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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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selbstbewussten Mann kennen gelernt, der mitten im Leben stand. Die letzten fünf Minuten war er wie ausgewechselt gewesen. Womöglich hatte Madame Wynia einen wunden Punkt bei ihm getroffen, als sie von diesem ominösen "Geheimnis" gesprochen hatte. Nur, was wollte er ihr offenbaren? Er hatte ihr gesagt, dass es sich nicht um eine andere Frau handelte. Was konnte es dann sein? Hatte er etwa schon ein Kind? Zugegeben, Scarlett würde es merkwürdig finden, wenn Charlie ein Kind hätte. Sie konnte mit Kindern kaum etwas anfangen. Lee, Carries Sohn fand sie zwar klasse, aber der war wohl auch ein Ausnahmekind. Außerdem war er schon zehn und somit viel Pflegeleichter als ein Baby oder ein Kleinkind. Und bestimmt hatte Charlie dann dauerhaften Kontakt mit der Mutter des Kindes. Die vielleicht ziemlich eifersüchtig auf neue Frauen an Charlies Seite war. Sie fragte sich, ob sie sich auf ihn einlassen konnte, wenn er tatsächlich Vater war. Aber, es musste ja gar kein Kind sein. Vielleicht war es etwas anderes. Vielleicht hatte er gelogen, und er war kein Staatsanwalt. Vielleicht war er Müllmann oder Fensterputzer. Das wäre ihr, im Vergleich zum Kind, egal. Charlie war ein großartiger Kerl und somit war es einerlei, womit er seine Brötchen verdiente. Vielleicht war er auch in kriminelle Machenschaften verwickelt. Er war Staatsanwalt. Die hatten doch öfters Dreck am Stecken, oder? Vielleicht hatte er etwas mit der Mafia zu tun? Nein...sie schalt sich, diese verrückten Ideen aus ihrem Kopf zu verbannen. Charlie war weder kriminell noch hatte er Kontakte zur Mafia. Bestimmt war es eine Kleinigkeit, die gar nicht weiter wichtig war. Vielleicht beichtete er ihr ja tatsächlich, dass er gar kein richtiger Läufer war und nur ihretwegen am Run teilgenommen hatte. Das wäre dann...süss. Allerdings verstand sie dann nicht, warum er deswegen so nervös reagierte. Sie fragte sich, wie lange er jetzt schon weg war. Seit er in der Menschenmenge verschwunden war, waren bestimmt schon zehn Minuten vergangen. Konnte es tatsächlich so lange dauern, an Champagner zu kommen?
     
     
Charlie war sich seiner Sache sicher. Noch nie zuvor war er sich etwas so bewusst gewesen, wie dieser Sache jetzt. Es war ihm klar, dass er Scarlett die Wahrheit sagen musste. Sie war so warmherzig und nett, dass sie ihm bestimmt verzeihen würde. Er würde ihr die Karten offen auf den Tisch legen. Dass er seit dem Abend im Zazzy's immer und immer wieder versucht hatte, sie ausfindig zu machen, dass sie im tagein, tagaus im Kopf herumging, und dass sein Freund Bob ihm an dem Tag, als er wegen seines K.O.s bei ihr im Krankenhaus landete, auf die Idee gebracht hatte, sie auf der Seite der Casco Bay High School zu suchen. Dass ihm Nachts dieser verhängnisvolle Nachmittag in Portland eingefallen war, als sie sich im Bayside verabredet hatten. Dass ihm alles so furchtbar leid täte und er wünschte, die Zeit zurückdrehen zu können. Dass ihm durch sie klar geworden war, was er sich vom Leben eigentlich wünschte, und dass er all den verrückten Starlets und Models abgeschworen hatte, seit er sie kennen gelernt hatte. Dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als mit ihr eine Beziehung zu führen - mit allem, was dazugehörte. Und dass er ihr hoch und heilig versprach, sie nie mehr zu verletzten. Weil er sich verdammt nochmal ganz schön in sie verknallt hatte. Zum zweiten Mal.
     
     
Er stand schon eine ganze Weile lang in der Schlange vor der Cocktailbar und ärgerte sich darüber, dass die Veranstalter des Runs nicht dazu in der Lage waren, ausreichend Personal einzustellen. Es schien so, als würde die Schlange sich gar nicht mehr bewegen. Er sah nach rechts und nach links und stellte fest, dass es auch dort nicht schneller voran ging und überlegte, wie lange erCharles William Andrew Harrisoniehn Scarlett jetzt schon warten ließ. Ungeduldig sah er nach vorne, als eine Hand ihm auf die linke Schulter tippte.
     
"Charlie Harrison?"
     
Er drehte sich um und blickte in das Gesicht einer Dame Mitte sechzig, die er schon einmal irgendwo gesehen hatte, sie aber nicht einordnen konnte.
     
"Ja?"
     
"Ich bins, Heather McEnroy, mein Mann ist Richter. Sie hatten doch diesen Fall mit der Autoschieberbande gemeinsam mit meinem Mann verhandelt, wissen sie noch?"
     
Charlie erinnerte sich düster. "Ja, richtig", sagte er, als wäre es ihm gerade wieder eingefallen.
     
"Wie geht es ihnen", fragte Mrs. McEnroy.
     
"Alles bestens, Danke. Und Ihnen? Ist ihr Mann

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