Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
Vom Netzwerk:
klimperte und dann mit einem Tablett, auf dem zwei Gläser, die Flasche Wein und eine Schale mit Grissini standen.
     
"Wow", sagte Charlie, als er das Tablett begutachtet.
     
"Freu dich nicht zu früh, das ist schon das höchste der Gefühle, das ich in Sachen Hausmütterchen drauf habe", lachte sie, stellte das Tablett ab und setzte sich neben Charlie auf die Couch. Bevor sie dazu kam, die Flasche zu öffnen und die Gläser einzuschenken, spürte sie Charlies Arme an ihrem Körper und seine Lippen an ihrem Hals.
     
"Möchten sie keine Wein, Mister", hauchte sie und hatte kein Problem mit der kleinen Ablenkung.
     
"Ich widme mich lieber dieser Süßigkeit hier in meinen Armen", flüsterte Charlie in Scarletts Ohr und zog sie zu sich auf die Couch.
     
     
Scarlett fühlte sich wie ein verliebter Teenager, während sie in Charlies Armen auf ihrer Wohnzimmercouch lag und wild mit ihm knutschte. Außer Atem versiegte nach einer Weile ihr Kuss. Aneinandergeschmiegt lagen sie da.
     
"Was meintest du vorhin damit, dass dir schon schlimmeres an den Kopf geworfen wurde, als fett und hässlich", fragte Charlie nach einer Weile. Er hatte lange überlegt, ob er Scarlett darauf ansprechen sollte, doch er wollte alles über sie wissen und ihre Vergangenheit war ein Teil von ihr. Außerdem würde er so die Gelegenheit haben, herauszufinden, wie sie die Sache jetzt sah. Immerhin war da immer noch das eine Geheimnis, dass er ihr eines Tages zu beichten hatte.
     
"Ach, weißt du, ich war als Jugendliche nicht gerade eine Schönheit", sagte Scarlett unbedarft. Ihr Kopf auf seiner Brust fühlte sich angenehm an und er wünschte, f nach einer Weileteatür immer in dieser Position verbleiben zu können.
     
"Fühlt sich nicht jeder Teenie einmal hässlich", warf Charlie ein und fühlte sich miserabel dabei, Scarlett anzulügen. Mit der Tür ins Haus fallen konnte er aber ebenso wenig.
     
"Ja schon, nur ich war wirklich hässlich. Ich meine, so richtig richtig hässlich!"
     
"Ach komm schon. Du übertreibst!"
     
"Nein, ich übertreibe nicht. Ich war als Jugendliche übergewichtig, hatte bleiche, beinahe kreideweiße Haut, die übersät war mit Pickeln und...naja, sagen wirs mal so, mit meinem Kleidungs- und Make-up-Stil wäre ich vermutlich auch nicht aufs Cover der Miss Teen America gekommen. Ich war der typische amerikanische, weibliche Nerd. Und das schlimme an der Sache: ich war mir dessen nicht bewusst. Ich dachte, ich sehe ganz okay aus und solange ich den Trends folge, die in den gängigen Teenie-Zeitschriften geschrieben stehen, ist alles bestens. Dummerweise war damals gerade bauchfrei im Trend", sie lachte.
     
"Ich habe damals so oft gar nicht mitbekommen, dass ich mich eigentlich ständig zum Idioten gemacht habe. Ich meine, wie hätte ein einhundertachtzig Pfund schweres Nilpferd wohl auf dich gewirkt, wenn es dich im Kino auf so plumpe Art und Weise angebaggert hätte, dass sogar ein Blinder mit dem Krückstock sich vor Lachen gebogen hätte?"
     
"Scarlett, du übertreibst", sagte Charlie und streichelte dabei sanft über ihr dunkles Haar, wohl wissend, dass sie nicht übertrieb. Er fühlte sich wie in der Zeit zurückversetzt, in den Moment, als er das Cafe betrat, seinen Blick über die Gäste gleiten lies und dann an diesem hässlichen, fetten Mädchen haften blieb, das aufsprang und mit ihrem Bauch das Glas vor sich umgestoßen hatte.
     
"Ich übertreibe nicht", sagte sie und schmiegte sich etwas fester an ihn. "Ich war wirklich unglaublich fett und hässlich. Und peinlich. Hm. Und ich dachte wirklich, dass es da draußen irgendwo einen Kerl gibt, dem das alles egal ist, der mich so nimmt, wie ich bin, weil er mich eben nett findet". Sie lachte bitter. In Charlies Magen breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. "Nur weißt du, diese romantische Vorstellung von wegen, es wäre ganz egal, wie man aussieht, existiert in Wahrheit nicht. Sie ist vielmehr ein Credo, das manche Menschen sich aneignen, weil es gut klingt, aber keiner würde jemals danach leben. Aber gut, vermutlich sollte ich fast dankbar sein, für all die Dinge, die mir in meiner Jugend widerfahren sind, schließlich wäre ich ohne all diese Erfahrungen heut nicht die, die ich bin!"
     
"Einen bestimmten?" Charlie klang abwesend und verspannte sich etwas.
     
"Was?"
     
"Du sagtest, dass du gedacht hat, da draußen gäbe es irgendwo einen Kerl, dem das alles egal wäre. Meinst du damit einen bestimmten? Oder eine Bestimmten, dessentwegen du dich

Weitere Kostenlose Bücher