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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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waren, hatte er sie nie wirklich betrogen. Dieses "Flirten", wie Jay es nannte, stellte für Scarlett so eine Art Graugrenze dar, obwohl er diese Grenze heute Abend überschritten hatte, nachdem, was er gerade eben erzählt hatte.
"Du kennst ihn doch, oder? Und du weißt, dass er dich niemals verletzen würde?"
"Ja....er liebt es eben nur, sich in dieser Beziehung auf waffeldünnem Eis zu bewegen", sagte sie.
"Er liebt dich", meinte Ron während er in die Straße einbog, in der der Appartementkomplex lag, in dem Scarlett und Jay wohnten, "er kann eben einfach nicht aus seiner Haut heraus! Er war schon immer so, für ihn ist es unheim schon einmal bessere Tage gesehenffatlich schwer, Gefühle zu zeigen. Aber, ich denke, seine Welt würde zusammenbrechen, wenn er dich verlieren würde!"
"Tja, er tut allerdings sein Bestes dazu, das zu verbergen", sagte Scarlett leise und wusste nicht, ob Ron es überhaupt gehört hatte, oder aber einfach keine Antwort darauf wusste.

"Jay? Jay, wach auf, wir sind da", sagte Scarlett leise, als sie vor ihrem Appartementhaus angekommen war und Ron den Motor abgestellt hatte. Sie hoffte, dass Jay beim wachwerden vergaß, was im Zazzy's passiert war und dass er mit Scarlett gestritten hatte. Jay gab nur einen grunzenden Laut von sich, regte sich ein wenig und schlief, den Kopf an die Beifahrertür gelehnt, weiter.
"Hey, Mann, aufwachen, du bist zuhause", rief Ron etwas weniger rücksichtsvoll und ruckelte Jay wach.
"Haben wir Arlene dabei", fragte dieser, als er die Augen aufschlug.
"Wer ist Arlene", fragte Ron.
"Meine Tittenbraut", murmelte Jay und setzte einen selbstzufriedenen Grinser auf, als er sich aus dem Auto schälte, als wäre er zweiundneunzig und würde sich gerade von einer gebrochenen Hüfte erholen. Offenbar hatte das kurze Nickerchen von der Bar nach Hause nicht ausgereicht, um seine Erinnerungen an den Abend auszulöschen.
"Wer", fragte Ron noch einmal.
"Arlene, Arlene aus dem Zazzys. Kennst du Arlene aus dem Zazzys nicht? Die scharfe Tante. Arlene aus dem Zazzys", lallte Jay und wäre beinahe auf die Straße gefallen. Scarlett stützte ihn ab und wäre beinahe mit zu Boden gerissen worden.
"Oh, du bist auch noch da", sagte Jay in abfälligem Ton, als er sie ansah. Scarletts Herz bekam einen Stich. Sie wusste, dass ihre Beziehung momentan nicht unter einem sehr guten Stern stand, doch jetzt, wo Jay betrunken war - und Betrunkene und Kinder, so sagt man ja, sagen die Wahrheit - wurde ihr erst bewusst, dass zumindest von seiner Seite kaum noch Zuneigung vorhanden sein musste.
"Ich will zurück ins Zazzys, wir müssen Arlene holen, sie wollte kurz aufs Klo und jetzt sind wir weg. Sie wird sich fragen, wo ich bin", wandte Jay sich lallend an Ron, "wo sind die Schlüssel, wir müssen zurück! Ich hab doch ihre Nummer gar nicht. Sie meinte ich könnte später mit zu ihr kommen. Ihre Kinder sind nämlich schon erwachsen, weißt du?"
"Wir fahren jetzt nirgendwohin Mann", sagte Ron und schob Jay in Richtung Eingang.
"Ich will aber nicht alleine schlafen", lallte Jay, während sie die Stufen zum Haupteingang hinauf torkelten. Scarlett schämte sich und hoffte von Herzen, dass der Portier gerade seine Runde machte oder auf der Toilette war.
"Du schläfst auch nicht alleine", sagte Ron und schob Jay weiter die Stufen hinauf, "Scarlett ist doch da!"
"Okay, dann will ich lieber doch alleine schlafen", lallte Jay und fiel gegen eine der Eingangstüren.
Ron blickte Scarlett mitleidig an und Scarlett wünschte, er würde das nicht tun. Sie wollte nicht auch noch bemitleidet werden.
Sie folgte den beiden Männern hinein in die Vorhalle und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Der Portier war nicht an seinem Platz und auch sonst war niemand hier. Ihr war zum heulen zumute und sie versuchte, den Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, hinunterzuschlucken. Jay hatte sie vor Ron bloßgestellt und praktisch zugegeben, dass er an der Beziehung zu ihr kein Interesse mehr hatte.
"Soll ich noch mit rauf kommen?" Ron riss Scarlett aus ihren Gedanken, die sich um Trennung und einen neuen Lebensabschnitt drehten. Jay lehnte benommen an der Mauer zwischen zwei Fahrstühlen und drückte immer und immer wieder den Knopf, um einen Fahrstuhl zu rufen.
"Nein, danke, ich schaff es schon", sagte Scarlett und versuchte ein Lächeln. Ron umarmte sie und drückte sie.
"Das wird schon wieder", sagte er.
"Das muss es gar nicht", antwortete Scarlett und dieses Mal gelang ihr das Lächeln besser, als noch

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