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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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und sah, dass er mit einem unmenschlichen Winseln wie ein getretener Hund vor ihr zurückwich. »Was zum Teufel hast du mit ihm gemacht?«
    Roarke war sich nicht sicher, ob Eve oder die New Yorker Polizei mit den Methoden, die er sich während seiner Lehrjahre in Dublin angeeignet hatte, unbedingt einverstanden wäre. »Viel weniger, als er verdient hätte.«
    Sie richtete sich auf und bedachte ihn mit einem kühlen Blick. Er sah aus wie ein Mann, der noch auf späte Gäste wartete oder einer wichtigen Geschäftsbesprechung vorsaß. Sein Anzug hatte nicht die kleinste Falte, sein Haar wirkte wie frisch frisiert und seine Hände waren völlig ruhig. Nur sein Blick, bemerkte sie, war erschreckend wild.
    »Himmel, du kannst einem wirklich Angst machen.«
    Vorsichtig stellte er den Brandy wieder ab. »Ich werde dir nie wieder weh tun.«
    »Roarke.« Sie unterdrückte das Bedürfnis zu ihm zu gehen und ihm die Arme um den Hals zu schlingen. Weder war dies dafür der rechte Augenblick noch hätte er es wohl gewollt. »Du darfst diese Sache nicht persönlich nehmen.«
    »Doch.« Er atmete den Rauch von seiner Zigarette ein und blies ihn langsam wieder aus. »Das darf ich. Und deshalb tue ich es auch.«
    »Lieutenant.« Peabody kam von ihrem Telefongespräch zurück. »Die Sanitäter sind da. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich den Verdächtigen ins Gesundheitszentrum begleiten.«
    »Nein, das tue ich.«
    »Madam.« Peabody warf einen Blick auf Roarke. Immer noch starrte er reglos seine Frau an, und in seinen Augen lag ein nicht ungefährlicher Glanz. »Ich möchte Ihnen gewiss nicht widersprechen, aber ich glaube, Sie haben hier Wichtigeres zu tun. Mit dem Transport komme ich bestimmt zurecht. Sie haben nach wie vor zahlreiche Gäste, einschließlich diverser Pressevertreter, im Haus, und ich bin sicher, dass Sie über diese Sache, bis der Kerl vor dem Untersuchungsrichter landet, lieber Stillschweigen bewahren.«
    »Also gut. Dann werde ich von hier aus das Revier anrufen und die notwendigen Vorkehrungen treffen. Morgen früh Punkt neun erwarte ich den Kerl für die zweite Phase des Verhörs.«
    »Ich freue mich bereits darauf.« Peabody warf einen Blick auf Jess und zog die Brauen in die Höhe. »Scheint ziemlich hart mit dem Kopf aufgeschlagen zu sein. Ist noch nicht wieder ganz bei Sinnen und ist von Kopf bis Fuß mit kaltem Schweiß bedeckt.« Sie bedachte Roarke mit einem breiten Lächeln. »Ich weiß, wie sich das anfühlt.«
    Roarke lachte, als endlich ein Teil von seiner Anspannung verflog. »Nein, Peabody. Ich glaube, das wissen Sie nicht.«
    Er stand auf, trat vor sie, umfasste ihr kantiges Gesicht mit seinen eleganten Händen und gab ihr einen Kuss. »Sie sind wunderschön«, murmelte er und wandte sich an Eve. »Ich kümmere mich weiter um unsere Gäste. Lass dir bei deinem Telefongespräch also ruhig Zeit.«
    Als er den Raum verließ, strich Peabody andächtig mit einer Fingerspitze über ihren Mund. Vor lauter Freude wurde ihr bis in die Spitzen ihrer mit Stahlkappen bewehrten Stiefel siedendheiß. »O wow, Dallas. Ich bin wunderschön.«
    »Ich bin Ihnen etwas schuldig, Peabody.«
    »Ich glaube, dass diese Schuld soeben beglichen worden ist.« Sie wandte sich zur Tür. »Da kommen die Sanitäter. Also schaffen wir den Typen erst einmal hier raus. Richten Sie bitte Mavis von mir aus, dass ihre Show einsame Spitze war.«
    »Mavis.« Eve presste die Finger an die Augen. Wie brächte sie es Mavis am besten schonend bei?
    »Ich an Ihrer Stelle würde ihr den Abend nicht verderben. Sagen Sie es ihr doch lieber erst morgen. Und keine Sorge, sie kommt bestimmt damit zurecht. Ich bin hier!«, rief sie den Männern mit der Trage zu. »Scheint eine leichte Gehirnerschütterung zu sein.«

16
    E inen Durchsuchungsbefehl um zwei Uhr morgens zu bekommen war alles andere als leicht. Da sie nicht genügend Informationen hatte, um sich automatisch einen solchen Befehl ausstellen zu lassen, brauchte sie einen Richter. Richter fanden es normalerweise lästig, wenn man mitten in der Nacht bei ihnen anrief, und außerdem war es auch nicht so ohne weiteres zu erklären, weshalb sie die Erlaubnis für die Beschlagnahme und Durchleuchtung einer Musikkonsole brauchte, die sowieso in ihrem eigenen Haus stand.
    Aus diesem Grund ertrug Eve gelassen die knappe, barsche Predigt des Richters ihrer Wahl.
    »Das verstehe ich, Euer Ehren. Aber die Sache kann leider nicht bis morgen warten. Ich hege den begründeten Verdacht, dass die fragliche

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