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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Nachdenken zu gewinnen, bevor er erwiderte: »Manchmal muss man das größere Bild sehen, nicht nur die kleine Ecke, in der wir uns aufhalten.«
    »Ich bin nicht in einem Bild«, sagte sie. »Ich bin hier mitten in Glasgow und esse Hühnchen-Sandwich, und ich will nicht, dass du weitermachst und mit deinen Spezialpatronen diesem Admiral den Schädel wegknallst und dann selbst von der Polizei erschossen wirst. Das ist alles.«
    »Schhhhh!«, zischte er. »Man könnte dich hören.«
    »Und ich will auch dieses Schhhh nicht mehr hören. Warum können wir nicht nach Irland zurück? Es hat mir dort gefallen. Wir könnten in Frieden leben, meilenweit entfernt von diesem ganzen Terroristendasein.«
    »Wir können dort nicht hin, weil ich im County Cork wegen Mordes gesucht werde«, sagte Ravi. »Außerdem würde es für uns nie Frieden geben. Wir haben nur eine Wahl. Ich muss meine Mission beenden, und dann kehren wir nach Gaza oder Damaskus zurück, wo wir geschützt sind. Wir müssen in einem arabischen Land wohnen, dort wird man sich für den Rest unseres Lebens um uns kümmern.«
    Shakira schwieg eine volle Minute. Dann sagte sie: »Ich habe einfach ein ungutes Gefühl. So, wie ich es noch nie erlebt habe. Die Amerikaner werden davon ausgehen, dass jemand weiterhin versuchen wird, den Admiral zu töten. Wenn er hier bleibt, wird man besondere Sicherheitsmaßnahmen treffen.
    Unsere Aufgabe wird schwieriger als jemals zuvor. Die Amerikaner werden mit Maschinengewehren bewaffnet sein, und dass sie schießen können, wissen wir. Wir sollten alles abbrechen, die Hamas kann es dann im nächsten Jahr erneut versuchen. Soll jemand anderes das Risiko auf sich nehmen.«
    Ravi sah sie finster an. »Shakira«, sagte er, »hier geht es um alles, es geht bis zum bitteren Ende.«
    »Auch wenn du dabei mehr oder minder Selbstmord begehst? Ich meine, wie zum Teufel sollen wir von hier wieder wegkommen? In der Vergangenheit wurden Attentäter fast immer gefasst. Hab ich erst kürzlich gelesen. Der Mörder von Präsident Lincoln wurde gefasst, dieser Oswald, der JFK erschossen hat. Die Attentäter von Präsident Reagan und John Lennon wurden erwischt, und auch die von Martin Luther King und Bobby Kennedy.«
    »Hey«, sagte Ravi, »woher weißt du so viel über Attentate?«
    »Ich habe letzte Nacht im Hotel darüber einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen. All diese Leute, die es auf Berühmtheiten abgesehen hatten, wurden gefasst und vor Gericht gebracht.«
    »Mich haben sie nicht gefasst«, erwiderte Ravi. »Ich bin ungeschoren davongekommen.«
    »Du bist vielleicht ein bisschen cleverer, das ist alles«, erwiderte sie. »Aber du wirst nicht ewig so viel Glück haben.«
    »Ich versichere dir«, sagte Ravi, erstaunt über die Hartnäckigkeit seiner Frau, »Glück hat damit absolut nichts zu tun. Ich bin davongekommen, weil ich es besser geplant habe.«
    »Gut«, lenkte Shakira ein. »Trotzdem wäre es mir lieber, wenn wir die Sache abblasen und einfach unser Leben führen würden. Wir haben beide genug für die Sache des Islam geleistet. Das kann keiner abstreiten.«
    »Ich kann nur wiederholen, was ich zuvor gesagt habe. Ich habe, was meinen Ruf anbelangt, viel zu verlieren – falls du das vergessen haben solltest. Ich bin noch immer britischer Staatsbürger, was mich in den Augen mancher Muslime per se verdächtig macht. Sie zweifeln an meiner Aufrichtigkeit. Ich kann es nur wiederholen: Diesmal geht es bis zum bitteren Ende.«
    Sie beendeten ihr Essen, danach ging Shakira aufs Zimmer. Ravi küsste sie, sagte, er schätze sie über alles, und machte sich auf in den Internet-Raum.
    Er setzte sich vor einen der Computer und rief die Website der Glasgower Zeitung The Herald auf. Dort gab er die Wörter Admiral Arnold Morgan ein, wartete geduldig, bis die Suchanfrage beantwortet wurde und er die Artikel präsentiert bekam, in denen in den vergangenen Wochen der Name des amerikanischen Admirals erwähnt worden war. Nichts.
    Er versuchte es mit den Websites der U-Boot-Streitkräfte, suchte nach der ehemaligen US-Basis Holy Loch und probierte es mit den Veteranentreffen der Royal Navy. Immer in der leisen Hoffnung, dass irgendwo Admiral Morgans Name auftauchen würde. Nichts. Dann beschloss er, seine Vorgehensweise zu ändern. Bislang hatte er sich auf die Annahme gestützt, Arnold würde seine alte Wirkungsstätte, die Clyde-Mündung, aufsuchen.
    Vielleicht tat er das aber gar nicht. Vielleicht kam er aus ganz anderen Gründen nach

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