Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
Raketenbombardement mit eingezogenem Kopf und wachsamem Griff am Steuerknüppel über sich ergehen. »Bleibt aus seinem
    Schussfeld«, befahl er. »Transport, setzt zwei Elementare auf dem Panzer ab und bringt mir die Besatzung lebend!«
    Er würde ihnen noch heute Leibeigenenkordeln anlegen. Was für eine Leistung! Möglicherweise gefiele ihnen die Clan-Tradition, Krieger als Leibeigene zu nehmen, nicht. Aber wenn es gelang, sie einzubinden, würden sie eine großartige Verstärkung für seinen Sternhaufen werden.
    Bogart würde sie gut ausbilden. Schließlich war er selbst freigeboren.
    Der Anblick des zerbeulten Blechhaufens, in den der Zerstörer seinen Turnier verwandelt hatte, erinnerte Noritomo Helmer noch einmal daran, dass es reichlich Witz und Mühe kosten würde, seine Truppe durchzubringen, während sie Skyes Verteidiger weiter zurücktrieben.
    »Aber es ist möglich«, sagte er. Und es war mindestens ebenso ein Versprechen an sich selbst wie an irgendjemanden sonst. »Doch Vorsicht. Vorsicht.« Ein Turnier gegen einen SM1 war in jeder Hinsicht ein guter Tausch, aber Städte ließen sich nicht mit Tauschgeschäften erobern und halten.
    »Diese Stahlwölfe und Sturmhammer-Fahrer haben sich nur etwas Luft verschafft«, flüsterte er. »Gerade genug, um das unvermeidliche Ende besser kommen zu sehen.«
    Milianobecken, Skye Präfektur IX, Republik der Sphäre
    22. Dezember 3134
    Das Buschfeuer erstreckte sich über Kilometer. Helle Flammenzungen leckten tanzend über den Boden, als es von Busch zu Gestrüpp sprang und über das trok-kene Gras jagte. Rußige Rauchfäden sammelten sich zu fleckigen Wolken. Dunkle Aschesäulen stiegen wirbelnd in den Himm el.
    Fahrzeuge stürmten von einer dunklen Insel zur anderen. Manchmal rollten sie über brennende Trümmer und schleuderten Funkenfontänen auf, die sofort Aufmerksamkeit auf sich zogen. Bei anderen Gelegenheiten machten sie einen Bogen um derlei Hindernisse, um nicht bemerkt zu werden.
    Auch die gepanzerte Infanterie nutzte die dunkleren Asche- und Rauchschwaden als Deckung, um Vormarsch und Rückzug zu verbergen und immer bereit zu bleiben, überraschend aus dem Hinterhalt zuzuschlagen.
    BattleMechs jedoch konnten sich nicht verstecken.
    Tara Campbell ganz gewiss nicht, am Steuer von McKinnons Atlas, den kein Jadefalke in Reichweite auch für nur kurze Zeit übersah. Sein Gaussgeschütz und die beiden Extremreichweiten-Laser waren eine Bedrohung für Mensch, Fahrzeug und Mech. Die schwere Panzerung des Hundert-Tonnen-Kolosses verlieh ihm eine Aura der Unverletzbarkeit, die Tara keineswegs fühlte, die aber die meisten feindlichen Krieger dazu veranlasste, bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit den Geschützen daran zu nagen.
    Leichtes Autokanonenfeuer trommelte mit hohlem Klang seitlich auf den Torso des Atlas. Schnelle Dämon-Panzer bearbeiteten mit den Lasern seine Unterschenkel, während ein Jadefalken- Uziel mit Zwil-lings-PPKs nach einer Schwachstelle suchte.
    Tara musste sich immer noch an den überschweren Mech gewöhnen. Zu groß war der Unterschied zu ihrem verlorenen Tomahawk. Sie zog das Fadenkreuz hinab auf den Uziel, jedoch zu langsam - und musste auf einen Taru wechseln, als sich der mittelschwere Mech zurückzog. Ihre Laser brannten große, glutgeränderte Löcher in die Seitenpanzerung der Artillerielafette. Die Gausskugel folgte den Lichtbündeln, riss die Maschine vom Boden und rammte sie dann mit unglaublicher Gewalt wieder hinab. Die Geschützläufe sackten. Frischer Qualm stieg empor. Auf ihrer Sichtprojektion verschwand das rote Feindsymbol vom überfüllten Schlachtfeld.
    Gar nicht mal so schlecht, entschied sie.
    Dann trafen den Atlas zwei Langstreckenraketen ins Kinn und schleuderten ihn - dessen Arme wild ruderten - davon.
    Tara schob einen Mechfuß zur Abstützung nach hinten und gewann den Kampf mit der Schwerkraft. Vor ihren Augen verschwamm der Sichtschirm und ihre Ohren klingelten. Trotzdem suchte sie bereits nach der neuen Bedrohung. Wieder zu spät.
    Der Eyrie, der sie mit seinem Taktischen Raketensystem so problemlos erwischt hatte, setzte sich mit den Sprungdüsen ab und tanzte mit der Eleganz einer Ballerina durch die Luft. Er setzte in leichter Hocke auf, so federleicht, wie fünfunddreißig Tonnen Metall nur aus der Luft fallen konnten.
    Ein Schauspiel, das weit über ihre begrenzte Kontrolle der überschweren Maschine hinausging. Halb erwartete sie, den Eyrie als Nächstes einen Handstand vorführen oder vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher