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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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genossen. Ich habe keine Ahnung, weshalb er plötzlich hätte beschließen sollen, Selbstmord zu begehen.«
    »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen oder mit ihm gesprochen?«
    Sie zögerte. Eve meinte beinahe zu sehen, wie das Räderwerk des Gehirns hinter den von dichten Wimpern gesäumten Augen surrte. »Tatsächlich habe ich ihn gestern Abend noch ganz kurz gesehen. Ich brachte ihm eine Akte und wir sprachen über einen Fall. Dieses Gespräch fällt natürlich unter die anwaltliche Schweigepflicht.« Sie verzog die vollen Lippen zu seinem süffisanten Lächeln. »Aber ich kann sagen, dass er durchaus gut gelaunt war und sich bereits darauf freute, sich weiter mit Ihnen vor Gericht zu duellieren.«
    »Duellieren?«
    »So nannte Fitz die Befragung von Experten und Zeugen von der Polizei.« Wieder lächelte sie leicht. »Er betrachtete diese Befragungen als Spiel, bei dem es darum ging, geistig vollkommen auf der Höhe zu sein und niemals die Nerven zu verlieren. Ein professionelles Spiel für einen begeisterten Spieler. Ich wüsste nicht, was er lieber getan hätte als seine Arbeit vor Gericht.«
    »Um wie viel Uhr haben Sie ihm gestern Abend die Akte gebracht?«
    »Ich schätze, das war so gegen zehn. Ja, ich glaube, ungefähr um zehn. Ich war lange im Büro gewesen und fuhr auf meinem Heimweg noch kurz bei ihm vorbei.«
    »Ms. Bastwick, kam es öfter vor, dass Sie auf dem Heimweg noch bei ihm vorbeigefahren sind?«
    »Zumindest war es nicht weiter ungewöhnlich. Schließlich waren wir Kollegen und manchmal haben sich unsere Fälle überlappt.«
    »War das alles, was Sie beide verband? Ihre Arbeit?«
    »Lieutenant, glauben Sie vielleicht, dass ein Mann und eine Frau, nur weil sie beide attraktiv und obendrein miteinander befreundet sind, nicht zusammenarbeiten können, ohne dass es zu sexuellen Spannungen zwischen ihnen kommt?«
    »Ich glaube überhaupt nichts. Wie lange waren Sie bei Fitzhugh? Wie lange braucht man für ein Gespräch über einen gemeinsamen Fall?«
    »Zwanzig Minuten, eine halbe Stunde. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass er, als ich ging, völlig in Ordnung war.«
    »Es gab nichts, worüber er in besonderer Sorge war?«
    »Er hat sich ein paar Gedanken über den Fall Salvatori gemacht – ebenso wie über ein paar andere Fälle. Aber das war vollkommen normal. Er war viel zu selbstbewusst, um sich davon aus der Bahn werfen zu lassen.«
    »Und außerhalb der Arbeit? Im persönlichen Bereich?«
    »Über sein Privatleben hat er nur selten gesprochen.«
    »Aber Sie kannten Arthur Foxx.«
    »Natürlich. In dieser Firma ist uns daran gelegen, zumindest gelegentlichen Umgang auch mit den Partnern und Partnerinnen der Sozii und Angestellten zu pflegen. Arthur und Fitz waren einander treu ergeben.«
    »Es gab also keine…Spannungen?«
    Leanore zog eine Braue in die Höhe. »Das kann ich nicht sagen.«
    Natürlich können Sie das sagen, widersprach Eve lautlos. »Sie und Mr. Fitzhugh waren Partner, Sie hatten eine enge berufliche und offensichtlich auch private Beziehung zueinander. Da hat er Ihnen doch sicher ab und zu von seinem Privatleben erzählt.«
    »Er und Arthur waren sehr glücklich miteinander.« Das leichte Trommeln ihrer korallenrot lackierten Nägel auf der Tischkante war das erste Zeichen einer gewissen Erregung.
    »Aber auch glückliche Paare haben hin und wieder Streit. Ich nehme an, Sie und Ihr Mann sind sich auch nicht immer in allen Dingen einig.«
    »Allerdings hat mich mein Mann nicht tot in der Badewanne aufgefunden«, antwortete Eve. »Worüber haben Foxx und Fitzhugh gestritten?«
    Leanore entfuhr ein leises Schnauben. Sie stand auf, drückte ein paar Knöpfe auf ihrem AutoChef und zog eine Tasse dampfenden Kaffee für sich aus dem Gerät. Eve bot sie keinen an. »Arthur litt regelmäßig unter Depressionen. Er ist kein allzu selbstbewusster Mann. Er neigte zu Eifersucht, womit Fitz nur schwer zurechtkam.« Sie runzelte die Stirn. »Ihnen ist wahrscheinlich bekannt, dass Fitz eine Zeit lang verheiratet war. Seine Bisexualität war für Arthur ein Problem, und wenn er depressiv war, machte er sich über sämtliche Männer und Frauen Gedanken, mit denen Fitz durch seine Arbeit in Kontakt kam. Sie haben nur selten gestritten, aber wenn, ging es dabei meistens um Arthurs Eifersucht.«
    »Hatte er Grund, eifersüchtig zu sein?«
    »Soweit ich weiß, war Fitz ihm völlig treu. Was, da er häufig im Rampenlicht stand, sicher nicht immer einfach

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