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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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er sich ebenso wohl zu fühlen. Deshalb hatte sie für das heutige Treffen mit dem Lordgouverneur und Paladin McKinnon den New Tower gewählt.
    Bis jetzt waren die beiden dickköpfigen Kerle gerade einmal so weit, einander widerwillig das Recht auf eine eigene Meinung zuzugestehen. McKinnon hielt nicht viel vom Zustand der örtlichen Verteidigungsmaßnahmen. Duke Gregory weigerte sich, die vom Paladin angesprochenen Probleme zu beheben. Das brachte sie in eine Zwickmühle als Vermittlerin zwischen nackter Aggression und blindem Patriotismus.
    Heute hoffte sie, die Dinge in Bewegung zu bringen. Aber damit ihr das gelang, mussten beide Männer verunsichert werden. Keiner von ihnen durfte sich in seinem Element fühlen. Andererseits durften sie auch keine Abwehrhaltung einnehmen. Um die Spannung zu reduzieren, hatte sie die Besprechung im Kartenraum angesetzt. Das war eines der wenigen Zimmer in Präfektin Browns Amtssitz, das nicht exklusiv der strategischen Verteidigung Skyes und der Präfektur gewidmet war. Der Raum war das Reich eines nur selten anwesenden Captains und drei ziviler Zulieferer, die ihre leuchtend orangefarbenen Ausweise um den Hals trugen.
    »Wo ist Delia?«, fragte Duke Gregory, als Tara die Zivilisten hinauskomplimentierte.
    Ihr goldener Ausweis hatte einen roten Rand, der ihn als befristet kennzeichnete. Er genügte jedoch, ihren Anweisungen den nötigen Nachdruck zu verleihen, sodass sie nicht gezwungen war, Captain Ge-reine um Unterstützung zu bitten. Dadurch stand er zur Verfügung, die möglicherweise erforderliche Ausrüstung zu bedienen. Tara ließ ihn mehrere zweidimensionale Landkarten Skyes aufrufen. Im Innern des zentral im Raum stehenden Holotanks erschien eine Sternkarte der Präfektur IX und Umgebung.
    »Präfektin Brown analysiert Berichte über Truppenbewegungen auf Nusakan.« Dem Herzog brauchte sie die Bedeutung dieser Berichte nicht zu erklären, aber ob Paladin McKinnon auf dem neuesten Stand war, wusste sie nicht. »Wir gehen davon aus, dass sich auf Nusakan ...«
    »... Landgraf Jasek mit seinen Truppen aufhält«, vervollständigte der Paladin. Er stand am Holotank, in dem die Sterne im Weiß der Republik, im Grün der Jadefalken oder in den Blautönen des angrenzenden Lyranischen Commonwealths und, etwas heller, der Rebellen Jasek Kelswa-Steiners leuchteten. Er beugte sich über das niedrige Geländer und seine Schulter verdeckte das Seginus-System. Er visierte mit kaltem Blick an zwei Sonnen vorbei, fast, als wolle er auf einem Billardtisch einen Stoß über Bande vorbereiten. »Der Stur mhamm er marschiert.«
    »Oder wird es in Kürze tun«, bestätigte sie mit knappem Nicken. Erkundungsangriffe durch Sturmhammer-Einheiten in drei verschiedenen Präfekturen. Niemand wusste, wonach Jasek Kelswa-Steiner suchte, oder wie er auf die gesammelten Informationen reagieren würde. Beide Krieger verbrachten eine Weile damit, die Möglichkeiten zu debattieren und zogen Duke Gregory beinahe gegen dessen Willen in das Gespräch.
    »Sie verschwenden ihre Zeit«, erklärte er schließlich.
    McKinnon zuckte die Achseln. »Diesen Eindruck habe ich seit meiner Ankunft auf Skye.«
    Tara legte dem Paladin beruhigend die Hand auf den Arm. »Wie das, Lordgouverneur?«
    Kelswa-Steiner lehnte sich mit dem Rücken an einen Tisch und fuhr sich mit den Fingern durch den Bart. Haltung und Gesichtsausdruck ließen erkennen, dass er die Antwort als >auf der Hand liegend< betrachtete.
    »Wenn Sie schon voraussagen können, was Jasek plant, so könnten das auch seine Feinde. Er hätte sich nicht so lange behaupten können, wenn er nicht allen Gegnern drei Sprünge voraus geblieben wäre. Der Junge war ein guter Schüler.«
    Tara hörte die leise Verärgerung heraus, die sich in den widerwilligen Stolz mischte. Und sie verstand den Grund. Nach Skyes Sieg über die Jadefalken hatte der Herzog erneute Versuche erwähnt, Kontakt zu seinem Sohn aufzunehmen. Offenbar schaffte Jasek es immer noch, auch seinen Vater im Ungewissen zu lassen. Das verstärkte ihre Zweifel über den abwesenden Kelswa-Steiner-Erben.
    »Trotzdem müssen wir ihn bei unseren Überlegungen berücksichtigen«, wandte sie diplomatisch ein. Der Duke hüllte sich wieder in Schweigen. Tara zuckte die Achseln und drehte sich wieder zu McKinnon um. »Wir hatten SturmhammerSichtungen auf Ko und Alphecca und wissen, dass er Agenten nach Galatea geschickt hat. Versucht er, Söldner anzuwerben?«
    »Keine schlechte Idee. Möglicherweise werden wir

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