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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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würde.«
    »Nein, ganz sicher nicht. Sie waren doch gerade oben im Resort. Hat er Ihnen auch die Autotronik-Arkade gezeigt?«
    »Nur kurz.« Eve verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln. »Wir hatten in sehr kurzer Zeit…ziemlich viel zu tun.«
    Reeanna grinste. »Das kann ich mir vorstellen. Aber ich hoffe, Sie haben trotzdem ein paar der Programme ausprobiert. William ist so stolz auf diese Spiele. Und Sie haben erwähnt, Sie hätten den Hologramm-Raum in der Präsidentensuite des Hotels gesehen.«
    »Allerdings. Ich habe ihn sogar mehrere Male benutzt. Wirklich beeindruckend.«
    »Den Großteil des Designs kann sich William auf die Fahnen schreiben, aber ein wenig habe auch ich daran mitgewirkt. Wir haben die Absicht, das neue System zur Verbesserung der Behandlung von Abhängigkeiten und bestimmten Psychosen einzusetzen.« Als der Kaffee und der Nachtisch kamen, wandte sie sich an die Psychologin. »Das wäre vielleicht für Sie von Interesse, Dr. Mira.«
    »Ganz bestimmt. Klingt echt faszinierend.«
    »Ist es auch. Momentan noch unverschämt teuer, aber wir haben die Hoffnung, das System noch zu verfeinern und die Kosten zu senken. Aber für Olympus wollte Roarke das Allerbeste – und wird es auch bekommen. Wie zum Beispiel die Droidin Lisa.«
    »Ja.« Eve erinnerte sich an die betörende Droidin mit der verführerischen Stimme. »Ich habe sie gesehen.«
    »Sie wird in den Bereichen Public Relations und Kundenservice eingesetzt. Ein überragendes Modell, für dessen Perfektionierung wir Monate gebraucht haben. Ihre Intelligenzchips sind besser als alles, was bisher auf dem Markt zu finden war. Ihre Entscheidungsfähigkeit und ihre Persönlichkeit sind deutlich ausgeprägter als bei den bisher erhältlichen Programmen. William und ich – « Sie brach mit einem leisen Lachen ab. »Man höre mich nur an. Ich kann mich einfach nie ganz von meiner Arbeit frei machen.«
    »Wie gesagt, das alles hört sich wirklich faszinierend an.« Mira tauchte einen Löffel in das Trifle. »Ihre Studie der Hirnstrukturen und ihrer Auswirkung auf die Persönlichkeit sowie die Anwendung der Ergebnisse im Bereich der Elektronik klingt selbst für eine erdverbundene Psychologin durchaus reizvoll.« Sie blickte zu Eve. »Tatsächlich könnte man aufgrund der Ergebnisse von Ihren Forschungen einen bestimmten Fall, über den Eve und ich gerade sprachen, aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachten.«
    »Oh?« Reeanna spießte etwas Schokolade auf ihrer Gabel auf und schob sie sich mit einem leisen Summen in den Mund.
    »Natürlich rein hypothetisch.« Mira war sich ihrer Schweigepflicht durchaus bewusst.
    »Natürlich.«
    Eve trommelte erneut mit den Fingern auf der Tischdecke herum. Miras Sichtweise der Dinge war ihr lieber, doch nach kurzem Überlegen kam sie zu dem Schluss, dass es vielleicht nicht schaden konnte, wenn sie auch die andere Frau zumindest ansatzweise ins Vertrauen zog.
    »Es geht um einen angeblichen Selbstmord. Es gibt kein bekanntes Motiv, keine bekannte Neigung, keinen chemischen Auslöser, keinen passenden familiären Hintergrund. Die Verhaltensmuster des Opfers waren bis zu seinem Ende vollkommen normal. Es gab keine Anzeichen von Depressionen oder ausgeprägten Stimmungsschwankungen. Das Opfer war zweiundsechzig Jahre, männlich, gebildet, selbstständig, erfolgreich, finanziell gut gestellt, bisexuell, lebte in einer langjährigen gleichgeschlechtlichen Ehe.«
    »Körperliche Schwächen?«
    »Keine. Die Krankenakte ist vollkommen sauber.«
    Es war nicht ganz klar, ob Reeanna wegen des beschriebenen Falles nachdenklich oder zur Verstärkung des Genusses ihres köstlichen Desserts eher versonnen ihre Augen schloss. »Irgendwelche psychischen Defekte? Irgendwelche diesbezüglichen Behandlungen?«
    »Nein.«
    »Interessant. Wäre es vielleicht möglich, sich einmal die Hirnströme des Opfers anzusehen?«
    »Das alles ist zurzeit noch unter Verschluss.«
    »Hmm.« Reeanna nippte nachdenklich an ihrem Latte. »Ohne irgendwelche bekannten körperlichen oder psychischen Anomalien, ohne den Einfluss irgendeiner Droge würde ich sagen, dass das Hirn anscheinend irgendein falsches Signal ausgesendet hat. Vielleicht aufgrund eines Tumors. Allerdings nehme ich an, dass nichts Derartiges bei der Autopsie zu Tage getreten ist?«
    Eve dachte an die stecknadelkopfgroße Verbrennung, schüttelte jedoch den Kopf. »Es war kein Tumor zu sehen, nein.«
    »Es gibt Fälle einer solchen Neigung, die selbst beim genetischen Scanning

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