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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
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dich. Als würde ich so etwas je zulassen. Nein, gelästert hat keiner. Man hat mich nur informiert. Es war seltsam. Sogar der Anwalt … Wie heißt er doch gleich?«
    Blakes Herz setzte einen Moment lang aus. »Mark Parker?«
    »Ja, richtig.«
    Er musste sich setzen. Gut, dass er das Bett im Rücken hatte.
    »Er sagte, du würdest deine Pläne genauso gnadenlos verfolgen wie dein Vater. Ich habe gelacht, weil ich die ganze Zeit dran denken musste, wie du mir in dem Restaurant in Malibu gesagt hast, jeder hätte seinen Preis. Mark schien mir noch etwas sagen zu wollen, aber ich konnte nicht aufhören zu kichern. Irgendwann ist er ziemlich genervt abgezogen.«
    Blake entwich ein Stoßseufzer. Mark hatte den Mund gehalten. Gott sei Dank.
    Natürlich hatte Blake nicht vor, den Testamentszusatz für alle Zeiten für sich zu behalten. Aber er brauchte mehr Zeit, um ein Schlupfloch zu finden. Er wollte sein Erbe gerne behalten. Und Samantha auch.
    Zumindest für ein Jahr.
    Nicht einmal mehr ganz zwölf Monate.
    Samantha stand im Türrahmen und räusperte sich.
    Sie war in einen weißen Spitzenteddy geschlüpft und trug einen Hauch von einem Slip, der fast nichts der Fantasie überließ. Ihr Haar, das sie vorher in einer Hochsteckfrisur getragen hatte, umspielte nun wie eine rote Wolke ihre Schultern.
    Sie hielt eine leere Kondomschachtel in der Hand. »Bitte sag mir, dass du noch welche davon hast.« Sie schüttelte die Schachtel.
    »Und ich dachte, du wärst heute Nacht zu müde.« Und nicht nur sie. Aber als sie mit wiegenden Hüften auf ihn zuging, erwachte sein Körper zum Leben und sein Herzschlag beschleunigte sich.
    Samanthas Blick glitt hinab zu seinen Boxershorts. »Du bist anscheinend noch recht wach.«
    Sie strich ihm über die Brust und er sog ihren Duft ein. Dreihundertfünfundsechzig Tage waren einfach nicht genug.
    »Ja, und außerdem«, flüsterte sie mit ihrer tiefen, sexy Schlafzimmerstimme, »haben wir unsere eigentliche Hochzeitsnacht nicht so gefeiert, wie es sich gehört. Wir haben also etwas nachzuholen.« Sie klopfte mit der Schachtel an seine Brust. »Aber wir brauchen mehr hiervon. Sobald wir wieder in den Staaten sind, gehe ich zum Arzt. Bis dahin müssen wir vorsichtig sein.«
    »In meinem Koffer sind noch welche«, sagte er. »Ich hole sie.« Er wollte nicht in Versuchung geraten, sich etwas zu nehmen, was sie ihm nicht freiheraus gab. Deshalb stand er auf und suchte nach der angebrochenen Schachtel Kondome, die er noch hatte.
    Als er zum Bett zurückkehrte, lag Samantha bereits wie hingegossen auf der Decke. Ein Bein hatte sie einladend angewinkelt. Blake verscheuchte alle Gedanken an Anwaltskanzleien, an das Morgen und an die Zeit in einem Jahr und überließ sich ganz diesem wunderbaren Moment.

Zehn

    N ach der Rückkehr in die Staaten fuhr Sam sofort zu Moonlight und besuchte Jordan. Sam hatte ein Kribbeln im Magen. Teilweise waren die Gewissensbisse wegen der schönen Zeit mit Gwen in Europa dafür verantwortlich, zum Teil aber auch ihr aufregendes neues Leben mit Blake. Das dunkle Haar ihrer Schwester war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, ihr pinkfarbenes Baumwollshirt hatte einen Fleck. Offenbar ein kleiner Unfall beim Mittagessen.
    »Hey Süße.« Samantha setzte sich neben ihre Schwester. Jordan starrte aus dem Fenster.
    Jordans eine Gesichtshälfte lächelte. Die andere konnte das seit dem Schlaganfall nicht mehr. Ihre Augen strahlten auf und sie hob ihren intakten Arm. Samantha drückte sie an sich.
    »Di… dich vermisst.« Jordan nuschelte beim Reden.
    »Ich dich auch.« Samantha hatte nur einen einzigen wöchentlichen Besuch verpasst. Aber sie wusste, wie sehr Jordan sich immer auf ihre gemeinsame Zeit freute. Allzu viele andere Highlights gab es nicht mehr im Leben ihrer Schwester. »Hast du immer ordentlich gegessen?«
    »Ja«, sagte Jordans Mund. Gleichzeitig schüttelte sie verneinend den Kopf. Samantha hatte inzwischen gelernt, mehr auf Jordans Körpersprache zu achten als auf ihre Worte. Mit dem Sprechen tat sie sich schwer und oft spiegelte das Gesagte nicht ihre wahren Gedanken wider. Ihr Gesichtsausdruck und ihre Gesten sagten normalerweise viel mehr.
    »Hast du Lust auf ein bisschen Mongolisches Rindfleisch? Ich habe es vom Golden Wok mitgebracht, wo du so gerne isst.«
    Jordan lächelte. »Ich mag dort.«
    »Ja, ich auch.« Samantha öffnete die Box mit dem Essen. Sofort durchströmte ein würziger Duft den Raum. Nachdem sie ein Rolltischchen vor ihre Schwester

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