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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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tot. Die Polizei ermittelt in der Sache. Und jetzt hauen Sie ab.« Sie startete den Motor und schoss derart eilig aus der Lücke, dass Nadine, um ihre Zehenspitzen zu retten, tatsächlich einen Satz nach hinten machen musste. Als Peabody kicherte, wurde sie von Eve mit einem kühlen Seitenblick bedacht. »Was gibt es da zu lachen?«
    »Ich mag sie.« Peabody erlag der Versuchung, sich kurz umzudrehen, und sah, dass Nadine unbekümmert grinste. »Und Sie mögen sie auch.«
    Um ein Haar hätte Eve ebenfalls gelacht. »Niemand kann etwas für seinen Geschmack«, erklärte sie und fuhr in den regnerischen Vormittag hinaus.
    Es war perfekt gelaufen. Absolut perfekt. Es war ein erregendes Gefühl zu wissen, dass man diese Macht besaß. Die Berichte der diversen Nachrichtenstationen waren ordnungsgemäß abgespeichert und dem kleinen, aber stetig anwachsenden Stapel mit Datendisketten beigefügt worden.
    Es machte wirklich Spaß, und das war eine Überraschung.
    Spaß war keins der Hauptmotive, aber es war eine angenehme Nebenwirkung der Operation.
    Wer erläge der Verlockung wohl als Nächster?
    Auf einen Knopfdruck hin erschien Eve Dallas’ Gesicht zusammen mit sämtlichen sie betreffenden Daten auf dem breiten Bildschirm. Eine faszinierende Person. Geburtsort und Eltern unbekannt. Als man sie als Kind in einer dunklen Gasse in Dallas, Texas, aufgegriffen hatte, war sie verletzt und ohne jede Erinnerung gewesen. Sie war eine Frau, die auch heute noch nichts wusste von den frühen Jahren ihres Lebens. Den Jahren, die die Seele formten. Jahren, in denen sie geschlagen, vergewaltigt, misshandelt worden war.
    Wie wirkte sich ein derartiges Leben auf das Hirn, das Herz, den Menschen in seiner Gesamtheit aus?
    Es hatte aus dem Mädchen ein soziales Wesen werden lassen. Eve Dallas war zu einer Frau herangewachsen, die ausgerechnet zur Polizei gegangen war. Als Beamtin, die in dem Ruf stand, dass sie den Dingen wirklich auf den Grund ging, und der im letzten Winter durch die Ermittlungen in einem hoch sensiblen, besonders widerlichen Fall eine gewisse Berühmtheit zuteil geworden war.
    Wobei sie Bekanntschaft mit Roarke geschlossen hatte.
    Der Computer summte und einen Moment später war auch das Bild von Roarke auf dem Monitor zu sehen. Was für ein ungewöhnliches Paar. Seine Abstammung war auch nicht besser als die der Polizistin. Doch er hatte sein Glück und sein Vermögen – zumindest zu Beginn – auf der Gegenseite gemacht.
    Jetzt bildeten sie eine Einheit. Eine Einheit, die sich durch einen kurzen Knopfdruck wieder zerstören lassen würde.
    Doch dafür war es noch zu früh. Bis dahin war noch Zeit.
    Schließlich war man erst am Anfang dieses wunderbaren Spiels.

5
    » I ch glaube es ganz einfach nicht«, murmelte Eve, als sie die Informationen über Fitzhugh auf dem Computer aufrief. Sie studierte sein schönes, herrisches Gesicht und schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube es ganz einfach nicht.«
    Sie überprüfte seine Daten und sah, dass er während des letzten Jahrzehnts des vorangegangenen Jahrhunderts in Philadelphia auf die Welt gekommen war. Von 2033 bis 2036 war er mit einer gewissen Milicent Barrows verheiratet gewesen. Geschieden, keine Kinder.
    Noch im Jahr der Scheidung war er nach New York gezogen, hatte dort seine Kanzlei gegründet und, soweit sie sehen konnte, niemals auch nur einen Blick zurück getan.
    »Jahreseinkommen«, bat sie den Computer.
    Überprüfte Person Fitzhugh, Einkommen während des letzten Steuerjahres: zwei Millionen siebenhunderttausend US-Dollar.
    »Blutsauger«, murmelte sie. »Computer, Auflistung sämtlicher möglicher Festnahmen.«
    Suche abgeschlossen. Mögliche Festnahmen sind nirgendwo vermerkt.
    »Gut, dann war er also sauber. Aber wie ist es damit? Auflistung sämtlicher Zivilklagen gegen die überprüfte Person.«
    Hier traf sie ins Schwarze. Es gab eine kurze Namensliste, von der sie sich einen Ausdruck machen ließ. Anschließend erbat sie eine Liste der von Fitzhugh in den letzten zehn Jahren verlorenen Fälle und notierte sich die Namen, die identisch waren mit denen derer, die ihn verklagt hatten. Sie seufzte leise auf. Dies war eine der typischen Klageformen ihrer Zeit. Falls der Anwalt einen nicht vom Strick schnitt, brachte man ihn einfach selber vor Gericht. Wodurch ihre hoffnungsvolle Theorie, dass er vielleicht einer Erpressung zum Opfer gefallen sein könnte, an Nährboden verlor.
    »Also gut, eventuell gehe ich die Sache falsch an. Neue zu überprüfende

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