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Bis zum Horizont

Bis zum Horizont

Titel: Bis zum Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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heute Abend an.«
    »Da wird sie sich freuen.« Er stieg in den Wagen und fuhr dann langsam von der Bordsteinkante. Nicole stand an der Tür, als ich zurückkam.
    »Ich kann nicht glauben, dass er gekommen ist«, sagte ich.
    »Und er mag Eierflip.«
    »Er mag Eierflip, allerdings.«
    »Wie gut, dass wenigstens einer ihn mag«, sagte sie. »Wir haben da drin noch vier Liter davon.«

Dreiundzwanzigstes Kapitel
    Eine Freundschaft aufzubauen, ist, als würde man im Park Eichhörnchen füttern. Zuerst schnappen sie sich nur das Futter und verschwinden wieder. Aber mit ruhigen Bewegungen, Zeit und Beharrlichkeit bringt man sie bald dazu, dass sie einem aus der Hand fressen.
    Alan Christoffersens Tagebuch
    Ich lieh mir Nicoles Handy, um Falene anzurufen. Ihr Telefon klingelte sechsmal, bevor sich der Anrufbeantworter einschaltete. Ich legte auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, dann wählte ich die Nummer noch einmal. Ich erinnerte mich, dass Falene nur selten abnahm, wenn sie die Nummer nicht kannte. Wenn der Anrufer hartnäckig war, tat sie es aber manchmal doch. Wieder klingelte das Telefon eine ganze Weile, und ich wollte gerade auflegen, als sie abnahm. »Hallo.«
    »Falene, hier ist Alan.«
    Schweigen.
    »Bist du es?«, fragte ich.
    »Wo hast du gesteckt?«
    Ich war mir nicht sicher, ob die Frage rhetorisch war oder ob sie wirklich eine Antwort hören wollte. »Ich bin in Spokane.«
    »Du bist in Spokane«, sagte sie jetzt etwas lauter. »Und ich bin hier drüben und komme fast um vor Sorge. Dein Vater ist auf der Suche nach dir. Ich habe in allen Krankenhäusern zwischen hier und Denver angerufen. Nach allem, was ich wusste, hättest du auch irgendwo tot im Straßengraben liegen können. Von allen egoistischen …«
    »Falene …«
    »Ich bin noch nicht fertig. Konntest du dir nicht einmal fünf Minuten Zeit nehmen, um mich anzurufen? Bin ich dir nicht einmal fünf Minuten deiner Zeit wert? Ich habe mir hier ein Bein ausgerissen, um alles zu liquidieren, mich mit den Käufern herumgeärgert und versucht, die ganzen Fragen zu beantworten, die …«
    »Falene, es tut mir leid. Du hast recht, es war egoistisch von mir.«
    »Nein, es war unglaublich egoistisch. Du bist der egoistischste, unsensibelste …«
    »Falene. Hör schon auf.«
    Zu meiner Verblüffung hörte sie auf, auch wenn sie noch immer schwer atmete.
    »Danke«, sagte ich.
    Sie atmete entnervt aus. »Wo bist du?«
    »Ich bin in Spokane«, sagte ich noch einmal.
    »Dein Vater ist just in diesem Augenblick in Spokane und sucht dich.«
    »Er hat mich gefunden.«
    »Er hat gesagt, du seist niedergestochen worden. Stimmt das?«
    »Ich wurde von einer Gang überfallen und habe drei Messerstiche abbekommen.«
    »Wo denn?«
    »Kurz vor Spokane.«
    »Ich meine, wo an deinem Körper?«
    »Sie haben mir in den Bauch gestochen. Zum Glück wurden keine lebenswichtigen Organe verletzt.«
    »Geht es dir gut?«
    »Es hat ein paar Wochen gedauert, bis ich wieder gehen konnte, aber im Großen und Ganzen bin ich wieder gesund.«
    Sie atmete langsam aus. »Tut mir leid, dass ich so ausgeflippt bin. Die letzten drei Wochen war ich in schrecklicher Sorge um dich. Ich hatte Angst, dass irgendetwas Schlimmes passiert sein könnte, und ich hatte ja recht.«
    »Es tut mir leid, dass ich dich nicht angerufen habe. Ich weiß, das ist keine Entschuldigung, aber ich habe kein Handy mehr. Ich denke einfach nicht mehr ans Telefonieren.«
    »Was ist mit deinem Handy passiert?«
    »Ich habe es in einen See geworfen.«
    Sie fragte nicht, warum.
    »Ich wusste nicht, dass du meinen Weg verfolgt hast«, sagte ich.
    »Natürlich habe ich deinen Weg verfolgt.«
    »Wie geht es dir?«, fragte ich.
    »Ganz gut. Ich habe alle Möbel aus dem Büro liquidiert. Etwa die Hälfte der Möbel aus deinem Haus steht noch in dem Möbellager. Auf dem Konto sind um die sechsundvierzigtausend Dollar. Ich habe mir viertausend Dollar genommen – für mein Gehalt und um meinen Bruder dafür zu bezahlen, dass er mir geholfen hat. Ich hoffe, das ist okay.«
    »Ich habe dir die Hälfte von dem angeboten, was du erzielst.«
    »Ich weiß, aber das ist zu viel. So viel brauche ich nicht. Außerdem habe ich einen neuen Job. Ich bin jetzt Büroleiterin bei der Modelagentur Tiffany’s. Meine Modelaufträge haben sich verdreifacht, und ich bekomme meine Porträtfotos umsonst.«
    »Ich bin froh, dass das geklappt hat.«
    »Weißt du, bei Tiffany’s sehe ich jetzt viele der anderen Werbetypen, mit denen wir früher

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