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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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das er verdiente, hinterlassen konnte, sodass er es gerne mit beiden Händen zum Fenster hinaus warf und auch den Mädchen, mit denen er sich umgab, zeigte, dass er sehr gönnerhaft war. Doch vor einigen Monaten schon hatte ihn hin und wieder der Gedanke beschlichen, dass es noch etwas anderes geben musste, als Parties, teure Urlaube, Clubs und das Shoppen auf der Fifth Avenue.
"Und sie - wie sieht ihr perfekter Abend aus?"
"Meine perfekten Abende widme ich derzeit meinem Haus auf Long Island. Ich habe vorher in Chicago gelebt - mitten in der Stadt in einem kleinen Junggesellenappartement. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich es genieße, mein Haus fertig einzurichten und die Abende in meinem Garten zu verbringen. Ich habe sogar ein kleines Kräuterbeet angelegt. Mal sehen, ob was wächst!" Er schmunzelte.
"Ein Staatsanwalt mit Ambitionen zum Gärtner", schmunzelte Scarlett. Sie fand Charlie nett. Nicht, dass sie von ihrem Partner verlangte, im Garten Blumenbeete anzulegen, doch wenn sie an Jay dachte, würde der höchstens eine abfällige Bemerkung übers Gärtnern fallen lassen, bevor er sich wieder seinem Computer widmete. Sie seufzte unmerklich.

Charlie bereute inzwischen, dass er Scarlett gleich zu Anfang von seiner "Freundin" erzählt hatte. Die Frau neben ihm war faszinierend, unkompliziert und witzig, so wie er es von Wendy nicht gewohnt war. Er hätte nichts lieber getan, als sie nach einer Verabredung gefragt. Nachdem die Sache mit Suzie ohnehin nicht wirklich fix war, hätte er dabei noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben müssen. Doch so integer, wie sie war, würde sie bestimmt nein sagen.
"Möchten sie etwas zu trinken", fragte er nach einigen Sekunden der Stille. "Ich könnte reingehen und uns etwas holen!"
Scarlett dachte einen Moment nach. Sie würde nichts lieber, als diesen furchtbaren Abend mit einem netten, attraktiven Mann hier draußen zu verbringen, während Jay es noch nicht einmal der Mühe wer nach einer Weileteatt gefunden hatte, nach ihr zu sehen. Immerhin war sie schon eine ganze Weile hier draußen. Doch da war immer noch die Freundin. Die von der Kosmetikschule, die ihn hierher geschleppt hatte. Andererseits, warum sollte sie nichts mit ihm trinken. Immerhin war es nur ein Drink und kein Ehegelöbnis.

"Scarlett, kommst du? Wir wollen fahren!" Ron steckte seinen Kopf aus der Tür und sah zu der Sitzgelegenheit.
"Ja, klar, bin gleich da", antwortete sie und war etwas geknickt. Sie hätte sich gern noch mit dem Charlie unterhalten, Freundin hin oder her.
"Tja, sieht ganz so aus, als wäre ich von dem Laden hier erlöst", lächelte sie Charlie an, während sie aufstand, "es hat mich sehr gefreut, sie kennen zu lernen, Charlie!"
"Die Freude war ganz auf meiner Seite, Scarlett", antwortete er, erhob sich kurz von seinem Sessel und sah ihr dabei in die Augen, sodass es in ihrem Bauch wieder etwas zu kribbeln begann. Er fragte sich, ob er nach ihrer Nummer fragen sollte. Nach ihrem vollständigen Namen oder wenigstens nach dem Krankenhaus, in dem sie arbeitete, doch während er noch darüber nachdachte, war sie schon fast bei der Tür angelangt, die ins innere des "Zazzy's" führte.
Als sie davor stand, sah noch einmal zu Charlie und winkte ihm kurz zu. Dann verschwand sie ins Innere.

"Wer war denn der Typ", fragte Ron, der direkt hinter der Tür wartete.
"Auch einer, der zwangsverpflichtet wurde, hierher zu kommen", schmunzelte sie und fühlte sich nach dem kleinen unverfänglichen Flirt viel besser als noch kurz zuvor.

"Oh Schatz, hier bist du", rief Wendy, als Charlie wieder zurück ins Lokal kam. Er hatte noch einige Zeit draußen verbracht und dann beschlossen, ihr vorzuschlagen, nach Hause zu fahren. Sie küsste ihn kurz und ihr Atem schmeckte nach Kaugummi, vermischt mit dem billigem Prosecco, den sie hier verkauften. Penetrant auf dem Kaugummi herumkauend, sah sie ihn an.
"Was hältst du davon, wenn wir jetzt nach Hause fahren", schlug er ohne Umschweife vor.
Wendy sah auf die Uhr. "Aber Schatz, es ist gerade mal halb zwei, du willst doch nicht ernsthaft schon nach Hause fahren?" Jetzt wirkte sie wie ein kleines Mädchen, das noch nicht vom Spielplatz nach Hause wollte.
"Um ehrlich zu sein, hab ich noch ganz schön viel Arbeit morgen, ich würde gerne ausgeschlafen ans Werk gehen!" In ihm sträubte sich etwas dagegen, ihr Rechenschaft darüber ablegen zu müssen, warum er nicht länger hierbleiben wollte. Ihm fiel ein, was Scarlett gesagt hatte - dass ein

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