Bis wir uns wiedersehen (German Edition)
auch hier?"
"Ja, bei uns ist auch alles wunderbar. Ed ist natürlich auch hier. Unsere Tochter Cora ebenfalls. Sie müssen sie unbedingt kennen lernen. Sie ist eine wunderbare Frau. Und in ihrem Alter. UND sie hat gerade eben ihre Scheidung durch!" Mrs. McEnroy grinste Charlie an und er verstand, aus welcher Richtung der Wind wehte. Sie wollte ihn mit ihrer Tochter verkuppeln.
"Ach wissen sie was, warum vergessen wir den Champagner hier nicht einfach und gehen gleich rüber an unseren Tisch. Der Kellner kann uns ja gleich eine ganze Flasche bringen, quasi zur Feier des Tages!"
"Mrs. McEnroy, ich weiß das sehr zu schätzen, aber ich bin mit jemandem hier. Sie wartet draußen auf mich!"
"Ach, Quatsch. Sie werden doch wohl fünf Minuten für ihren alten Freund Ed Zeit haben", sagte sie und zog Charlie aus der Schlange.
"Eddie, sieh nur, wer mir gerade über den Weg gelaufen ist", schrie sie dann quer durch den ganzen Saal hinüber zu einem Tisch, an dem Richter McEnroy mit einer verlebt aussehenden Enddreißigerin saß. Richter McEnroy stand auf und grinste Charlie breit an, als seine Frau ihn an ihren Tisch zerrte. Er dachte an Scarlett, die draußen in der Nische auf ihn wartete. An das Gespräch, das er mit ihr führen musste.
"Charlie Harrison, was für ein Überraschung", rief Ed McEnroy, als sie am Tisch angekommen waren. Er stand auch und streckte Charlie seine Hand entgegen, der sie schüttelte.
"Hallo Mr. McEnroy", sagte Charlie. "Es freut mich sehr, sie hier zu sehen, aber, ich habe leider überhaupt keine Zeit. Meine Begleiterin wartet draußen auf mich. Ich wollte nur kurz Champagner holen!"
"Treiben sie sich immer noch mit diesen jungen Dingern rum, Harrison", fragte McEnroy unverblümt. "Sie wissen doch, dass die nichts für sie sind. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen übrigens meine Tochter Cora vorstellen. Cora, das ist Charlie Harrison, der Staatsanwalt, von dem ich dir erzählt habe, Schatz!"
Cora stand auf und reichte Charlie die Hand. Sie sah ziemlich verlebt aus, hatte blondiertes, längeres Haar und bereits einige Falten um Augen, Mund und Nase.
"Hallo Charlie, ich habe schon viel von Ihnen gehört" sagte Cora und Charlie war sich sicher, das dies ein Flirtversuch sein sollte.
"Mich freut es auch, allerdings muss ich mich gleich wieder von ihnen verabschieden", sagte Charlie erneut.
"Unfug, sie setzen sich jetzt hier her und trinken ein Glas Champagner mit uns", bestimmte Ed McEnroy. "Ihre Freundin wird schon fünf Minuten auf sie verzichten können! Kommen sie!"
Charlie überlegte. Vielleicht sollte er wirklich kurz ein Glas mit den McEnroys trinken. Vermutlich wäre das die einfachere Variante, als lang und breit mit ihnen darüber zu diskutieren, dass er eigentlich keine Zeit hatte. Bei der Gelegenheit konnte er bei dem Kellner gleich zwei separate Gläser und eine ganze Flasche Champagner bestellen, mit der er dann raus zu Scarlett gehen und ihr alles erklären konnte. Und obwohl er sich bei der ganzen Angelegenheit unwohl fühlte, nahm er am Tisch der McEnroys Platz.
Scarlett hatte genug. Sie wartete nun bestimmt schon zwanzig Minuten und von Charlie war weit und breit keine Spur. Es konnte doch wurde ihm schwarz vor Augenor skeinesfalls zwanzig Minuten lang dauern, Champagner aufzutreiben. Sie stand also auf und verließ die Nische, auch wenn sie es mit einem merkwürdgen Gefühl tat. Was, wenn er keine Minute später zurückkam, sie nicht mehr vorfand und dann dachte, sie hätte kein Interesse an ihm. Andererseits sollte man von ihm annehmen können, dass er sich vorstellen konnte, dass niemand ewig auf ihn wartete. Sie bahnte sich ihren Weg durch die Menschenmenge und hielt die Augen offen. Entweder nach Charlie oder nach Carrie, die bestimmt auch noch irgendwo hier sein musste. Scarlett betrat den Festsaal und sah kein ihr bekanntes Gesicht. Sie sah hinüber zu den Champagner-Bars, konnte aber keinen Charlie davor entdecken. Vielleicht war er schon wieder auf dem Weg nach draußen. Sollte sie umdrehen und noch einmal zur Nische zurückkehren? Vielleicht wartete er dort auf sie. Musste er ja wohl, wenn er nicht vor einer der Bars stand. Vielleicht war er durch irgendjemanden aufgehalten worden, hatten den Champagner später geordert und sich deshalb etwas verspätet. Sie drehte sich um um wieder aus dem Saal zu gehen, als ihr Blick auf einen Tisch, etwa fünf Meter von ihr entfernt fiel. Ein älteres Ehepaar saß dort mit
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