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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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übergeben zu müssen. Es fühlte sich an, als würde er kochen, er begann zu schwitzen und war drauf und dran, Scarlett zu erzählen, was er wusste. Scarlett hatte die Erinnerung in ihm wieder so wach gerufen, als wäre all das in den vergangenen Minuten passiert. Und sie hatte ihm die Situation aus ihrer Sicht nahe gebracht.
     
auf einer Wellenliehn
     
"Ich bin dann nach Hause gelaufen, hab mir die Augen ausgeheult und verrückterweise sogar wirklich kurz gedacht, mich irgendwo runter zu stürzen. Kennst du das Gefühl, wenn du dir etwas so sehr wünscht, und dann genau mit dem Gegenteil konfrontiert wirst. Es fühlte sich damals so an, als würde mein Herz herausgerissen. Ich weiß, dass es im Prinzip lächerlich ist, sich an jemanden, den man gar nicht wirklich kennt, so zu klammern, wie ich es damals bei diesem Typen getan habe. Aber...er war damals das einzige, was ich hatte. Er war so eine Art Fels in der Brandung, weißt du. Ich hatte nicht viele Freunde, und Jungs waren schon gar nicht an mir interessiert. Meine Mom war mit ihrem Job und dem Haushalt völlig ausgelastet, und, ganz ehrlich hatte ich auch keine große Lust, mit meiner Mutter über meine Probleme als hässliches, fettes Kind zu sprechen. Mit all den Bestätigungen, die er mir gab, wertvoll zu sein, baute er mich damals so sehr auf. Mit den Plänen, die wir machten. Kein einziges Mal kamen mein Gewicht oder mein Aussehen zur Sprache. Ich war einfach nur seine Kleine. Die Kleine, auf die er sich freute, mit der er soviel Zeit verbringen wollte. Jedenfalls habe ich an diesem Tag als wir uns getroffen haben, begonnen, mich zu verändern. Ich habe bis zum Umfallen Sport getrieben, kaum noch gegessen. Ich bin gelaufen, bis ich kotzen musste und hab selbst dann noch nicht aufgehört. Und je schlanker ich geworden bin, umso beliebter wurde ich. Was doch eigentlich verrückt ist. Ich meine, ich war immer noch derselbe Mensch, und dennoch haben die Leute mit mir geredet, mich um Dates gebeten und mich zu Parties eingeladen."
     
     
Charlie hatte seine Hände um Scarlett geschlungen, während sie ihre Geschichte erzählte und drückte sie an sich. Ihm war, als wäre er einer Ohnmacht nahe und er war gleichzeitig so starr, dass er sich kaum noch bewegen konnte. ER hatte all das in ihr bewirkt, nachdem er sie so sehr verletzt hatte, dass sie sogar kurz mit dem Gedanken gespielt hatte, sich...umzubringen. Er musste ihr sagen, wer er war. Auch, wenn er damit riskierte, sie zu verlieren, auch, wenn er damit riskierte, dass sie ihn nicht wieder sehen wollte, sie hatte ein Recht darauf, zu erfahren, wer er war. Sie hatte ein Recht auf die Wahrheit.
     
     
"Scarlett, Süße", begann er. Er wollte es ihr ganz schnell sagen. Bevor er es sich anders überlegen konnte oder einen Rückzieher machte. "Hör mal, ich...!"
     
     
Im selben Moment klingelte das Telefon. Scarlett richtete sich auf, küsste Charlie kurz auf den Mund und er vermisste sie in jenem Moment, als ihr Kopf sich von seiner Brust hob. Er war benebelt und benommen. Das alles war doch verrückt. Was hatte er Scarlett damals nur angetan. Er, dieses oberflächliche, arrogante Arschloch, das von sich dachte, die Welt gehörte ihm. Der sich das Recht herausnahm, ein so wunderbares Geschöpf wie Scarlett beinahe in den Tod zu treiben. Er setzte sich auf, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und versuchte, die ganze Geschichte erst einmal zu verdauen. Er wollte Scarlett nicht verlieren. Er fühlte, dass da mehr zwischen ihnen war, als kurzzeitige Zuneigung oder ein Abenteuer. Aber er musste ihr reinen Wein einschenken.
     
     
"Das war meine Mum", sagte Scarlett, als sie wieder zurück aus dem Foyer kam, wo sie telefoniert hatte. "Sie renovieren zu Hause und Mum hat eine riesengroße Kiste mit alten Sachen von mir zusammengestellt und wird sie mir schicken, sobald sie alles durchgesehen hat!" Sie lächelte Charlie bezaubernd an und ihm war währenddessen zum heulen. "Ach ja, und, sie haben mich für August zur goldenen Hochzeit meiner Großeltern eingeladen. Es wird ein großes Fest, die beiden werden ihr Ehegelöbnis erneuern. Vielleicht...möchtest du mich begleiten?" Sie setzte sich neben ihn und sah ihn an.
     
"Nichts lieber als das", sagte er, schloss sie in die Ar nach einer Weileteatme und beschloss, sein Geheimnis an diesem Abend noch für sich zu behalten.
     
     
     
"Ich muss es ihr endlich sagen, Bob!" Charlie war von dem Thema, Scarlett die Wahrheit zu sagen, besessen. Mittlerweile waren sie

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