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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
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hat.«
    Blake drückte sich die Hand auf die Brust. »Aua! Das tut weh!«
    »Ehrlichkeit ist dir doch immer so wichtig, mein lieber Herr Herzog. Und sicher waren nicht alle deine Frauen hübsche Hohlköpfe.«
    » Alle meine Frauen. Das klingt, als hätte ich mir einen Harem geleistet.«
    »Du hast deutlich mehr Erfahrung als ich.«
    Er lachte. »Dazu gehört auch nicht viel, meine liebe Frau Herzogin.«
    »Trotzdem …«
    »Schön, es mag durchaus Frauen gegeben haben, mit denen ich reden konnte. Aber keiner von ihnen konnte ich mich so anvertrauen wie dir.« Blakes Augen zogen sich zusammen, als hätte er sich mit diesem Geständnis selbst überrascht. Das bewies doch wohl etwas, oder? Anscheinend empfand er tatsächlich mehr für sie als für die anderen Frauen, die jeweils für ein paar Monate in seinem Leben eine Rolle gespielt hatten.
    »Du willst also den Senator umgarnen, damit er dem Transportwesen gewogen bleibt?«
    »Korrekt.«
    »Und wann musst du los?«
    »Am Freitagmorgen.«
    Sie schob ihren kalten Kaffee beiseite und drückte Blakes Hand. »Ich werde dich vermissen.«
    Er sah ihr in die Augen, dann zog er ihre Hand an seine Lippen und küsste sie zärtlich.
    Aber ihre Worte wiederholte er nicht.

    Früher hatte Blake sich auf Cocktailpartys gefreut. Sie waren oft der Auftakt für einen One-Night-Stand oder auch eine längere Affäre gewesen. Doch als er nun durch den Raum schlenderte, in dem sich die Schönheiten gegenseitig auf die Füße traten, konnte er nur an seine Ehefrau denken. Er wollte Samantha an seiner Seite haben, mit ihr zusammen Leute kennenlernen, ihr zuprosten und mit ihr über die verschiedenen Persönlichkeiten auf der Party tuscheln.
    Dass sie wegen ihrer Schwester Schuldgefühle hatte, war nicht zu übersehen. Nach dem ersten Moonlight-Besuch nach ihrer Rückkehr aus Europa war sie den Tränen nahe gewesen. Jordan war Sams ein und alles und Blake konnte ihr die Last der Sorge um ihre Schwester nicht von den Schultern nehmen.
    Sicher, Jordan würde nicht verstehen, warum sie und Samantha eines Tages wieder ausziehen mussten. Aber für ein schönes Jahr an einem angenehmen Ort war dieser Preis doch wohl nicht zu hoch. Mit einiger Mühe war es ihm und Sam gelungen, Jordan für einen Ausflug in den Zoo aus dem Heim zu holen. Die zwei Schwestern hatten dabei so freudig gestrahlt, dass Blake gerne den Helden spielen und ihnen ermöglichen wollte, öfter zusammen zu sein.
    Die häufigen Fahrten zu Moonlight schienen Samantha zu belasten. In letzter Zeit ließ sie sogar manchmal ihren Frühsport sausen. Blake hatte nichts dagegen, denn dann hatten sie noch ein wenig Zeit füreinander, bevor er zur Arbeit musste.
    »Gedankenlesen müsste man können!« Eine vertraute, aber wenig willkommene Stimme riss ihn aus seinem Tagtraum. Er straffte die Schultern und wappnete sich für die Begegnung mit einer Frau, die ihm zuwider war. »Vanessa.«
    Vanessa war viel größer als Samantha und deshalb in ihren hohen Absätzen beinahe auf Augenhöhe mit Blake. Wie immer war sie perfekt gestylt – vom blonden Scheitel bis zu den Zehenspitzen, die aus den strassbesetzten Stilettos lugten.
    Das süße Lächeln, das sie zur Schau trug, hatte früher seine Wirkung nie verfehlt. Aber jetzt? Blake schoss sofort Samanthas Bezeichnung für seine Ex durch den Kopf: Viper .
    »Wie schön, dass du dich noch an meinen Namen erinnerst.«
    Vermutlich hatte er es nicht anders verdient. Jedenfalls hatte er verpasst, einen klaren Schlussstrich zu ziehen, bevor er sich in Samanthas Agentur eine Braut ausgesucht hatte.
    »Bitte sei nicht albern.« Er sprach leise und lächelte dabei eisern.
    »Dass du keine Skrupel kennst, wusste ich ja. Aber dass du dazu noch ein Feigling bist, das hat mich überrascht. Du hättest mich in deine Pläne einweihen können. Vielleicht wäre mir etwas eingefallen, um dir zu helfen. Aber stattdessen musstest du ja diese graue Maus …«
    Blake schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab. »Ich bitte um etwas mehr Respekt, Vanessa. Samantha ist meine Frau.«
    »Und für wie lange, Blake?«, raunte sie verschwörerisch.
    Seine Augen verengten sich, aber sein Lächeln blieb. »Gelb steht dir nicht, meine Liebe.«
    Vanessas Lippen wurden schmal. »Eifersüchtig? Ich? Auf sie?« Ihr schrilles Auflachen sorgte für neugierige Blicke. »Du hast dich an eine Frau gebunden, die von Ganoven aufgezogen wurde. Ihr deinen Nachnamen zu geben, wird dein Ruin sein.«
    »Danke, dass du dich um mich sorgst.«

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