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Bis zum bitteren Ende - Die Toten Hosen erzählen ihre Geschichte

Bis zum bitteren Ende - Die Toten Hosen erzählen ihre Geschichte

Titel: Bis zum bitteren Ende - Die Toten Hosen erzählen ihre Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Toten Hosen
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DM
    Kostüme Ordner + Crew.................... 1.466,67 DM
    Arzneimittel................................... 488,29 DM
    Reperaturen, Batterien etc.................... 1.399,62 DM
    (Verstärker, Gitarren, Monitorboxen)
    Miete Funkgeräte............................... 660,- DM
    Miete Minibusse.............................. 1.583,86 DM
    Diverse Reisekosten.......................... 1.558,43 DM
    Ausfallversicherung........................... 2.722,50 DM
    Diverses....................................... 573,94 DM
    KOSTEN KKT TOTAL...................... 130.586,47 DM«
    Ziehen wir diesen Posten von den 121.082,97 DM ab, die uns nach Abzug der Hallenkosten geblieben sind, haben wir mit den beiden Konzerten unterm Strich einen Gewinn von -korrigiere, einen Verlust von DM 9.503,50 eingefahren. Das heißt: Jeder von den gleichberechtigten sieben - fünf Hosen plus Jochen plus Trini - hat Weihnachten '91 genau 1.361,50 Mark draufgezahlt.
    Aber keine Kollekten, bitte - dies war unsere Party, und sie war jeden Pfennig wert. Man schmeißt keine Parties, um Geld zu verdienen. Dafür hatten wir ja immer noch die Platten und die Tantiemen - und wir sahen schon zu, daß wir wenigstens ab und zu mal auf den Parties von anderen aufkreuzten. Den Open Airs zum Beispiel oder den Support Acts für die Mega-Bands, von den Stones bis zu U2.
    Wir sackten hunderttausend Mark ein, als wir während der »Learning English«-Tour auf dem Open Air von Jübek bei Schleswig spielten. Nach Abzug unserer Kosten blieben uns davon immerhin gut 88.000 Mark brutto. Achtundachtzig Riesen durch sieben, abzüglich der Theo-Waigel-Dollars für das Finanzamt - ist das viel oder wenig? Unsere Gastrolle auf den Parties, die U2 im folgenden Jahr in sechs deutschen Stadien gaben, sollte uns später brutto eine halbe Million ein-bringen. Immer geteilt durch acht, wie gesagt, denn Theo war unser achtes und raffgierigstes Bandmitglied.Jedes Mal kam er mit einem größeren Brocken aus der Sache raus als wir.
    Wir mußten wegen unserer Live-Engagements also nicht auf Zwieback und Milch umstellen. Verglichen mit den Verkaufserlösen aus den Alben, war es aber nicht gerade die bestgeölte Geldmaschine. »Break even« wurde der Punkt genannt, den wir mit den Live-Geschichten anpeilen mußten, wenn wir weiterhin zu akzeptablen Eintrittspreisen auftre-ten wollten. Jeder, der eine Band gut findet, sagten wir uns,

    Weihnachtskonzert '91: Partyschäden
    sollte sie auch live sehen können. Fiel dabei etwas in unsere Taschen, mußten wir die ja nicht gleich auf links drehen. Der eigentliche Thrill aber waren die Reisen, die Erlebnisse und die Leute, die wir auf keine andere Art mitbekommen hätten. Was hätte ich als Nachfolger von Heiner Baltes in meinem Fortuna-Trainingsanzug schon gesehen, außer Waldhotels, Masseuren und Fußballstadien?
    Stadien erlebte ich zwar mit der Band inzwischen auch, im Sommer jedenfalls, aber eben nicht nur. Im September '92 landeten wir mit der Crew auf dem Flughafen von Buenos Aires, um in Südamerika eventuell ein paar Konzerte zu geben. Ich sage »eventuell«, weil wir noch immer nicht richtig glauben wollten, daß es auf die Art, wie das eingefädelt worden war, überhaupt funktionierte. Eines Tages war eine Nachricht von Michael Reichel durch das Faxgerät gerutscht, einem langjährigen Hosen-Fan aus Karlsruhe, den sein Arbeitgeber inzwischen nach Argentinien geschickt hatte. Michaels Note besagte, er habe den Bankjob geschmissen und sei jetzt Konzertveranstalter, und wir könnten in Buenos Aires spielen und bei Interesse auch noch anderswo. Er selbst würde diese Gigs veranstalten bzw. sich darum kümmern, daß Bekannte von ihm in Brasilien etwas für uns auf die Beine stellten.
    Gab es denn da unten irgendwen, einen Menschen oder einen Hund, der uns kannte? Und wieviel war einem Hosen-Fan wie Michael zuzutrauen, der bisher noch nie etwas Größeres aufgezogen hatte als eine Magical-Mystery-Party in seiner Heimatstadt? Wir ließen die Sache bis zu dem Punkt kommen, wo Michael als Veranstalter uns die Flugtickets zukommen lassen mußte. Das ist gewöhnlich ein sehr klärender Punkt im Dialog mit Veranstaltern. Wenn dann noch etwas schiefging, hatten wir immerhin diese Reise. Aber die Tickets kamen tatsächlich, die Maschine landete wirklich, und nur Stunden später stöpselte mir auf der Straße jemand begeistert die Hörer seines Walkman in die Ohren. Mitten in Buenos Aires hörte ich plötzlich »Opel Gang«!
    Wie für jede Musikrichtung und

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