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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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darin. Dazu eine kurze Notiz auf Arabisch: Verlassen Sie Ihre Wohnung nie ohne ihn. Strikter Befehl von General Rashud. Ahmed.
    Shakira lächelte. Ich werde ihn unter einem breiten Gürtel am Rücken tragen. Wie Ravi. Und dann ging sie zu Bett, erschöpft von der Anspannung, unter der sie immer am Beginn einer geheimen Operation stand.
    Nahezu alle Transatlantikpassagiere aus Europa wachen an ihrem ersten Morgen in den USA zu einer recht unchristlichen Zeit auf, da es um fünf Uhr morgens an der Ostküste bereits zehn Uhr vormittags in London ist und der Körper sich noch nicht umgestellt hat.
    Shakira war um 5.30 Uhr wach und verbrachte die folgenden drei Stunden mit dem Fernsehen, Trash auf drei Sendern, den sie so sehr liebte. Um acht Uhr nahm sie ein leichtes Frühstück aus Orangensaft, Obst und Kaffee zu sich. Um neun Uhr war sie draußen und wartete auf Fausi, der pünktlich erschien.
    Sie fuhren die Fifth Avenue hinunter, stockend im Morgenverkehr, und dann nach Westen Richtung 10 th Avenue und dem Lincoln-Tunnel. In Gegenrichtung, von New Jersey in die Stadt, ging es nur schleppend voran, auf ihrer Spur allerdings war es besser.
    Vor dem Tunnel staute sich der Verkehr ein wenig, doch als sie erst mal drin waren, ging’s wieder schneller vorwärts. In New Jersey nahm Fausi seinen Mautzettel in Empfang und gab auf dem Turnpike Gas. Nach eineinhalb Stunden waren sie an Philadelphia vorbei, nach drei Stunden an Baltimore und nach vier an Washington.
    Kurz nach 13 Uhr hielten sie zum Auftanken und auf einen Kaffee an. Kaum mehr als 150 Kilometer lagen nun noch vor ihnen, und um 16.35 Uhr trafen sie schließlich in Brockhurst ein, nachdem sie auf dem letzten Abschnitt bei warmem, klaren Wetter über eine schmale, kurvenreiche Straße gegondelt waren.
    Fausi parkte den Wagen in einer verlassenen Straße 500 Meter vom Estuary Hotel entfernt, und Shakira, bekleidet mit hellblauen Jeans, einer billigen weißen Bluse und flachen Schuhen, legte das letzte Stück zu Fuß zurück.
    Der Eingang des Estuary führte zu einem breiten, dunkel gehaltenen und mit einem dunkelroten Teppich ausgelegten Empfangsraum. Hinter der langen Holzrezeption stand ein Mann um die fünfzig. Linker Hand befand sich die Bar, ebenfalls mit dunkelrotem Teppich ausgestattet, dazu schummrige Beleuchtung. Die Barhocker waren noch leer. Rechts der Speisesaal mit einem Tisch am Eingang. Unbesetzt.
    Zweifelnd sah sich Shakira um. Keine Gäste. Sie würden bestimmt keinen weiteren Mitarbeiter einstellen. Zögernd ging sie zur Rezeption und sagte höflich guten Tag.
    Der Mann sah auf, lächelte und fragte: »Was kann ich für Sie tun?«
    »Na ja«, begann Shakira, »ich suche hier in Brockhurst Arbeit. Ich kann als fast alles arbeiten – als Zimmermädchen, als Bedienung, an der Rezeption.«
    Der Mann nickte, stand auf und streckte ihr die Hand entgegen. »Jim … Jim Caborn. Ich bin der Direktor hier. Und Sie?«
    »Ich bin Carla Martin. Schön, Sie kennenzulernen.«
    »Nun, Carla«, sagte er, »im Moment hab ich leider nichts frei. Aber in einer Woche verlässt uns ein Barmann. Kennen Sie sich damit aus?«
    »O ja, ich hab mal drei Monate in London in einer Bar gearbeitet. Ist hier viel los?«
    »Ständig«, erwiderte Jim. »Von halb sechs bis weit in den Abend hinein. Vor allem an den Wochenenden im Sommer.« Er betrachtete ihr ausnehmend schönes Gesicht und ihr zurückgebundenes kohlrabenschwarzes Haar. »Haben Sie einen amerikanischen Pass?«
    »Aber natürlich, ich bin Amerikanerin. Ich war nur ein paar Monate fort.«
    »Und was führt Sie zurück nach Brockhurst?«
    »Ich besuche eine Tante nicht weit von hier, der Ort heißt Bowler’s Wharf, aber das hier ist doch die größte und schönste Stadt.«
    »Liebes, es ist nicht Washington, glauben Sie mir.«
    Shakira lächelte. »Aber mir gefällt’s. Ich habe von den Großstädten die Nase voll.«
    »Hören Sie zu, Carla, in einer voll besetzten Bar zu arbeiten ist nicht einfach. Sie müssen flott und penibel sein und natürlich die Drinks kennen, Sie müssen Irish Coffee und so was machen können.«
    »Jim, ich hab in einer Bar am Covent Garden gearbeitet – mitten in London, und die war wirklich gerammelt voll. Aber wenn Sie mich nehmen wollen, dann würde es mir nichts ausmachen, auf meine Kosten mit dem jetzigen Barmann eine Woche auf Probe zu arbeiten. Dann weiß ich auch, wie alles läuft, wenn ich übernehmen soll.«
    Das Angebot, umsonst zu arbeiten, gab den Ausschlag. Fast. Er hatte

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