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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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aufzuklären? Ich weiß von dir zwar, dass du seit du sieben warst, keine Kirschen mehr essen kannst, weil du einmal einen Wurm in einer gefunden hast, aber nicht, dass du derjenige warst, der mir vor fünfzehn Jahren gesagt hat, ich solle mich besser umbringen. Du fandest es also wichtiger, mich über deine Abneigung zu Kirschen in Kenntnis zu setzen, aber nicht darüber, wer du bist? Nach all dem, was passiert ist?"
     
"Es tut mir so leid Scarlett. Bitte...!"
     
Scarlett sah ihm in die Augen. Sie spürte, dass die Sache vermutlich doch anders aussah, als sie annahm. Charlie wirkte so irrsinnig ehrlich und gebrochen. Doch dann fielen ihr wieder die Worte ein, die Wendy ihr am Telefon gesagt hatte. IHR hatte Charlie von der Geschichte vor fünfzehn Jahren erzählt. IHR hatte er gesagt, dass Scarlett nur eine Art Experiment war.
     
"Ich denke, es ist besser, wenn du jetzt gehst", sagte sie.
     
"Was? Aber...nein, ich...wir...", stammelte Charlie.
     
Doch für Scarlett war es zu spät. Sie sah in dem attraktiven Kerl, der da reumütig in ihrem Büro stand, nicht den charmanten Staatsanwalt, der offenbar sein Herz an sie verloren hatte, sondern nur mehr den selbstgefälligen Mittzwanziger, der sie vor so langer Zeit so schrecklich verletzt hatte. In ihren Ohren klangen die Worte, die er ihr an den Kopf geworfen hatte, wurde ihm schwarz vor Augenor s und das Geständnis, dass er ihr gemacht hatte - nämlich, dass er während der ganzen Zeit mit einer anderen etwas laufen hatte.
     
"Ruf mich an, wann immer du willst, Scarlett", sagte Charlie dann. "Ich will dich einfach nicht verlieren!" Er drehte sich um und ging zur Tür.
     
"Charlie?"
     
"Ja?"
     
"Du hast was vergessen!" Sie warf ihm den Schlüssel zu, den er ihr vor zwei Wochen gegeben hatte. Den Schlüssel zu seinem Haus.
     
Betroffen starrte er darauf, als er ihn auffing, sah Scarlett noch einmal an und verschwand dann durch die Tür.
     
     
Wenige Stunden später saß Scarlett immer noch in ihrem Büro und arbeitete alten Papierkram auf, den sie ständig vor sich hergeschoben hatte. Im Prinzip war ihre Arbeit an diesem Abend nicht sehr produktiv. Unmotiviert blätterte sie in den Seiten umher, sah auf die geschriebenen Worte und konnte sie trotz allem nicht verstehen. Die Berichte und Anamnesen hätten in Mandarin geschrieben sein können, und sie hätte auch nicht mehr davon in ihren Kopf hineinbekommen. Als die Tür plötzlich aufgerissen wurde, sah sie auf.
     
     
"Was machst du denn hier. Und...oh mein Gott, wie siehst du überhaupt aus? Ist etwas mit Charlie passiert?" Carrie bombardierte sie mit Fragen.
     
Scarlett dachte daran, dass sie bereits seit über fünfzehn Stunden im Dienst war und die letzte Nacht auch nicht wirklich viel geschlafen hatte. Aber an Nachhause-Gehen war im Moment nicht zu denken.
     
"Sag schon", sagte Carrie und setzte sich auf den Stuhl an Scarletts Schreibtisch. Sie war besorgt, als sie ihre beste Freundin ihr gegenüber sitzen sah, die nur noch ein Häufchen Elend war.
     
Scarlett atmete einmal tief ein und pustete die Luft durch ihre Backen wieder aus. Dann legte sie den Stift beiseite, mit dem sie gerade einen weiteren Punkt auf ihrer To-Do-Liste abgehakt hatte, und sah Carrie an.
     
"Charlie ist Chuck", sagte sie.
     
"Was?" Carrie verstand offenbar nicht sofort.
     
"Chuck, dieser Kerl, von dem ich dir schonmal erzählt habe. Der Typ, mit dem ich ein Blind Date hatte - Ende der Neunziger, als ich noch fett und hässlich war, der mich beschimpft hat und meinte, ich soll mich wo runterstürzen. Das ist Charlie!"
     
"Wie...das ist Charlie?"
     
Scarlett sah Carrie durchdringend aus ihren vom Weinen geröteten Augen an.
     
"Du meinst...nein...nein, das ist doch nicht die Möglichkeit, oder? Wie kommst du auf sowas?"
     
"Meine Mum hat mir alten Kram geschickt, der noch in meinem Kinderzimmer war, weil sie ja renovieren", erklärte Scarlett, "und in der Kiste mit meinem Zeug waren unter anderem die Mails, die wir uns damals geschrieben haben. Ich bin über ein paar Gemeinsamkeiten zwischen Charlie und Chuck gestolpert und habe auf der Website unserer alten High School nach seinem Foto von damals gesucht. Neben seinem Bild von damals war ein Link zu einem Interview mit ihm mit der Times, das gerade mal ein paar Wochen alt ist!"
     
"Oh mein Gott!" Carrie wirkte völlig fassungslos. "Und was ist dann passiert? Hast du mit ihm darüber gesprochen? Wusste er Bescheid?"
     
"Ich war außer mir und wollte das Ganze mit

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