Bis zum bitteren Tod (German Edition)
schiefgeht.«
»Sir«, fragte Jimmy mit tonloser Stimme, »heißt das, dass Sie annehmen?«
»Ja«, erwiderte der SEAL.
Diana stand auf. »Ich weiß, wenn ich verloren habe«, sagte sie lächelnd. »Mich tröstet nur eines – dass der Attentäter es nicht auf Rick abgesehen hat, oder?«
»Dafür wird er keine Zeit haben«, erwiderte Jimmy. »Nicht, wenn er auch noch entkommen will.«
»Wann soll ich zum Dienst antreten?«, fragte Rick. »In den nächsten Tagen bereits«, antwortete Jimmy. »Das Problem ist nur, keiner weiß, wohin Arnold will. Seitdem er das Weiße Haus verlassen hat, gibt er sich sehr zugeknöpft. Mein Boss, Admiral Morris, hat mit der CIA geredet, die meinen, er will nach Schottland.«
»Ich habe ihn persönlich kennengelernt, wissen Sie«, sagte Rick. »Bin ihm ein paarmal begegnet. Immer nur kurz, aber er ist ein ziemlich beeindruckender Typ. Hat sich mit mir über den Nahen Osten unterhalten, und, bei Gott, er weiß, wovon er spricht. In wenigen Minuten hat er mir klargemacht, warum er die Araber und Russen nicht ausstehen kann. Er traut ihnen nicht, keinem Einzigen von ihnen.«
Jimmy teilte Rick mit, dass er vor seiner Abreise mit einem Anruf von Admiral Bergstrom und vielleicht auch vom Präsidenten rechnen müsse. »Sie fliegen mit einem Navy-Jet direkt zur Andrews Air Force Base. Von dort geht es entweder nach Edinburgh oder Glasgow, falls sich Arnie in Schottland aufhält, oder zum RAF-Flugplatz in Wiltshire, England. Ihre Ausrüstung wird bereits vorher eingeladen. Gibt es eine Waffe, die Sie bevorzugen?«
»Ich brauche eine kurzläufige CAR-15-Automatik. Die bin ich gewohnt, das beste Gewehr, das ich jemals benutzt habe, wahrscheinlich sogar die beste Militärwaffe, die jemals gebaut wurde – verschießt.223er Kaliber mit hoher Geschwindigkeit. Hat ein Magazin für 30 Patronen. Mit hoher Durchschlagskraft. Kleine Geschosse zwar, aber die würden auch einen Puma auf der Stelle stoppen.«
»Sonst noch was?«
»Ja, eine Sig-Sauer-9-mm-Pistole. Standardwaffe der SEALs. Und dazu einige Extra-Magazine mit 15 Schuss. Ohne sie komme ich mir bei Einsätzen nur halb angezogen vor.«
Jimmy notierte sich alles in seinem kleinen braunen Lederblock. »Einen Kampfanzug werden Sie wohl nicht brauchen, Rick. George Morris hat mir heute Morgen gesagt, Sie operieren als Londoner Polizist verkleidet.«
»Gute Idee«, sagte Rick. »Da falle ich weniger auf.«
»Sie brauchen also nur Ihre gewöhnliche Kleidung«, sagte Jimmy. »Um alles andere werden sich die Briten kümmern. Die übrigens ganz aus dem Häuschen sind, dass Sie auftauchen. Weil man sie dann nicht mehr verantwortlich machen kann, wenn etwas schiefgeht.«
Rick lächelte. »Bleiben Sie zum Essen?«
»Leider nicht. Ich muss zurück.«
»Okay, ich ruf Olin. Er wird Sie zum Flugplatz fahren.«
»Danke, Commander. Ich weiß es zu schätzen. Und entschuldigen Sie, wenn ich Sie so aus Ihrem Leben reiße.«
»Das ganze Unternehmen klingt nach einer gewaltigen Herausforderung. Um Ihnen die Wahrheit zu sagen: Ich freue mich schon darauf.« Der große Navy-SEAL grinste. »Und wie Sie ja wissen, im August ist am wenigsten los.«
9.30 Uhr, Donnerstag, 2. August
Goring-on-Thames, England
Der Admiral und Kathy schliefen lange und beschlossen, einen weiteren Tag im Leatherne Bottel zu bleiben. Ravi und Shakira waren unterdessen nach Norden unterwegs.
Der General hatte sich dazu überreden lassen, Dienstagnacht noch im Sheraton in Cambridge zu verbringen. Am Mittwochmorgen waren sie dann zu der langen Fahrt nach Schottland aufgebrochen, erst nach Westen zum A1 Motorway nördlich von Huntingdon, dann immer nach Norden durch ganz Yorkshire.
Ravi hatte sich für Glasgow entschieden, nicht für die schottische Hauptstadt Edinburgh, was bedeutete, dass sie den Motorway verlassen und die Pennies überqueren mussten, die Bergkette, die sich wie ein Rückgrat durch das ganze Land zog.
Der Hamas-General kannte die Strecke und beschloss, die spektakuläre A66 zu nehmen, die über fast 100 Kilometer durch die wunderbaren Yorkshire-Moore, den Stainmore Forest und nach Cumbria führte.
Kurz vor 17 Uhr trafen sie in Penrith ein, dem Tor zum Lake District, und steuerten das Claymore an, ein freundliches Gasthaus im historischen Stadtzentrum.
Shakira, die während der gesamten Fahrt sehr in sich verschlossen gewesen war, brach ihr Schweigen und fragte ihren Ehemann, warum er den schnellen, direkten Motorway verlassen und stattdessen die schöne,
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