hören war. »Ich kriege über mein Handy keinen Empfang, und Ihr Telefon wurde beschädigt, als es vom Verdächtigen vom Tisch geworfen wurde. Ich bitte also um die Erlaubnis, die Sanitäter von einem anderen Zimmer aus zu benachrichtigen.«
    »Gehen Sie«, sagte Eve und seufzte, als sie sah, dass Roarke, als Peabody den Raum verließ, mit grimmiger Miene eintrat. »Du hattest kein Recht, das Verhör mit anzuhören«, setzte sie an.
    »Dazu hatte ich alles Recht der Welt.« Er blickte auf den Sessel, in dem sich Jess stöhnend bewegte. »Er kommt wieder zu sich. Wenn du mich jetzt bitte kurz mit ihm alleine lassen würdest.«
    »Hör zu, Roarke – «
    Er bedachte sie mit einem erschreckend kalten Blick. »Jetzt, Eve. Lass uns bitte allein.«
    Das war das Problem zwischen ihnen beiden. Jeder von ihnen war es derart gewohnt, Befehle zu erteilen, dass er es nur sehr schwer ertrug, wenn er plötzlich einen Befehl erteilt bekam. Dann jedoch dachte Eve an die erschütterte Miene, mit der er nach dem Vorfall in der Besenkammer vor ihr zurückgewichen war. Jess hatte sie beide benutzt, sein wahres Opfer jedoch war eindeutig Roarke.
    »Fünf Minuten. Keine Sekunde länger. Und ich warne dich. Die

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