Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
geschoben, sich aufgesetzt und streichelte Galahad so zärtlich, dass er verzückt schnurrte.
    »Das bedeutet, dass ich noch Zeit für eine Dusche und eine Tasse Kaffee habe.« Da Eve nirgends einen Bademantel sah, ging sie nackt in Richtung Bad. »Es ist bereits ein uniformierter Beamter dort!«, rief sie ins Schlafzimmer hinüber, trat unter die Dusche und rieb sich die schlaftrunkenen Augen. »Voller Strahl, siebenunddreißig Grad.«
    »Du wirst dich verbrennen.«
    »Ich verbrenne gerne.« Sie seufzte wohlig auf, als das dampfende Wasser von allen Seiten auf sie einzuprasseln begann, klopfte gegen einen Glasblock, ließ sich dunkelgrüne Flüssigseife in die Hand laufen, und als sie aus der Dusche trat, war sie endlich munter.
    Als sie Roarke mit einer Tasse Kaffee in der Tür lehnen sah, zog sie eine Braue in die Höhe. »Ist der etwa für mich?«
    »Das gehört zum Service.«
    »Danke.« Sie nahm die Tasse mit in die Trockenzelle und hob sie, während warme Luft um ihren Körper wirbelte, genüsslich an den Mund. »Hast du mir etwa beim Duschen zugesehen?«
    »Ich sehe dich einfach gerne. Große, schlanke Frauen ziehen mich, vor allem wenn sie nass und nackt sind, einfach unwiderstehlich an.« Jetzt trat er unter die Dusche und bestellte eine Temperatur von gerade siebzehn Grad.
    Was Eve erschaudern ließ. Sie konnte nicht verstehen, weshalb ein Mann, der sich einfach alles leisten konnte, es über sich ergehen ließ, tatsächlich kalt zu duschen. Sie öffnete die Trockenzelle, fuhr sich mit den Fingern durch die kurzen Haare, nahm etwas von der Gesichtscreme, die Mavis ihr aufgenötigt hatte, und putzte sich die Zähne.
    »Meinetwegen hättest du nicht extra aufstehen müssen.«
    »Nun bin ich mal auf«, antwortete Roarke und griff, statt sich unter den Körperfön zu stellen, nach einem vorgewärmten Handtuch. »Hast du noch Zeit fürs Frühstück?«
    Eve blickte in den Spiegel: Ihre Haut und ihre Haare schimmerten. »Ich besorge mir nachher was auf der Wache.«
    Er schlang sich das Handtuch um die Hüfte, schüttelte seine nasse Mähne aus und sah sie fragend an. »Ist was?«
    »Ich nehme an, ich gucke dich ebenfalls ganz einfach gerne an«, murmelte sie, kehrte ins Schlafzimmer zurück und zog sich für den nächsten Toten an.
    Es herrschte kaum Verkehr. Airbusse rumpelten durch den leichten Nieselregen, brachten die Arbeiter der Nachtschicht heim und die der Tagschicht in die Firmen. Die Werbetafeln waren ausgeschaltet, doch die allgegenwärtigen Schwebegrills und Karren, an denen Speisen und Getränke feilgeboten wurden, richteten sich bereits auf die ersten Kunden ein. Aus den Lüftungsschlitzen in den Straßen und den Bürgersteigen quoll der Rauch aus der Welt der U-Bahn und der Souterrain-Geschäfte. Die Luft dampfte.
    Eve fuhr zügig durch die Stadt.
    In dem Teil der Madison, in dem eine Leiche wartete, drängten sich exklusive Boutiquen und die silbrig hellen Wolkenkratzer, in denen die Menschen lebten, die es sich leisten konnten, dort tatsächlich zu kaufen. Die verglasten Hochwege schützten die Kundschaft vor den Unbilden des Wetters und dem allmorgendlich einsetzenden Lärm.
    Eve überholte ein Taxi, in dem eine elegante Blondine in einer glitzernden, strassbesetzten Jacke – sicher eine lizensierte Gesellschafterin – von einem nächtlichen Termin nach Hause fuhr. Die Reichen leisteten sich häufig nicht nur elegante Kleider, sondern auch raffinierten, ausgefallenen Sex.
    Am Tatort bog Eve in die Tiefgarage ein, zückte ihren Ausweis und ließ ihn und auch sich selbst eingehend überprüfen, ehe das Licht von rot auf grün sprang und sie einen Parkplatz zugewiesen bekam.
    Der natürlich so weit wie möglich von den Fahrstühlen entfernt lag. Cops, dachte sie resigniert, als sie sich in Bewegung setzte, bekommen selten die allerbesten Plätze.
    Schließlich stieg sie in den Fahrstuhl, nannte die Nummer des Apartments und schoss pfeilschnell hinauf.
    Vor nicht allzu langer Zeit hätte das elegante Foyer in der achtunddreißigsten Etage mit der aus dem Hibiskusbeet aufragenden Statue aus echter Bronze sie ganz sicher beeindruckt. Bevor sie Roarke und seine Welt gekannt hatte. Nun jedoch blickte sie auf die kleinen, sprudelnden Brunnen, die die Eingangstür flankierten, und überlegte kurz, dass ihr Gatte wahrscheinlich sogar der Eigentümer dieses Hauses war.
    Sie erblickte die Beamtin vor der Tür der Wohnung 3800 und zückte ihren Ausweis.
    »Lieutenant.« Die Polizistin zog den Bauch ein und

Weitere Kostenlose Bücher