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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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sagte er, »es überrascht mich sehr. Einer dieser Wachen hat mit mir im Nimrod-Gefängnis gekämpft. Sie werden sich selbst an ihn erinnern. Er gehörte zu denen, die das Wachhaus am Tor angriffen, die Wachen eliminierten und das Kommunikationssystem ausschalteten. Er war ein Topmann.«
    »Natürlich ist es immer leichter, wenn man das Überraschungsmoment auf seiner Seite hat. Beim Angriff auf das Gefängnis verfügte er über all diese Vorteile. In der Sharia Bab Touma war dem nicht so, oder?«
    »Richtig«, erwiderte Ravi. »Trotzdem fällt es mir schwer zu glauben, dass meine Leibwächter so schnell überwunden wurden.«
    »Die Männer, die die Wachen getötet haben, waren entweder Israelis oder Amerikaner«, sagte der Commodore. »Dessen können wir sicher sein. Ich glaube zwar nicht, dass die Amerikaner in der Lage wären, so schnell Spezialkräfte nach Damaskus zu schicken. Aber nehmen wir es einfach mal an.«
    »Wer immer es war«, fügte General Rashud an, »er verfügte über die Fertigkeiten der US-Navy-SEALs. Es waren entweder sie oder der Mossad. Sonst niemand.«
    »Wie steht’s mit dem britischen SAS, der so oft zugunsten der Israelis eingegriffen hat?«, fragte Colonel Abdullah lächelnd. »Könnte er dahinterstecken? Ich bin mir sicher, der General kann ihm ein hohes Maß an Effizienz attestieren.«
    »Ich denke, er wäre sicherlich einmal dazu in der Lage gewesen. Aber die letzte Labour-Regierung hat den Streitkräften so großen Schaden zugefügt, dass sie sich bis heute davon nicht erholt haben. Nein, die Briten können zurzeit nicht so schnell reagieren. Es kommen nur die Israelis oder die Amerikaner in Frage.«
    »Und wer war es nun?«
    »Ich meine, beide gemeinsam. Den Amerikanern stehen in wenigen Wochen Friedensgespräche bevor. Sie können es sich nicht leisten, Teile der historischen Altstadt von Damaskus in die Luft zu sprengen.«
    »Nun, wenn ich raten müsste«, kam es von Tariq Fahd, »dann würde ich sagen, die verschlagenen Amerikaner haben aus unseren Leuten die Informationen herausgepresst und dann an die Israelis weitergegeben.«
    »Der Ansicht bin ich auch. Und ich möchte alle daran erinnern, dass der Mossad Sprengstoffanschläge gegenüber Schusswaffen stets bevorzugt. Außerdem werden sie mir kaum verziehen haben, dass ich damals in Marseille einige hohe Agenten von ihnen getötet habe.«
    »Nicht zu vergessen das gesamte Gefängnispersonal in Nimrod, wobei mit einem Schlag sämtliche Personen befreit wurden, die als eingeschworene Feinde Israels galten«, sagte Tariq Fahd versonnen.
    »Ist jemand unter uns der Meinung, dass wir im Namen Allahs und des Propheten Rache üben sollten?«
    »Auf jeden Fall«, antwortete Rashud. »Einen Schlag gegen uns von diesem Ausmaß können wir uns nicht gefallen lassen, ohne unmittelbar darauf zu reagieren. Das Problem ist nur: Der Mossad betrachtet die Operation wahrscheinlich als fürchterlichen Fehlschlag. Außerdem wissen wir alle hier, wie schwierig es ist, die Israelis anzugreifen. Wahrscheinlich schlagen sie zurück und machen diese Stadt dem Erdboden gleich. Falls sie die Hamas dahinter vermuten.«
    »Sie werden es nicht vermuten«, sagte der Commodore. »Wenn irgendwas passiert, werden sie, noch bevor sich der Rauch verzogen hat, wissen , dass wir es waren.«
    »Dennoch sollten wir einen größeren Schlag gegen den Mossad oder die USA vorbereiten«, sagte Ravi. »Etwas Vernichtendes, etwas, was auf jeden Fall in die Schlagzeilen kommt, etwas, das seit 9/11 nicht mehr da war. Wenigstens nicht, seitdem unser verehrter Osama sich verabschiedet hat.«
    »Könnten wir nicht ihr Hauptquartier am König-Saul-Boulevard in die Luft sprengen?«
    »Nur, wenn es uns nichts ausmachen würde, möglicherweise 20 unserer besten Leute zu verlieren«, erwiderte General Rashud. »Das würde es nämlich kosten. Wir würden nie lebend wieder rauskommen.«
    »Aber das wäre eine schreckliche Verschwendung«, rief der Commodore. »Beim Schwerte des Propheten, eine schreckliche Verschwendung. Aber Allah wird uns leiten.«
    »Allah ist groß«, intonierte Ravi. Und alle im Raum fielen mit ein. In der Stille, die folgte, wiederholten sie die folgenden Zeilen aus dem Koran, das Gebet der Dschihadisten:
    … zu dir allein flehen wir um Beistand.
Führe uns den rechten Weg,
den Weg derer, welche sich deiner Gnade freuen -
und nicht den Pfad jener, über die du zürnst oder die in die Irre gehen!
    Washington, D. C.
     
    Nicht jeder Mitarbeiter im Weißen Haus

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