Bis Mittwoch unter der Haube
verhaftet worden?«
Er hatte keine Vorstrafen, aber danach hatte sie nicht gefragt.
Wenn er Samantha Elliot anlog, würde sie ihr Notebook einpacken und ihn sitzenlassen, das wusste er. »Ich war siebzehn und der Kerl, dem ich eine verpasst habe, hat meine Schwester angemacht. Das Verfahren wurde eingestellt.« Wie alle Verfahren gegen junge Leute aus seiner gesellschaftlichen Schicht.
»Haben Sie je eine Frau geschlagen?«
Der Muskel in seinem Kinn lockerte sich. »Nein, nie.«
»Hätten sie es gerne mal getan?« Sie musterte ihn aufmerksam.
»Nein.« Gewalttätigkeit gehörte nicht zu seinen Eigenschaften.
»Ich brauche den Namen Ihres engsten Freundes.«
»Carter Billings.«
Sie machte sich eine Notiz.
»Ihr ärgster Feind?«
Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. »Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll.«
»Dann lassen Sie mich anders fragen: Welche Person in Ihrem Umfeld würde sich wünschen, dass Ihnen etwas zustößt?«
Zunächst ging er im Kopf die Liste einiger Geschäftskontakte durch, die sich über die Jahre vielleicht über den Tisch gezogen gefühlt hatten. Aber keiner von ihnen hatte etwas davon, wenn es ihn nicht mehr gab. Ihm fiel nur eine Person ein, die das womöglich anders sah.
»An wen denken Sie gerade, Mr Harrison?«
Blake nahm einen Schluck Kaffee und spürte ihn dumpf in seinem Magen aufschlagen. »An eine ganz bestimmte Person.«
Samantha sah ihn fragend an.
»An meinen Cousin Howard Walker.«
Ein kaum merkliches Zucken ihres Kiefers, ein leichtes Absacken ihrer Schultern. Abgesehen davon war ihr keine Regung anzumerken. Zu Blakes Erstaunen notierte Samantha Elliot sich den Namen und ließ es dabei bewenden.
Sie behielt das oberste Blatt und schob ihm den Rest der Unterlagen hin. »Füllen Sie das hier bitte für mich aus. Anschließend können Sie mir alles unter der Nummer unten auf Seite acht zufaxen.«
»Habe ich den Test bestanden, Ms Elliot?«
»Ehrlichkeit ist das oberste Prinzip meiner Vermittlungsarbeit und bislang bin ich zufrieden.«
Blake lächelte. »Die Verhaftung hätte ich Ihnen verschweigen können.«
Samantha fing an, ihre Sachen einzupacken. »Sein Name war Drew Falsworth. Sie waren siebzehn Jahre und zwei Monate alt, als Sie ihm bei einem Polomatch an der Privatschule, auf die Sie beide gingen, die Nase brachen. Drew war bekannt dafür, dass er sich immer nur so lange mit einem Mädchen traf, bis es mit ihm ins Bett ging. Danach servierte er es ab und suchte sich die Nächste. Es war schlau von Ihrer Schwester, sich von ihm fernzuhalten. Wenn Sie den Kotzbrocken nicht geschlagen hätten, um Ihre Schwester zu schützen, oder wenn Sie mich angelogen hätten, wäre unser Gespräch sofort zu Ende gewesen.«
»Wie zum Teufel …«
»Ich habe zahlreiche Kontakte und ich bin mir sicher, dass Sie spätestens heute Abend fast alle ihre Namen kennen werden.«
Darauf konnte sie Gift nehmen. Er würde noch auf dem Weg zum Wagen mit seinem persönlichen Assistenten telefonieren.
»Was kostet mich denn Ihr Service, Ms Elliot?«
»Betrachten Sie mich als eine Art Maklerin. Sobald Ihr Anwalt den Ehevertrag aufsetzt, erhalte ich zwanzig Prozent des Betrages, auf den Sie sich mit Ihrer Zukünftigen einigen.«
»Und wenn sie nur ein Taschengeld bekommt?«
»Die Frauen, mit denen ich arbeite, erwarten ein bestimmtes Minimum. Den genauen Betrag finden Sie in diesen Unterlagen.«
»Was ist, wenn sich die Frau nicht an ihren Teil der Abmachung hält? Wenn sie den Vertrag nach einem Jahr anficht?«
Samantha stand auf und zwang Blake damit, sich ebenfalls zu erheben.
»Das wird sie nicht tun.«
»Anscheinend sind Sie sich da ziemlich sicher.«
»Der vereinbarte Betrag – der Anteil der Frau – wird auf ein Treuhandkonto eingezahlt. Falls die Frau später weitere Ansprüche erhebt, werden von dem Geld Ihre Anwaltskosten bezahlt, um sie abzuschmettern. Falls etwas übrig bleibt, gehört es Ihnen. Der einzige Umstand, der daran etwas ändern könnte, wäre eine Schwangerschaft und ein Vaterschaftstest, der beweist, dass das Kind von Ihnen ist. Aber Ärger mit Familiengerichten und Unterhaltsklagen fallen nicht in meinen Tätigkeitsbereich. Darum, dass Ihr Hosenladen geschlossen bleibt, müssen Sie sich schon selbst kümmern, Mr Harrison. Vorausgesetzt, Sie wollen die Ehe tatsächlich nach einem Jahr beenden. Sollten Sie es sich anders überlegen, dann wünsche ich Ihnen alles Gute und Sie können das Kind nach mir nennen.«
Sie hatte wirklich an
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