Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Rick. »Bei solchen Sachen geht es immer um Sekundenbruchteile. Man nimmt etwas wahr und handelt sofort. Tut man es nicht, ist das Zielobjekt tot.«
    »Nur«, sagte Jimmy, »dass Sie nicht das Zielobjekt sind.«
    »Das«, warf Diana ein, »war dieser George Kallan auch nicht. Trotzdem ist er tot.«
    »Rick, wenn Sie diesen Auftrag annehmen und in einigen Jahren darauf zurückblicken, werden Sie sich nicht mehr an die damit verbundenen Unannehmlichkeiten erinnern, sondern nur noch an die Ehre, vom US-Präsidenten zu einer Mission auserwählt worden zu sein, die ihm sehr am Herzen liegt.
    Im Moment hören Sie das alles nur von einem untergeordneten Lieutenant Commander aus der National Security Agency. Aber wenn ich zurückkehre und sage, Sie hätten abgelehnt, dann treten Sie morgen im Oval Office an, glauben Sie mir.«
    »Na ja, selbst der Präsident kann uns nicht dazu zwingen, oder?«, sagte Diana.
    »Wahrscheinlich könnte er dich nicht zwingen«, warf Rick ein. »Du bist keine Amerikanerin, und manchmal habe ich den Eindruck, dass du nicht ganz verstehst, was uns dieses Amt bedeutet. Vor allem, weil du nicht beim Militär gedient hast.«
    An Jimmy gewandt, fuhr Rick fort: »Ich muss zugeben, es fällt mir schwer, dem amerikanischen Präsidenten zu sagen, dass ich seinen engsten Freund, der zufällig ein großartiger Stratege und einer der größten Patrioten dieses Landes ist, nicht beschützen will.«
    Jimmy nickte ernst. »Ich kann es nicht genug betonen, Rick – die höchsten Stellen in diesem Land wollen, dass Sie auf Geheiß des Präsidenten nach Großbritannien fliegen und alles unternehmen, damit Arnold Morgan nicht von diesem Terroristen getötet wird.«
    »Das ist nicht gerecht«, unterbrach Diana. »Rick ist noch nicht einmal mehr bei der Navy. Warum er, wenn es doch so viele jüngere Typen gibt, denen ein Einsatz wie dieser eine Ehre wäre?«
    »Das liegt vor allem daran, dass Rick einer der besten SEALs ist, die es jemals gegeben hat«, sagte Jimmy. »Zumindest ist das die Überzeugung des Marine-Oberkommandos. Und des Präsidenten. Deshalb bin ich hier. Natürlich können Sie mich abweisen. Aber damit wäre die Sache noch nicht erledigt. In diesem Fall würde wie gesagt der Präsident Sie sehen wollen.«
    »Und was wird Rick dafür bekommen – von der Ehre einmal abgesehen?«
    »Ich denke, alles, was er fordert«, erwiderte Jimmy. »Sollte es aber zu einem Zwischenfall kommen und sollte es ihm gelingen, den Admiral zu retten, dann würde ich sagen, kommt dabei die Medal of Honor heraus. Da Rick schließlich für seinen dreiwöchigen Einsatz offiziell wieder in der Navy sein wird.«
    »Sie meinen, der Präsident könnte es so hindrehen, dass Rick als Offizier in Diensten der Navy dem Feind gegenübertritt?«, fragte Diana.
    »Der Präsident kann alles hindrehen, wie er will«, erwiderte Jimmy. »Er ist der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Keiner kommt gegen ihn an.«
    »Ich eingeschlossen«, sagte Rick. »Sie machen es mir sehr schwer.«
    Er wandte sich an seine Frau. »Ich verstehe dich, Diana, du bist Zivilistin, die das alles nicht so recht nachvollziehen kann … diesen … Ruf zu den Fahnen, dem ein Soldat zu folgen hat. Es ist nicht einfach.«
    »Und es würde bestimmt nicht einfacher werden, wenn du dabei ums Leben kommst«, gab sie zurück.
    »Diana, darüber mach ich mir kaum Sorgen. Ein Attentäter benötigt gewöhnlich viel Zeit, um sein Schussfeld vorzubereiten. Die besten Scharfschützengewehre laden nicht automatisch nach, das heißt, wenn er entkommen will, hat er nur einen Schuss.
    Der Typ, um den es in diesem Fall geht, ist nicht irgendein Kind, das unter Opium steht und Selbstmord begehen will. Zumindest sieht es nicht danach aus. Nach allem, was Jimmy sagt, steckt der Oberkommandierende der Hamas oder Hisbollah dahinter. Wir wissen, er war Mitglied des SAS, er ist verdammt gut in dem, was er tut.
    Jimmy, vor allem zögere ich, weil ich damit rechnen muss zu versagen. Und dann mit der Schande zu leben habe.«
    »Rick, das wird nicht passieren. Alle sind sich darin einig: Wenn Sie es nicht schaffen, dann schafft es keiner. Niemand wird je davon erfahren, dass Sie überhaupt dabei waren. Der Einsatz ist so geheim, wie er nur sein kann. Sie werden heimlich hinfliegen, im Geheimen operieren und heimlich zurückkehren. Wenn es schiefgeht, wird keiner von Ihnen erfahren.«
    »Ich werde davon wissen«, sagte Commander Hunter. »Und deshalb kann ich es nicht zulassen, dass es