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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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tauchten in der Morgendämmerung auf. Colonel Joe packte sich die Kamera und schoss sechs Bilder von ihnen.
    Sie wandten sich nach links, gingen die Bab-Touma-Straße hinunter in Richtung Via Recta. Ben hielt nach zwei neuen Wachleuten Ausschau, aber niemand tauchte auf. Dann jedoch erkannte er im Hauptraum im Erdgeschoss eine Bewegung: zwei Männer, beide mit Maschinenpistolen bewaffnet, sahen aus dem Fenster. Durch das starke Mossad-Fernglas waren deutlich ihre Gesichtszüge zu erkennen. Keiner von ihnen war Rashud.
    Colonel Rabin kam zum Wachwechsel aus der Küche.
    »Die Wachen haben um sechs Uhr gewechselt«, informierte ihn Ben Joel. »Zwei sind gegangen, die anderen beiden, die sie abgelöst haben, sind allerdings nicht durch den Eingang gekommen. Das heißt, sie müssen schon drin gewesen sein. Es ist ein großes Haus. Wahrscheinlich gibt es ein eigenes Zimmer, in dem sie schlafen.«
    »Falls sie nicht durch die Hintertür gekommen sind.«
    »Das werden wir heute auskundschaften. Und vielleicht die Tür ein paar Stunden beobachten – um zu sehen, wann jemand kommt oder geht.«
    »Gut. Brauchen wir Unterstützung? Zwei Beobachtungsposten, da haben wir eine Menge zu tun.«
    Colonel Joe dachte nach. »Je schneller wir es hinter uns bringen, desto schneller kommen wir wieder von hier weg. Wir machen es – ich werde mir so um elf Uhr mal die Rückseite des Hauses ansehen. Ist die Waffe bereit?«
    »Ja. Ich brauch vielleicht noch eine halbe Stunde, um den Timer zu überprüfen. Danach kann der Sprengsatz jederzeit problemlos gelegt werden.«
    »Größe?«
    »Ich habe ihn in zwei Hälften angefertigt. Wenn wir es nur auf den vorderen Raum abgesehen haben, nehmen wir nur einen Teil. Wenn es uns aber nicht stört, das ganze Gebäude in die Luft fliegen zu lassen, nehmen wir alles.«
    Ben Joel lachte. »Okay, John. Es wird langsam hell; bleib hinter dem Vorhang. Ich hab für das Fernglas zwei Löcher reingeschnitten. Und lass das Gebäude keine Sekunde aus den Augen. Ich hol uns Kaffee.«
    Um sieben Uhr war der nächste Wachwechsel. Avraham und Itzhak traten ihren Dienst an. Avraham machte sich sofort auf den Weg, um die Garage zu überprüfen, in der ihr Fluchtwagen abgestellt war. Dann trieb er sich ein wenig in den Nebengassen herum und schlenderte schließlich langsam, als wäre er ein alter Mann, durch die Gasse gleich hinter Ravi Rashuds Haus. Das Anwesen verfügte über einen kleinen Hof, der von einer vier Meter hohen Mauer umgeben war. Ein massives, grün gestrichenes Holztor war darin eingelassen, gesichert mit einer Kette und einem großen Vorhängeschloss. »Großer Gott«, murmelte er. »Wenn man da rein will, muss man das Tor mit Dynamit aufsprengen.«
    Die Gasse war zu der Zeit vollkommen leer. Avraham ließ es darauf ankommen. Er ging an der Mauer entlang, blieb am Tor stehen und tat so, als müsste er sich ein wenig ausruhen. Dort konnte er das Schloss näher in Augenschein nehmen, und er fand, wonach er gesucht hatte: Rost. Mitten auf dem dicken Stahlbügel. Die Tür war schon sehr lange nicht mehr geöffnet worden. Langsam marschierte Avraham weiter, sein weißes Gewand bauschte sich in der leichten Februarbrise. Noch immer war in der Gasse niemand zu sehen.
    Er ging auch an der Rückseite des nächsten Hauses vorbei und entdeckte einen weißen Pick-up, der an der hohen Mauer geparkt war. Für den Bruchteil einer Sekunde ging ihm durch den Kopf, auf das Dach des Wagens zu klettern und einen Blick in den Hinterhof zu werfen, aber das wäre nun wirklich zu riskant gewesen.
    Nach weiteren 100 Metern fand er zu seiner gelinden Überraschung neben einem Haus auf der linken Seite eine Leiter auf dem Boden liegen, daneben standen einige Farbeimer und ein kleiner Betonmischer. Eine Baustelle.
    Avraham überlegte, ob er die Leiter anlehnen und einen Blick auf den Hinterhof des Hamas-Führers werfen sollte, verwarf den Gedanken dann aber. Man könnte es in der Dunkelheit probieren, beschloss er. Würde keine fünf Minuten dauern.
    Erneut nahm er einen Umweg, warf einen Blick auf die Cafés und Restaurants in der Gegend, begab sich dann auf den Rückweg zur Hintertür ihrer Wohnung, öffnete sie und stieg die Treppe hinauf.
    Ben Joel, noch immer nicht im Bett, unterhielt sich gerade mit Itzhak am Fenster. Avraham berichtete, dass der Wagen bereitstehe, Schlüssel unter dem Fahrersitz, und der Hintereingang zum Anwesen von Mr. und Mrs. Rashud verriegelt und verrammelt sei und offensichtlich nicht benutzt

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