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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Gehirn. Und plötzlich, als er an Arnolds Vorbehalte gegen australischen Shiraz dachte, kam es ihm.
    »Kathys Mum! Ich hab’s. Die wohnt dort. Ich hab ein Foto von ihrem Haus gesehen. Ein Bild von Kathy mit zwei Hunden, einem großen Retriever und Kipper.«
    Jim war stolz auf sich. Er belohnte sich mit einer frischen Tasse Kaffee und sinnierte kurz über die Welt nach. Dann nahm er die Post zur Hand und las die Story ausführlicher. Das heißt, alles, was über die Latte hinausging.
    Und mit immer größerem Interesse las er von der Fahndung nach der verschwundenen Barfrau. Dunkel, schön, möglicherweise das Opfer einer versuchten Vergewaltigung, verwischte ihre Spuren und verschwand. Keine weiteren Verdächtigen.
    Er las einige andere Zeitungen. Er las alle Artikel und versuchte die vielen Fakten einzuordnen, die vor ihm ausgebreitet lagen. Und während der Nachmittag sich hinzog, kam ihm eine Frage: Was hat diese Waffe aus dem Nahen Osten, die einem Typen in die Brust gerammt wurde, 200 Meter von dem Haus entfernt verloren, in dem Kathys Mum wohnt?
    War ihm dabei wohl? Nie und nimmer. Und er musste an die große Story in der Post denken, die vor drei oder vier Monaten Admiral Morgan als den Erzfeind aller nahöstlichen Terrorgruppen hingestellt hatte.
    Und jetzt haben wir hier eine neue Situation, schoss ihm durch den Kopf. Aus heiterem Himmel haben wir in Brockhurst, Virginia, den ersten Mord seit hundert Jahren. Die Tat wurde mit einer Waffe ausgeführt, die augenscheinlich aus dem Nahen Osten stammt, einem vor Edelsteinen nur so strotzenden Dolch, der nach den Fotos gut und gern Abdul dem Türken oder so jemandem gehört haben könnte.
    Aber dem hat er nicht gehört, oder? Er hat jemandem in Brockhurst gehört, einem Einwohner oder einem Durchreisenden. Was zum Teufel treibt ein Einwohner dieser netten Gemeinde in Virginia mit einem solchen Ding? Sticht damit einen Typen ab, und das alles um die Ecke von der Schwiegermutter des Erzfeinds aller Dschihadisten. Versteh ich nicht. Und gefällt mir nicht.
    Jane rief zurück. »Arnold und Kathy können nicht kommen. Sind bei den Bedfords eingeladen.«
    »Na, wenigstens haben wir’s probiert.«
    »Und wir sollten es weiter probieren«, fügte Jane hinzu. »In drei Wochen fahren sie in Urlaub und sind dann fast den ganzen August nicht mehr hier. Kipper muss nach Virginia.«
    »Okay, bis dann«, sagte Jimmy.
    Der örtliche Polizeichef, so schien es, ging im Moment davon aus, dass die mysteriöse Frau die Tat begangen und diesen Barker aus welchem Grund auch immer abgestochen hatte. Jimmy war geneigt, den Gedanken des Polizeichefs zu folgen. Denn gewöhnlich machte man keine ausgefeilten Pläne, um anonym zu bleiben, seine Spuren zu verwischen und aus der Gegend zu verschwinden, zumindest nicht, wenn man nicht verdammt noch mal was vorhatte .
    Dem Dolch kam seiner Meinung nach entscheidende Bedeutung zu. Denn über ihm prangte ganz groß das Wort »Dschihadist«. Er nippte an seinem Kaffee und runzelte die Stirn. Dann beschloss er, morgen früh nach Brockhurst zu fahren, um sich die Sache etwas genauer anzusehen. Davor würde er noch Arnold anrufen, ihm seine Verdachtsmomente vorlegen und fragen, ob es okay sei, wenn er und Jane Kathys Mum besuchen würden. Wenn sie nun schon mal wegen einer ganz anderen Sache in der Gegend von Brockhurst wären, wollte er dem Admiral sagen, und gleichzeitig war ihm klar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Arnold ihm das abnahm, etwa genauso groß war wie die, dass Kopernikus der Flat Earth Society beitrat.
    Er griff zum Hörer und wählte die Nummer des Admirals. Arnold meldete sich höchstpersönlich und sagte unumwunden, wie leid es ihm tue, dass sie ihre Einladung in der Botschaft nicht annehmen könnten. Doch dann hielt er inne, als spürte er, dass Jimmy rein dienstlich anrief.
    »Was liegt dir auf dem Herzen, Junge?«, fragte er.
    »Na ja, es geht um den Mord in Brockhurst«, begann er.
    »Den Typen mit dem Dolch und der Latte?«, unterbrach Arnold.
    »Genau«, antwortete Jimmy, dem die Ungeduld in der Stimme des Admirals nicht entging. »Und Sie meinen nicht, dass es irgendwie komisch ist, dass ein arabischer Mörder, ein Profi, so wie es aussieht, mehr oder minder vor dem Haus von Kathys Mum seinem Gewerbe nachgeht?«
    »Zwei Dinge, Jimmy. Erstens glauben die Zeitungen, dass der Mörder eine junge Frau ist. Zweitens, die Tatsache, dass der Dolch aus dem Nahen Osten stammt, bedeutet noch lange nicht, dass er von einem Araber

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