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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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ein Fahrzeug. Jerry kam von Westen her in die Stadt, auf der Kalid Ibn al-Walid Avenue, kurz vor dem Bahnhof Hijaz bog er rechts ab und umfuhr die Nordseite der alten Stadtmauer.
    Dann passierten sie das Bab Touma und fuhren durch die Straße gleichen Namens. Bei der zweiten Abzweigung rechts bog Jerry ab, nach 50 Metern stellte er in der Dunkelheit den Wagen ab, gleich neben einer düster aussehenden Hintertür. Er befahl allen auszusteigen, zog einen Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf.
    »Es gibt hier kein Licht«, flüsterte er. »Folgt mir hinauf in den zweiten Stock.« Einzeln tasteten sie sich hintereinander die schmale Treppe hinauf. Auf einem engen Treppenabsatz öffnete er eine weitere Tür und drehte das Licht an.
    »Auf dem Stockwerk liegt noch eine zweite Wohnung«, sagte er. »Wir mussten den Arsch kaufen, um sicherzugehen, dass sich dort keiner mehr aufhält.« Avraham und Itzhak lachten.
    Jerry blieb keine fünf Minuten, zeigte ihnen lediglich das Badezimmer und die Kaffeekanne, bevor er sie auf den Ausblick aufmerksam machte. Er drehte das Licht aus und ging ans Fenster. »Dort drüben ist euer Zielobjekt«, sagte er und deutete auf die gegenüberliegende Straßenseite. »Das große Gebäude mit den Stufen zum Eingang. Dahinter sind gleich zwei Wachen postiert. Seid also vorsichtig.«
    Und damit verabschiedete er sich. Ben Joel und seine Männer starrten auf das 200 Jahre alte Haus auf der anderen Straßenseite, wo Ravi und Shakira Rashud, von mindestens zwei, wahrscheinlich aber noch mehr bewaffneten Wachleuten geschützt, zweifellos den gesegneten Schlaf der Unschuldigen genossen.
    Colonel Joel rief sein Team zusammen. »Es ist fast 2.20 Uhr. Wir werden jetzt etwas essen, macht Kaffee, und um drei Uhr beginnen wir mit der Operation. Vier-Stunden-Schichten. Avraham, Itzhak, ihr haut euch auf die beiden Matratzen im Schlafzimmer. John und ich werden mit der Überwachung beginnen, Ave kann schon mal den Computer hochfahren, während ich mich ans Fernglas klemme. Jeder wird das Haus jeweils 20 Minuten lang beobachten. John soll gleich das Gewehr vorbereiten. Für die Stunde X gibt es keine Anweisungen. Es liegt voll und ganz bei uns. Wir müssen nur der Heimatbasis Bescheid geben, wann wir loslegen. Irgendwelche Probleme?«
    Die anderen drei schüttelten den Kopf. Colonel Joel drehte das Licht aus und zog den dicken schwarzen Vorhang vom Fenster weg. Er hob das Fernglas und fokussierte es auf das Haus gegenüber.
    »Okay«, murmelte er, »in den oberen Stockwerken gibt es Vorhänge vor den Fenstern, allerdings keine im Erdgeschoss. Der Hauptempfangsraum liegt, wenn man reinkommt, links vom Eingang. Über der Eingangstür gibt es ein Glasfenster, durch das ist Licht auszumachen. Ich vermute, dort, wo das Licht brennt, sind die Wachen postiert.«
    »Verstanden, Sir.« Avraham tippte jedes Wort mit, das sein Gruppenführer sprach.
    Ben Joel zog die Vorhänge wieder vor und machte das Licht an. Er griff nach den Sandwiches und der Schokolade, leise sagte er: »Da wir den Befehl haben, in der Dunkelheit zuzuschlagen, werden wir uns an den Raum links von der Tür halten. Das ist der einzige, in dem wir nach Einbruch der Dunkelheit was sehen können. Das heißt, wenn wir es auf eine kontrollierte Explosion abgesehen haben. Ansonsten müssten wir das gesamte Gebäude flachlegen, was nur Chaos verursacht.«
    »Egal wie«, sagte Itzhak. »Unser Auftrag lautet, Rashud zu töten. Wir haben genügend Sprengstoff hier, um die ganze Klagemauer in die Luft zu jagen. Wir machen, was nötig ist.«
    »Richtig«, sagte Colonel Joel. »Könnt ihr mir mal was vom Kaffee geben?«
    »Sieht also so aus, als müssten wir die Wachen ausschalten«, sagte Avraham.
    »Sonst kommen wir nie und nimmer rein«, erwiderte Ben. »Es sei denn, das Haus ist tagsüber für einen gewissen Zeitraum unbewacht.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, sagte John Rabin.
    Um drei Uhr begannen sie mit der Arbeit. Colonel Rabin wurde mit seinem Sprengstoff und seinen Zündern in die winzige Küche verbannt. Ben Joel stand in der Dunkelheit und hatte das Fernglas auf das Haus gegenüber gerichtet. Dreimal jede Stunde tauschten sie ihren Platz, und Ben aktualisierte die Aufzeichnungen auf dem Computer, wobei er meistens nur einzutragen hatte, dass keinerlei Bewegung zu erkennen sei.
    Kurz nach sechs Uhr passierte etwas. Die Eingangstür zur Rashud-Residenz ging auf. Zwei jugendliche Männer in Jeans und locker getragenen weißen Hemden

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