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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sorgte sie dafür, dass die arme Peabody an ihrer Stelle rannte, oder drängte den armen Feeney, jede freie Sekunde zu nutzen, um etwas – irgendetwas – zu finden, was sie weiterkommen ließ.
    Als sie diverse andere Fälle auf ihrem Schreibtisch vorfand, knirschte sie mit den Zähnen und ging die Akten in zahlreichen Überstunden durch, und als die Typen im Labor nicht in die Gänge kamen, trieb sie sie unerbittlich und gnadenlos zu neuer Eile an. Schließlich war der Punkt erreicht, an dem man im Labor, wenn sie dort anrief, nicht mehr an den Apparat ging – weshalb sie, Peabody im Schlepptau, zu einem persönlichen Gespräch bei den Technikern auftauchte.
    »Komm mir ja nicht mit der alten Ausrede, ihr hättet zu viel zu tun, Dickie.«
    Dickie Berenski, insgeheim von den anderen Dickschädel genannt, bedachte sie mit einem schmerzerfüllten Blick. Als Laborchef hätte er eigentlich ein halbes Dutzend Untergebener vorschicken können sollen, um einer Auseinandersetzung mit dem gereizten Lieutenant aus dem Weg zu gehen, doch waren sie alle bei ihrem Eintreffen blitzartig geflüchtet.
    Dafür würde er sie zur Rechenschaft ziehen, schwor er sich und seufzte gequält. »Was willst du damit sagen?«
    »Dass du immer behauptest, ihr hättet zu viel zu tun, Dickie.«
    Er runzelte die Stirn, musste jedoch zugeben, dass ihr Vorwurf durchaus nicht unzutreffend war. »Hör zu, Dallas, bei deinem letzten Fall habe ich dir persönlich zum Durchbruch verholfen. Womit ich dir doch wohl einen ziemlich großen Gefallen getan habe.«
    »Gefallen, meine Güte. Ich habe dich extra mit zwei Ehrenkarten für das Endspiel der letzten Baseballsaison bestochen.«
    Er sah sie arglos an. »Ich dachte, die wären ein Geschenk.«
    »Und ich werde dich nicht noch einmal derart bestechen.« Sie piekste ihm mit einem Finger in die schmale Brust. »Was habt ihr bei der Untersuchung der Virtual-Rea-lity-Brille herausgefunden? Warum habe ich nicht längst euren Bericht?«
    »Weil ich nichts herausgefunden habe, was berichtenswert gewesen wäre. Ein wirklich heißes Programm, Dallas – « Er zog viel sagend die Brauen in die Höhe. »Aber es war völlig sauber. Keinerlei Defekte. Ebenso wie alle anderen Programme in dem Gerät – sauber und technisch auf dem allerneuesten Stand.« Mit leicht jämmerlicher Stimme fügte er hinzu: »Ich habe Sheila das ganze Ding auseinandernehmen und wieder zusammensetzen lassen. Wirklich tolles Teil – besser als alles, was wir hier bei uns haben. Allerneueste Technologie. Aber das war nicht anders zu erwarten. Schließlich ist es eine Produktion des guten Roarke.«
    »Eine Pro-« Sie brach ab und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie von dieser Neuigkeit überrascht und gleichzeitig erschüttert war. »Wo werden die Dinger hergestellt?«
    »Verdammt, das weiß alles Sheila. Aber ich bin ziemlich sicher, dass es nicht hier unten auf der Erde ist. Draußen sind die Lohnkosten wesentlich geringer. Und das Ding war niegelnagelneu. Ist gerade mal seit einem Monat auf dem freien Markt erhältlich.«
    Ihr Magen zog sich noch stärker zusammen als zuvor. »Aber es ist nicht defekt?«
    »Nein. Ein wirklich tolles Teil. Ich habe bereits beschlossen, mir selbst eins von den Dingern zuzulegen.« Er wackelte hoffnungsvoll mit seinen Brauen. »Ich nehme an, du könntest mir eins zum Selbstkostenpreis besorgen…«
    »Wenn du mir auf der Stelle nicht nur einen detaillierten Bericht, sondern auch die Brille überlässt, werde ich darüber nachdenken.«
    »Sheila hat heute ihren freien Tag«, jammerte er und verzog Mitleid heischend das Gesicht. »Aber spätestens morgen Mittag um zwölf liegt der fertige Bericht auf deinem Schreibtisch.«
    »Jetzt, Dickie.« Eine gute Polizistin kannte die Schwächen ihres Opfers. »Dann werde ich sehen, ob ich dir nicht einfach eine solche Brille überlassen kann.«
    »Tja, wenn das so ist… warte einen Moment.« Gut gelaunt eilte er in Richtung des Computers, der ein wenig abseits des allgemeinen Treibens in einer Ecke stand.
    »Dallas, ein solches Gerät kostet doch sicher mindestens zweitausend.« Peabody blickte Dickie angewidert hinterher. »Halten Sie eine solche Bestechung nicht für etwas übertrieben?«
    »Ich will diesen Bericht.« Sicher hatte Roarke irgendwo eine Kiste voller Brillen stehen, um sie zu Werbezwecken an Politiker, Angestellte oder berühmte Bürger der Stadt zu verschenken. »Mir bleiben nur noch drei Tage und bisher habe ich noch nichts Konkretes in

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