Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
der Hand. Wenn das so weiter geht, kann ich Whitney bestimmt nicht dazu bewegen, dass er mich noch länger in der Sache ermitteln lässt.«
    Sie beobachtete Dickie, der sich von seinem Platz vor dem Computertisch erhob.
    »Sheila hatte den Bericht so gut wie fertig.« Er reichte ihr eine versiegelte Diskette sowie einen Ausdruck. »Sieh dir das mal an. Das hier ist eine Darstellung des Virtual-Reality-Musters des letzten Programms. Sheila hat ein paar Auffälligkeiten markiert.«
    »Was meinst du mit Auffälligkeiten?« Eve riss ihm die Seite aus der Hand und blickte auf etwas, was wie eine Reihe von Blitzen und Wirbeln aussah.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher. Wahrscheinlich die unterbewusste Entspannung, oder in diesem Fall die unterbewusste Stimulierung. Ein paar der neueren Geräte bieten gleich mehrere Suggestions-Pakete an. In diesem Fall legt sich die Suggestion alle paar Sekunden wie ein leichter Schatten über das Programm.«
    »Suggestion?« Sie spürte, wie sie plötzlich neue Energie bekam. »Du meinst, dass das Programm dem Benutzer unbewusst irgendetwas suggeriert?«
    »Das ist inzwischen eine durchaus gängige Praxis. Diese Methode wird bereits seit Jahrzehnten angewendet, um alte Verhaltensmuster zu durchbrechen, den Sexualtrieb zu steigern, die Hirntätigkeit anzuregen oder ähnliches. Mein alter Herr hat bereits vor fünfzig Jahren auf diese Weise mit dem Rauchen aufgehört.«
    »Bestünde auch die Möglichkeit, irgendwelche Bedürfnisse in jemandem zu wecken… wie zum Beispiel das Bedürfnis, sein Leben zu beenden?«
    »So wie unbewusste Suggestion Hunger oder das Bedürfnis in einem wecken kann, irgendetwas zu besitzen, oder aber dabei hilft, mit einer alten Gewohnheit zu brechen?« Er zupfte nachdenklich an seiner Lippe, schüttelte nach ein paar Sekunden jedoch seinen Kopf. »Um den Wunsch nach Selbstmord in jemandem zu wecken, müsste ich viel tiefer gehen. Ich würde sagen, dass ein normales Hirn einen solchen Vorschlag höchstens nach zahllosen, sehr langen Sitzungen übernähme. Der Überlebensinstinkt des Menschen ist einfach zu groß.«
    Er schüttelte nochmals seinen Kopf. »Wir haben diese Programme wieder und wieder laufen lassen, und keinem von uns ist etwas Derartiges passiert.«
    Sicher habt ihr vor allem die sexuellen Fantasien wiederholt getestet, dachte Eve erbost.
    »Wir haben sie an Testpersonen ausprobiert und mit Hilfe der Droiden genau analysiert. Niemand ist dabei vom Dach gesprungen. In der Tat hat keine unserer Testpersonen und auch keiner der Droiden irgendeine ungewöhnliche Reaktion darauf gezeigt. Es ist einfach ein tolles Programm.«
    »Trotzdem will ich, dass ihr die leichten Schatten genau analysiert.«
    Das hatte er bereits erwartet. »Dann muss ich das Gerät noch ein wenig behalten. Wie du sehen kannst, hat Sheila bereits mit der Analyse begonnen, aber so etwas braucht halt seine Zeit. Man muss das Programm durchlaufen lassen und die normalen Virtual-Reality-Sequenzen herausfiltern, um sie von den Suggestionspartien zu trennen. Dann dauert es natürlich, bis alles genau getestet, analysiert und in einem Bericht zusammengefasst ist. Eine gute Suggestion – und ich garantiere dir, das hier ist das Beste, was es auf diesem Sektor gibt – ist möglichst subtil. Die Suche nach dem genauen Muster, nach dem sie abläuft, ist demnach alles andere als leicht.«
    »Wie lange wird es dauern?«
    »Zwei Tage, einen, mit ganz viel Glück möglicherweise nur einen halben.«
    »Dann seht zu, dass ihr dieses Glück habt«, schlug sie Dickie vor, drückte Peabody den Ausdruck in die Hand und wandte sich zum Gehen.
    Eve versuchte, sich keine Gedanken darüber zu machen, dass die Brille eines von Roarkes Spielzeugen war, und auch nicht darüber zu grübeln, welche Konsequenzen es vielleicht für ihn hätte, sollte das Gerät tatsächlich das Werkzeug des Mörders gewesen sein. Auf den Programmen lagen leichte Schatten. Sie waren eventuell die Verbindung, nach der sie so verzweifelt suchte. Als Nächstes müsste sie die Brillen untersuchen lassen, die Fitzhugh, Mathias und Pearly kurz vor ihrem Tod benutzt hatten.
    Dicht gefolgt von Peabody eilte sie den Bürgersteig hinunter. Ihr Fahrzeug war immer noch bei der Instandhaltung und sich extra einen neuen Wagen zu besorgen, nur, um sich damit drei Blocks weit zu bewegen, hätte sich vom Aufwand her ganz sicher nicht gelohnt.
    »Allmählich wird es Herbst.«
    »Was?«
    Überrascht, weil Eve anscheinend nicht bemerkte, dass es

Weitere Kostenlose Bücher